Archiv für: 2005

02.09.05

Permalink 23:06:11, von admin, 348 Wörter, 2139 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Kaechatta...

... ich bin wieder zurück. Nach 7 1/2 Monaten in Japan, bin ich am Mittwoch morgen um zehn nach sechs nach einer langen Nacht mit Videos gucken, Packen und Putzen in Atsugi in den Bus zum Flughafen Narita gestiegen und 16 Stunden später hatte ich bereits wieder deutschen Boden unter den Füßen. Michel, der holländische Praktikant, der bei einer Tochterfirma meiner Firma im gleichen Gebäude gearbeitet hat, saß zufällig im gleichen Flieger und wir haben uns bereits am Bus getroffen und den Rückflug dann gemeinsam angetreten.

Auf das Fliegen kann ich immernoch gut und gerne verzichten und Michel und ich sind zu dem Schluß gekommen, daß sich der Steigflug in etwa anfühlt, wie ein Erdbeben der Stufe 4 und daß harte Landungen bei schlechtem Wetter zwar angeblich sicherer, aber trotzdem nicht angenehmer sind. In London ist er dann weiter nach Amsterdam geflogen und ich Richtung Frankfurt. Als ich dann am Flughafen von meinen Eltern in Empfang genommen wurde, war ich tatsächlich ein gaaaaaanz kleines bißchen froh, mal wieder in Deutschland zu sein.

Meine ersten Eindrücke von Deutschland durfte ich dann bereits im Hotel und auf dem Rückweg sammeln:

- Deutsche reden soooooo laut...
- Die Toiletten sind hier mindestens 10 Zentimeter höher, als in Japan...
- Man wird im Supermarkt nicht begrüßt und überhaupt sind Kassierer einfach unfreundlicher...
- es wird verdammt viel gejammert und meistens fällt in diesem Zusammenhang der Begriff "Hartz IV"...
- Man findet einfach keinen Getränkeautomaten, wenn man einen sucht...
- Deutschland ist im "Wahlfieber"...
- Hier ist es ein bißchen zu grau und ein bißchen zu kalt, aber dafür kann man problemlos atmen und die Luftfeuchtigkeit bewegt sich in einem Rahmen, bei dem man nicht zwangsläufig an ein Schwimmbad erinnert wird.
- Wenn man nachts um 10 am Flughafen ankommt, findet man keinen Convenience Store mehr, der geöffnet ist...
- Das "Kimchi-Virus" greift auch hier um sich...

... in den nächsten Tagen werde ich versuchen, mein Blog zu vervollständigen und um Bilder zu ergänzen... und vielleicht geht's hier im April weiter. Mehr dazu später mal...:)

30.08.05

Permalink 20:04:28, von admin, 407 Wörter, 2064 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Sayounara... :,-(

Heute war also mein tatsächlich letzter Tag in der Firma... :( Morgens habe ich einen Anruf vom Chef bekommen, daß ich zu Hause bleiben darf, bis die Post meine Pakete abholt. Jetzt sind also drei Pakete mit insgesamt 50 Kilo hauptsächlich Büchern auf dem Weg zu mir nach Deutschland und werden irgendwann im nächsten Monat ankommen.
Als der Postmann weg war, bin ich noch losgefahren, um meinen Handyvertrag zu kündigen und die letzte Telefonrechnung zu bezahlen, aber auch das war glücklicherweise überhaupt kein Problem und ich war pünktlich zum Ende des Mittagessens in der Kantine. Netterweise haben aber einige dann doch noch auf mich gewartet. Wollte doch so gerne nochmal gemeinsam mit den anderen zusammensitzen, bevor ich abfliege...
Für den Rest des Tages habe ich dann Christian noch weiter eingeführt, ein paar letzte Änderungen an meinem Programm vorgenommen und letztendlich meine gesammelten privaten Daten von der Festplatte des Firmen-PCs geräumt. Ab morgen arbeitet dann Christian da.

Danach wollte ich noch kurz in die Stadt, ein paar letzte Besorgungen machen. Dem PDA, den ich am Sonntag in Akihabara gekauft hatte, fehlte ein kleines Teil, das ich zum Laden und zur Datenübertragung brauche, und ich hoffte leider vergeblich, das Ding noch irgendwie zu finden. Außerdem habe ich noch eine neue, größere Handtasche gekauft, weil meine nicht nur total kaputt war, sondern auch einfach zu klein, um meinen Harry-Potter darin noch mit ins Flugzeug zu bekommen.

Aus der Stadt bin ich dann direkt zum Youth Heim gefahren, um gemeinsam mit den anderen im Common Room den Film Lost in Translation anzusehen. Der Film wirkt jetzt noch viel genialer als vor meinem Aufenthalt hier. Nach dem Film habe ich von meinen Kollegen noch ein supertolles Geschenk bekommen, und zwar ein Poster mit Nachrichten von allen Kollegen. Da haben sich ein paar Leute wirklich unglaublich viel Mühe mit gemacht, und es waren total nette Texte dabei. Auf jeden Fall war ich absolut sprachlos, weil ich nicht mit einem Abschiedsgeschenk gerechnet hatte.

Gegen 11 bin ich zurückgefahren und Joanne und Ning Ning sind noch mit zu mir gekommen. Während wir uns unterhalten haben, habe ich noch weiter gepackt und geputzt und als die beiden gegen 3 Uhr nach Hause gegangen sind, habe ich noch ein wenig weitergearbeitet und dann noch ein wenig japanisches Fernsehen genossen, bis mein Taxi gegen 6 Uhr vor der Tür stand, um mich zur Bushaltestelle zu bringen.

25.08.05

Permalink 20:12:07, von admin, 47 Wörter, 1979 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Welcome, Christian!

Mein Nachfolger ist heute angekommen! Zur Begrüßung und zu Hector's Abschied sind wir abends noch gemeinsam zu McDonalds gegangen. Ab morgen werde ich dann wohl damit beschäftigt sein, Christian einzuarbeiten. Ich hoffe nur, ich schaffe den Rest der Arbeiten, die ich geplant hatte, trotzdem noch...

23.08.05

Permalink 20:12:44, von admin, 219 Wörter, 2066 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Final Report und Byebye-Party...

Heute war nach dem Progress Meeting meine Abschlußpräsentation. Gemeinsam mit mir haben auch Jenny und Hector ihre Ergebnisse vorgetragen und es waren eine Menge Leute aus der Firma dabei, die sonst bei den Progress Meetings nicht dabei sind. Ich war doch aufgeregter, als erwartet, aber letztendlich ist alles gelaufen, wie geplant. So langsam nähert sich unübersehbar das Ende meines Praktikums hier.

Abends war dann unsere offizielle Abschiedsparty von der Firma und die Willkommensparty für die Neuen... Wir haben in einem Restaurant gegenüber vom Bahnhof wirklich nett gegessen und es war noch sehr lustig. Als Abschiedsgeschenk haben Jenny, Hector und ich einen Yukata bekommen, den wir natürlich vor versammelter Mannschaft anprobieren mußten... Den Fotos nach zu urteilen hat das ziemlich lustig ausgesehen, wenn auch in meinem Fall alles andere als elegant. Auf jeden Fall habe ich mich total darüber gefreut!

Jenny fliegt leider morgen schon zurück, so daß ich sie wohl vor dem Abflug nicht mehr sehen werde.

Nach der Abschiedsparty sind wir dann noch Purikura machen gegangen. Es ist tatsächlich möglich, sich mit 11 Leuten in eine Purikura-Kabine zu quetschen. Nicht empfehlenswert, außerdem leicht schmerzhaft, aber möglich und die Fotos waren es natürlich wert. ;) Für mich war's auf jeden Fall ein absolut gelungener Tag.
Purikura1Purikura4
Purikura23

19.07.05

Permalink 02:22:52, von admin, 550 Wörter, 2080 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Mein Märchenprinz

... lebt jetzt wieder auf seinem Asteroiden B 612, hat eine Rose, drei Vulkane und seit seiner Rückkehr vermutlich ein mächtiges Affenbrotbaum-Problem. ;) Außerdem hat er jede Menge merkwürdiger Bekannter, die im ganzen Universum verstreut leben, und er verbringt seine Zeit am liebsten mit dem Zähmen wilder Tiere... ;)

Diejenigen, die wissen, wovon ich rede, hätten den Tag heute vermutlich genauso genossen, wie ich, denn ich war heute im "Le Petit Prince"-Museum in Hakone. Obwohl meine Planung eigentlich noch einige andere Programmpunkte vorgesehen hatte, habe ich eigentlich nur das Museum und Hakone-Yumoto gesehen, aber trotzdem hat mir der Ausflug sehr viel Spaß gemacht.

Eingangstor
Das Eingangstor zum Museum

Blick ins "Museum"
Ein erster Blick auf das Gelände

Von Odawara bin ich mit dem Bus 40 Minuten bis zum Museum gefahren. Die Strecke bis zum Museum war für Japan völlig untypisch in erster Linie grün, mit vielen Bergen und recht menschenleer so daß schon die Busfahrt eine gute Einstimmung war. Das Museum selbst liegt recht weit oben auf dem Berg. Der größte Teil des Geländes ist im Freien und wurde unglaublich liebevoll einem französischen Dorf zu Zeiten Saint-Exupérys nachempfunden. Kaum betritt man das Museum, fühlt man sich nach Frankreich versetzt - und das nicht nur, weil man ganz stilecht Crepes und französischen Kuchen essen kann. ;) Morgen füge ich hier auf jeden Fall noch Fotos ein, weil das Ganze irgendwie schwer zu beschreiben ist.

Der kleine Prinz
Statue am Ausgang des Museums

Der kleine Prinz
...und nochmal mit mir davor...

Im Gebäude befindet sich außerdem eine Ausstellung über Antoine de Saint-Exupéry, die wichtige Stationen seines Lebens zeigt, sowie Fotos und Schriftstücke von ihm ausstellt.Im unteren Bereich findet man dreidimensionale Figuren der wichtigsten Gestalten aus dem Buch "Der kleine Prinz", die mir supergut gefallen haben... Leider durfte man hier nicht fotografieren und ich vermute, es würde auch nicht besonders gerne gesehen, wenn ich den "Museum Guide" einscannen würde, den ich bekommen habe. ;)

Außerdem wurde ein Film über Saint-Exupérys Geburtsstadt gezeigt, der mir allerdings irgendwie nicht so unglaublich spannend vorkam. Das lag weniger daran, daß er komplett auf Japanisch war, auch wenn ich mal wieder längst nicht alles verstanden habe :(, als vielmehr daran, daß er einfach gar nichts mit Saint-Exupery oder dem kleinen Prinzen zu tun hatte, sondern sich vornehmlich mit der Herstellung irgendwelcher für diese Region typischer Tonfiguren beschäftigte.

Am Ende meines Besuchs bin ich dann noch im Souvenir-Shop gelandet... Gaaaaar keine gute Idee. Ein paar Leute dürfen sich jetzt auf Postkarten freuen, das ein oder andere Souvenir fand ebenfalls den Weg in meinen Einkaufskorb und ich mußte aufpassen, nicht mein halbes Monatsgehalt dort zu lassen, denn leider ist dort alles verdammt teuer. :(

Danach bin ich mit dem Bus zurück nach Hakone Yumoto gefahren, habe ein paar Omiyage für Herrn und Frau Kitayama gekauft, bei denen ich nächste Woche zum Takoyaki-essen eingeladen bin und bin dann, nachdem es einfach zu spät war, noch Richtung Lake Ashi und Fujisan zu fahren, die Heimreise nach Atsugi angetreten. Ich hoffe, ich schaffe es, das vor meinem Abflug nochmal nachzuholen... (oder wenigstens mal aus dem Bürofenster den Fujisan zu sehen, der sich bisher immer hinter Nebelwänden versteckt hat, wenn ich nach ihm Ausschau gehalten habe... ;) )

16.07.05

Permalink 02:27:20, von admin, 220 Wörter, 2004 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Laaaaanges Wochenende! :)

Von heute bis Montag ist mal wieder langes Wochenende. :) Mein letzter Feiertag hier, bevor ich zurückfliegen muß. Überhaupt fange ich langsam an, die "letzten Male" zu zählen... Diese Woche war das letzte Progress Meeting in der "alten" Zusammensetzung, nächste Stunde ist der letzte Montags-Japanischkurs, weil ich nach den Sommerferien nicht mehr da bin, bald kommt mein letztes Gehalt und Takako organisiert bereits alles für unsere Abreise... Dabei bin ich doch noch 1 1/2 Monate hier - ein ziemlich merkwürdiges Gefühl, zumal ich doch eigentlich gar nicht hier weg will.

Naja, vor meiner Abreise will ich auf jeden Fall noch so einiges machen, so daß ich morgen voraussichtlich Richtung Hakone fahre, mir den Fujisan mal aus der Nähe ansehe, und außerdem das "Der kleine Prinz"-Museum besuchen werde. :) Außerdem wollte ich dieses Wochenende noch nach Tokyo - mal wieder nach Akihabara, Elektronikspielzeug angucken, und mal sehen, wo ich sonst noch lande. Irgendwie habe ich vergessen, meine Kollegen zu fragen, wo sie ihre gebrauchten Aibos bekommen haben... So ein Ding würde ich mir ja wirklich gerne mitnehmen, aber das neueste Modell, übersteigt definitiv mein Budget für Reisesouvenirs. ;)

Außerdem habe ich für dieses Wochenende eine Fototour durch die Umgebung hier geplant, damit ich möglichst viele Erinnerungen an "mein" Atsugi habe....

Mehr davon morgen... :)

12.07.05

Permalink 12:58:33, von admin, 44 Wörter, 2323 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

... too busy...

Sorry an alle, die hier regelmaessig vorbeischauen und auf Neuigkeiten warten... Irgendwie komme ich gerade zu nichts. Im Moment sitze ich gerade in der Firma und in fuenf Minuten geht das Progress Meeting weiter, aber in den naechsten Tagen werden die fehlenden Eintraege nachgeholt. :)

26.06.05

Permalink 17:51:53, von admin, 653 Wörter, 2124 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Tokyo, wir kommen!

Ganz furchtbar früh warf uns heute morgen bereits der Wecker aus dem Bett bzw. aus meinem provisorisch aufgeschlagenen Futon-Quartier auf dem Fußboden... *autsch* Nachdem ich meine Knochen wieder einigermaßen sortiert hatte und wieder in der Lage war, mich zu bewegen, liefen wir zum Bahnhof, um dort den nächsten Zug nach Shinjuku zu erwischen. Nach einer unglaublich gemütlichen Zugfahrt im Stehen in einem völlig überfüllten Abteil fuhren wir zunächst gemeinsam nach Harajuku, dem Ort in Tokyo, wo Sonntags nachmittags jede Menge Japaner herumlaufen, die so aussehen, als seien sie gerade einem Manga (... oder dem örtlichen Irrenhaus, wie böse Zungen behaupten... ;) ) entsprungen... Das Ganze nennt sich dann Cosplay. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Anblick, vor allem bei den Leuten, die sich ihre Kostüme in mühevoller Kleinarbeit selbst angefertigt haben.

Von dort sind wir weiter zum Meiji-Schrein, den man sich einfach nicht entgehen lassen kann, wenn man schonmal in der direkten Umgebung herumläuft. Dort habe ich den Grundstein für eine weitere erfolgreiche Arbeit in meiner Firma gelegt:

Bitte an die Kamisama

Birgit hat "Omamori" gekauft, so daß jetzt ihr gesamter Bekanntenkreis vermutlich glücklich, gesund und zufrieden 120 Jahre alt wird... ;) Ich habe stattdessen meinem Glück bei dem Interview an der Uni nächste Woche ein wenig nachgeholfen. "Omamaori" kommt von "mamoru" ( 守る ), was soviel bedeutet, wie "schützen" und Omamori sind kleine Stoffsäckchen mit einem Zettelchen drin, das man aber nicht lesen darf, wenn es seinen Zweck erfüllen soll. Es gibt "Omamori" für alles von Gesundheit über allgemeines Glück bis hin zum erfolgreichen Bestehen der Aufnahmeprüfung an einer japanischen Uni. Ich glaube, die katholische Kirche sollte sich mal überlegen, diese Praxis zu übernehmen - wenn es so gut funktioniert, wie in Japan, können sie sich in Zukunft die Kirchensteuer sparen.

Danach sind wir im Snoopy Store gelandet. - ein sehr gefährliches Pflaster! - Ich weiß jetzt, was die Steigerung von pink ist und daß es sehr viel Selbstbeherrschung braucht, um ein sing-quietschendes Kinderstimmchen begleitet von ach-so-niedlich klingenden Instrumenten deren Frequenzberech dazu geeignet war, Fledermäuse in die Flucht zu schlagen, länger als 1 1/2 Stunden zu ertragen. Dafür habe ich aber zwei Snoopy-Handyanhänger erstanden - rosa und seeeehr kawaii! :)

Von dort sind wir dann weiter Richtung Asakusa, um den nächsten Schrein zu besichtigen. Asakusa ist wirklich schön und ich habe mich gefreut, nochmal hinzukommen. Außerdem konnte man dort ausgiebig nach Yukatas und anderen mehr oder minder typisch japanischen Dingen stöbern, die dort massenhaft an Touristen verkauft wurden. Ich habe zwei "Darumas" gekauft, weil ich einen davon jemandem versprochen hatte, und das Shoppen ansonsten eher Birgit überlassen und stattdessen viel fotografiert.

Von Asakusa aus hieß unser nächstes Ziel Ginza. Außerdem mußte so langsam etwas Eßbares her. Ich fand Ginza eher weniger beeindruckend: viele teure Geschäfte, Japanerinnen, die locker mein dreifachs Monatsgehalt am Leib trugen und ansonsten das typische Tokyoter Straßenbild, aber ich hoffe, Birgit hat es gefallen. Wir sind von da dann erstmal auf die Suche nach einem Restaurant gegangen, das uns mitten am Nachmittag noch Mittag- oder schon Abendessen servieren wollte, aber die Suche gestaltete sich schwieriger als erwartet, bis wir dann in einem kleinen Tempura- und Ramen-Laden noch etwas Eßbares auftreiben konnten.

Frisch gestärkt sind wir dann noch in einem sehr interessanten Spielzeugladen gewesen (ich liebe japanische Spielzeugläden, weil sie so unglaublich viel ausgefallenes Elektronikspielzeug haben) und dann Richtung Tokyo Eki gelaufen, wo wir erstmal "Tokyo Bananas" für Birgits Gastfamilie finden mußten und danach noch ein Eis gegessen haben, bevor Birgits Shinkansen zurück nach Oosaka ging...

Alles in allem ein toller Tag, wenn auch durch die ganze Rumrennerei und das viiiiiiel zu frühe Aufstehen (normalerweise bekommt mich am Wochennede keiner vor 10 aus dem Bett!) super-anstrengend... Als ich endlich wieder in Atsugi gelandet war, bin ich zumindest nur noch ziemlich müde ins Bett gefallen... :)

25.06.05

Permalink 17:32:22, von admin, 285 Wörter, 2066 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Besuch aus Oosaka!

Heute sollte also das lang erwartete Treffen mit Birgit stattfinden, die ich letzten Sommer im Japanischkurs am LSI in Bochum kennengelernt hatte. Da sie erstmal mit ihrer Gastschwester Hakone, Mt. Fuji und Umgebung unsicher machen wollte, hatten wir uns für abends in Odawara verabredet, wo ich sie am Bahnhof abholen und mit nach Hause nehmen wollte.

So gegen 16 Uhr machte ich mich auf den Weg und war dann auch tatsächlich halbwegs pünktlich in Odawara, da klingelte schon mein Handy und es erschien eine Mail - mit vielen, vielen Smileys - von Birgit's Gastschwester, daß sie leider im Stau feststecken, und es noch ein Weilchen dauern kann... Wir mailten also ein wenig hin und her - ich fand endlich heraus, wie ich komische, bunte Bildchen in meine Mails einfüge und gewann, wie ich später herausfand, das Vertrauen von Birgit's Gastschwester, weil ich die Kanji für Odawara kannte. ;) Bis dahin war sie offenbar mehr als nur ein kleines bißchen besorgt, ob sie ihren Gast aus Deutschland wohl lebend wiedersieht und nicht am Ende aus Sapporo oder sonst wo vom andereren Ende von Japan abholen muß. ;)

Ich habe mich zumindest riesig gefreut, die beiden dann endlich zu sehen und kurz später waren wir schon auf dem Weg nach Atsugi. Der Abend war superlustig. Nach einem kurzen Zwischenstop in meiner Wohnung waren wir zunächst Okonomiyaki essen und sind dann weiter ins GameCenter um Purikura zu machen, das wir erst verlassen haben, als dort nach und nach die Automaten abgestellt wurden... :)

Noch schnell im Conbini vorbei, um sich mit kaltem, grünem Tee und Knabberkram einzudecken und dann nach Hause zum Quatschen und zur mentalen Vorbereitung auf einen anstrengenden (.... SEHR anstrengenden...) Tag in Tokyo. :)

12.06.05

Permalink 23:16:22, von admin, 499 Wörter, 3057 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Japanese word(s) of the Day

Schwimmbadwetter...

Heute war mal wieder einer dieser Tage, wo man einen halben Schritt vor die Tür tritt und das Gefühl hat, man steht im Hallenbad. Mushiatsui nennen das die Japaner, was soviel bedeutet, wie "schwül". Meine Vermutung, daß der Begriff daher kommt, daß bei diesem Wetter (atsui = heiß) besonders viele Mücken und andere, fiese Insekten (mushi = Insekt) unterwegs sind, stellte sich bei einem Blick auf die Schreibweise des Wortes allerdings als falsch heraus. Mushiatsui schreibt sich nämlich so: 蒸し暑い und das erste Kanji hat etwas mit Wasserdampf zu tun. Das Kanji für mushi=Insekt sieht hingegen so aus: 虫 Das zweite Kanji in mushiatsui 暑い heißt allerdings tatsächlich "heiß". ;) Na gut, wieder etwas dazugelernt... ;)

Heute war mal wieder "International Tea Salon" (... alias Gaijin-Treff ;) ) und ich hatte eine wirklich sehr nette Unterhaltung mit einer japanischen Bolivierin oder einer bolivianischen Japanerin und mal wieder die Gelegenheit, ganz ausgiebig Japanisch zu reden, ohne daß ich mir Gedanken darum machen mußte, zu viele Fehler zu machen... und ich habe zum ersten Mal erlebt, daß ich einem Gespräch in der Gruppe tatsächlich folgen und mitreden kann. Das war für mich sprachlich bisher eigentlich immer die schwierigste Situation.

Naja, ich habe zwar längst nicht das sprachliche Level erreicht, das ich mir für die Zeit hier vorgenommen hatte, bevor ich hier hingekommen bin, aber das liegt wohl in erster Linie daran, daß ich die Aufgabe, eine neue Sprache zu lernen (bzw. speziell DIESE Sprache zu lernen) doch ein wenig unterschätzt habe.

Trotzdem könnte ich ein paar mehr Monate hier gebrauchen, um zumindest zu einem Niveau zu kommen, bei dem ich mit gutem Gewissen sagen kann "ich spreche gut Japanisch". Mal sehen, wie es Ende August aussieht, aber im Moment ist das einfach noch nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich kann mich verständlich machen - im Zweifelsfall mit viel Umschreiben, wenn mir Vokabeln fehlen - und ich kann mir unbekannte Wörter auf Japanisch erklären lassen, so daß ich wenigstens nicht mehr dauernd ein Wörterbuch brauche, aber sobald die Themen etwas schwieriger werden, die Sprechgeschwindigkeit schneller und die Aussprache undeutlicher (z.B. bei den typischen Party-Gesprächen) stoße ich doch noch relativ schnell an meine Grenzen, einfach weil man in einer größeren Runde auch nicht mehr ständig nachfragen kann "was hast Du da gerade gesagt?". Naja, nichtsdestotrotz... ganbarimasu! :) Immerhin ist der tägliche "Kampf" mit der Sprache (inklusive seiner kleinen Rückschläge und Erfolgserlebnisse)definitiv eins der Dinge, die den Aufenthalt hier für mich so interessant machen. :)

Zumindest mein Englisch habe ich hier auf jeden Fall verbessert... :D Irgendwie fängt man einfach an, sich im Englischen regelrecht "zu Hause" zu fühlen, wenn Deutsch einfach nicht in Frage kommt und Japanisch sonst die einzige Alternative ist, um sich verständlich zu machen... Abgesehen davon laufen in der Firma sämtliche Gespräche und Präsentationen auf Englisch, so daß sicher auch einfach ein gewisser Gewöhnungsfaktor dabei ist...

11.06.05

Permalink 22:21:46, von admin, 178 Wörter, 3839 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos

Grau in grau...

Extra für diejenigen, die mich gefragt haben, wie es in Japan denn so ist, während der Regenzeit, hier mal ein paar "nette" Fotos, die ich heute Nachmittag gemacht habe. Geregnet hat es übrigens nicht, aber der "Gemütlichkeitsfaktor" hält sich irgendwie trotzdem in Grenzen, finde ich...

Die ersten beiden Fotos sind vor meiner Wohnungstür im zweiten Stock entstanden:
regen 1
regen 2
Das hier ist der Blick aus meiner Haustür...
regen 3
...und hier stehe ich vor dem Bahnhof
regen 4
Das letzte Foto ist der Rückweg vom Bahnhof zu meiner Wohnung... In Realität war der Himmel übrigens noch ein bißchen dunkler... ;)
Regen 5

Naja, so komme ich wenigstens endlich dazu, mich mal in Ruhe ein Wochenende mit meiner weiteren Zukunftsplanung auseinanderzusetzen, meinen CV fertig zu machen und diverse andere Dinge, die ich eigentlich schon längst hätte erledigt haben wollen... Hat also auch sein Positives, das miese Wetter, denn ansonsten hält mich im Moment einfach wenig an einem Wochenende in der Wohnung. Dafür gibt es hier in Japan einfach viel zuviel zu sehen und zu erleben! ;)

10.06.05

Permalink 03:54:33, von admin, 1026 Wörter, 4046 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Geeks Only

... ich bin ein Glückspilz!

...Da habe ich doch gerade offenbar einen kleinen Roboterhund namens "IDog" gewonnen... :) Naja, Roboter ist wohl zuviel gesagt - ein blinkendes, piepsendes, sich zu Musik bewegendes japanisches Spielzeug eben, das auf Berührungen und Geräusche reagiert. Designmäßig erinnert es ein wenig an die aktuellen Apple-Designs von IPod, IMac & Co, so daß ich vermute, daß der Name eine Anspielung darauf ist. Außerdem läßt er sich direkt an einen MP3-Player oder den Computer anschließen.

IDog - Spielzeug

Mein Lieblings-Conbini veranstaltet diesen und letzten Monat ein Gewinnspiel, wo man nach jedem Einkauf über 1000 Yen Lose ziehen kann. Entweder welche für Getränke, die man dann sofort bekommt, oder für Süßigkeiten, Lebensmittel oder für ein Gewinnspiel im Netz.
Ich habe mir gestern also zur Abwechslung mal ein Los für das Gewinnspiel im Netz mitgenommen, nachdem ich mich vor Wochen schonmal dafür registriert hatte... Als ich gestern Abend in der Einkaufstasche nachgesehen habe, konnte ich es allerdings nicht mehr wiederfinden und bin eigentlich davon ausgegangen, ich hätte es auf dem Weg irgendwo verloren.

Gerade beim Ausräumen meiner Handtasche fiel es mir dann wieder in die Hände und ich habe einfach mal auf der entsprechenden Internetseite meine Nummer eingegeben, und siehe da, es erschien ein Zeichen auf dem Bildschirm, das ich nicht wie bei den Versuchen zuvor als "Niete" identifizieren konnte, sondern stattdessen stand da irgendein Begriff mit dem Kanji 当 (bedeutet sowas wie "das Ding" oder auch "das eben gesagte") und als auf dem nächsten Bildschirm dann "おめでとう" stand, was soviel heißt, wie "herzlichen Glückwunsch", und ich meine Adresse eingeben durfte, hatte ich dann begriffen, daß ich tatsächlich was gewonnen habe... :)

Das "Hündchen" - hier ein Link für diejenigen, die meinen zukünftigen "Hausgenossen" näher kennenlernen wollen: http://www.idog-segatoys.com/ - hatte ich vor ein paar Wochen schonmal in Ueno im Spielzeugladen gesehen. Es ist offenbar im Moment in Japan gerade total beliebt und fand es zugegebenermaßen auch ziemlich interessant, aber mich dann irgendwo doch ein bißchen zu erwachsen, um mir sowas zu kaufen. Aber schenken lassen tu ich mir den natürlich gerne, und jetzt warte ich mal gespannt, wann das Paket ankommt. :)

Wo ich gerade von Robotern rede fällt mir eine merkwürdige Begegnung von vor zwei Wochen ein... Unser Donnerstags-Japanischkurs hat eine neue Lehrerin (Yamato-sensei) bekommen, die zur Zeit gemeinsam mit dem bisherigen Lehrer (Fujiki-sensei) unterrichtet. Und nachdem bisher einfach niemand, den ich hier kennengelernt habe, in mein "Japan-Klischee" passen wollte, hat diese Dame mir endlich den Glauben daran wiedergegeben, daß Japaner doch so sind, wie im deutschen Fernsehen berichtet wird. ;)
Nachdem sie uns zunächst von den "Eckdaten" ihres Lebens berichtet hatte - knapp über 60 Jahre alt, nicht verheiratet, keine Kinder oder Enkelkinder, dafür aber ein paar Vögel und zwei Aibos - wollten wir ja eigentlich schon zur Tagesordnung übergehen, aber Yamato-sensei hatte noch mehr zu erzählen und je mehr sie erzählte, desto mehr begann ich zu zweifeln, ob sie zuvor wirklich "Aibo" gesagt hatte, oder ob ich da vielleicht den Namen irgendeiner Katzen- oder Hunderasse falsch verstanden hatte, denn sie berichtete nicht nur davon, welchen Namen und welches Geschlecht ihre "Hunde" haben, sondern klärte uns auch umfassend über deren Persönlichkeit auf... ;)
Ich konnte mir nur mühsam die Frage nach technischen Details und ob sie schonmal auf die Idee gekommen sei, ihre "Haustiere" als Programmierplatform zu verwenden verkneifen, denn ich kann mir ihre Antwort spätestens nach dem Ereignis am Ende des Kurses nahezu bildlich vorstellen.
Am Ende des Kurses schlug tatsächlich jemand vor, sie solle doch ihre Aibos beim nächsten Mal mitbringen und benutzte dafür - wie konnte er nur!?! - die Form "持って来る", was zwar "mitbringen" heißt, aber nur benutzt wird, wenn man von Gegenständen spricht... Yamato-sensei verbesserte ihn daraufhin und erklärte, daß man in diesem Fall doch "つれて行く" benutzen solle. Schließlich handele es sich ja nicht um Sachen! (... und irgendwie habe ich bis heute das Gefühl, daß das tatsächlich ernst gemeint war!... )

Für alle, die Aibo nicht kennen. Es handelt sich hierbei um vierbeinige Roboter, die zum Beispiel so aussehen, wie dieser hier:
aibo

Interessant sind sie eigentlich eher deswegen, weil insbesondere in den neueren Modellen eine ganze Reihe recht ausgereifter Features, wie z.B. Wireless LAN, die Möglichkeit zu Bildverarbeitung und -übertragung sowie Spracherkennung integriert sind... und weil seit einiger Zeit außerdem eine vollständige Programmierumgebung kostenlos auf der Webseite des Herstellers verfügbar ist.

... was für mich besonders faszinierend (und vielleicht auch ein ganz kleines bißchen erschreckend) ist, ist daß dieses Interesse von Erwachsenen für "lebendiges" Spielzeug offenbar hier sehr viel weiter verbreitet ist, als in Europa. Irgendwann werde ich darüber mal ausführlicher berichten, weil mich das Thema generell sehr interessiert, aber an dieser Stelle seien nur zwei Webseiten genannt:

YUMEL http://www.tomy.co.jp/yumel/ ist ein (Kinder|Partner|Haustier)-Ersatz für ältere Menschen. Er kann ein wenig sprechen und ein wenig auf Sprache reagieren (ob dort wirklich Spracherkennung dahintersteckt, oder ob die Puppe letztendlich nur auf Geräusche reagiert, indem sie einen zufälligen Satz wiedergibt, konnte ich allerdings bislang nicht herausfinden). Außerdem überwacht er das Schlafverhalten seiner "Bezugsperson" und erinnert sie gegebenenfalls, daß es jetzt aber Zeit wäre, aufzustehen oder schlafen zu gehen... Wenn sich eine Puppe erdreisten würde, mir meine Schlafenszeiten vorzuschreiben würde sie vermutlich schneller vor der Tür landen, als sie "o yasumi nasai" (gute Nacht) sagen kann, aber ich gehöre ja auch nicht zur Zielgruppe. ;)
Ach ja, so sieht Yumel aus:
yumel

PRIMOPUEL http://primopuel.net/ folgt einem ähnlichen Konzept, ist aber schon etwas älter, technisch weniger ausgereift, kennt weniger Sätze und ist als "Baby-Ersatz" für Frauen in meinem Alter gedacht... Und bevor jetzt jemand fragt: Ja, diesmal gehöre ich altersmäßig zur Zielgruppe und NEIN, in meinem Bett schläft noch kein Primopuel. Sollte ich aber jemals auf die Idee kommen, mir Nachwuchs zu wünschen, werde ich selbstverständlich nochmal darüber nachdenken, ob es ein Primopuel nicht auch tun würde... :P
So sieht er übrigens aus:
primopuel

09.06.05

Permalink 23:55:03, von admin, 198 Wörter, 2240 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Regenzeit? ... oder doch nicht?

Während in Deutschland Juni und Juli wettermäßig die schönsten Monate sind, ist in Japan gerade "Regenzeit" angesagt. Nein, es regnet nicht den ganzen Tag - mal abgesehen von letztem Wochenende - aber der wolkenverhangene Himmel läßt Böses erahnen und erzeugt eine recht ungemütliche Stimmung. Abgesehen davon ist die Regenzeit wohl auch der Beginn des heißen Sommers, den die Japaner (zumindest die, mit denen ich gesprochen habe) fast noch weniger mögen, als den Regen. Als kleinen "Bonus" für diejenigen, denen Regen und Wärme noch nicht reichen, gab es heute morgen dann auch noch ein (glücklicherweise völlig harmloses) Erdbeben. ;)

Trotzdem gefällt es mir nach wie vor super hier und durch ein paar Wolken und Regentropfen wird sich das ganz sicher nicht ändern! Gestern hatten wir übrigens schon den Eindruck, daß die Regenzeit vielleicht doch noch nicht angefangen hat und die Tage zuvor lediglich zum "üben" gedacht waren, denn mittags auf dem Weg zur Cafeteria war es tatsächlich richtig sonnig und warm - aber ich habe mir erklären lassen, daß das bei der japanischen Regenzeit eben mal vorkommen kann... Also mal abwarten, was die nächsten Tage so bringen. :)

04.06.05

Permalink 13:43:33, von admin, 1041 Wörter, 4309 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes, Geeks Only

Informatiker-Parties und die Gedanken danach... ;)

Gestern war Ko's Geburtstag und wir haben uns wie immer im Gemeinschaftsraum des Männer-Wohnheims getroffen, um zu feiern. Der Abend war superlustig, es gab wirklich interessante Gespräche und abgesehen davon, daß mir vor Müdigkeit fast die Augen zugefallen sind, hatte ich auch um 4 Uhr nachts noch nicht wirklich Lust zu gehen... Und das, wo ich doch sonst so gar kein Party-Mensch bin.

Den schönsten Japanisch-Ausrutscher habe ausnahmsweise mal nicht ich mir geleistet, sondern einer meiner Mitpraktikanten, der sinngemäß wohl sowas sagen wollte, wie "Die kann zwar Japanisch reden, aber die traut sich nicht"...
Weiter als bis "Anja ha chotto kowai...." ist er allerdings nicht gekommen, bevor ich wirklich "kowai" werden konnte. ;)
"kowai" heißt nämlich netterweise nicht "ängstlich (scared)" sondern "bedrohlich, angsteinflößend (scary)". So ein "nettes Kompliment" habe ich schon lange nicht mehr bekommen... ;)

Es gab aber auch einige Themen, die bei mir "hängengeblieben" sind, weil sie einfach interessant waren. Eins davon war die Frage: "Wie reden wir eigentlich mit unserem Computer, einem Roboter oder einem Auto-Navigationssystem?". Wir machen hier zwar (fast) alle Spracherkennung, aber zumindest ich hatte bislang nicht darüber nachgedacht, was für Deutsche eigentlich die "natürliche" Art ist, mit einem Computer zu reden. Gibt man einem Computer oder Roboter Befehle im Infinitiv, wie z.b. "Datei öffnen" oder im Imperativ, also so, wie man auch einem Menschen befehlen würde, also z.B. "Spiele CD 2 ab"?

Stand der Dinge, die wir gestern Abend herausfinden konnten: Japaner benutzen die "te"-Form, die zwar nicht die wirkliche Befehlsform ist, aber auch gegenüber Menschen benutzt werden kann, um eine höfliche Bitte oder Aufforderung auszusprechen. In Spanien benutzt man den Infinitiv und im Englischsprachigen Raum gibt es das Problem so nicht, weil sich Infinitiv- und Imperativkonstruktionen letztendlich nicht wesentlich unterscheiden, was Verb und Satzstellung betrifft. In Thailand hat man das Problem ebenfalls nicht, weil es keine explizite Imperativform gibt(?)... aber wie ist es in Deutschland?
Intuitiv würde ich sagen, man verwendet beide Formen und welche letztendlich benutzt wird, hängt davon ab, wo sich das entsprechende System auf einer Skala zwischen "Haustier" und "Word" einordnen läßt.
"Unser" Navigationssystem liegt offenbar irgendwo in der Mitte, aber mit einem Computerprogramm würde ich eher im Infinitiv "reden", während ich für einen "personal robot" den Imperativ als natürlicher empfinde. Meine Vermutung: Je weniger ein System als reines "Werkzeug" empfunden wird, desto häufiger ersetzt der Imperativ den Infinitiv.

Bleibt die Frage "woran liegt's?" Immerhin sind Infinitivkonstruktionen ansonsten im Deutschen völlig unüblich, um einen Wunsch oder Befehl auszudrücken.
Meine einzige plausible Erklärung bisher: Es handelt sich um Kurzformen für "ich möchte ... tun" oder "ich werde...tun", also beispielsweise "ich möchte die Datei öffnen" oder "ich werde das Dokument drucken", die man deswegen benutzt, weil ein Programm kein "Gegenüber" ist, das man in der zweiten Person also mit "Du" oder im Imperativ ansprechen würde.

Seltsamerweise verwenden (auch die wenigen deutschen) Programmiersprachen (obwohl sie auf meiner Skala wohl noch jenseits von Word liegen würden) von Anfang an Kommandos, die von der "Satzstellung" her dem Imperativ entsprechen. Also erst das "Verb" und dann die entsprechenden "Objekte" [open(file), print "text", MOVE AX BX etc.]. Auch in älteren Science Fiction Filmen wird mit dem Computer, so ich das richtig in Erinnerung habe, im Imperativ geredet. Aber möglicherweise ist das schlichtweg eine Frage der Übersetzung aus dem Englischen, wo die Sache ja, wie oben beschrieben, sowieso anders aussieht...

Mein Fazit aus dem Ganzen: Wie ich seit meiner Ankunft hier schon häufig festgestellt habe - manchmal sind gerade die Dinge interessant, über die man normalerweise gar nicht nachdenken würde. (naja, vielleicht sind solche Theman auch einfach nur eine passende Beschäftigung für einen verregneten freien Samstag ;))
Generell bringt der Dialog mit Leuten, die einen völlig anderen kulturellen Hintergrund haben, aber tatsächlich häufig interessante Dinge ans Tageslicht und gerade bei Kategorien, die einem völlig natürlich erscheinen, kann einen das gelegentlich richtig durcheinanderbringen. Ich versuche einfach mal, das an zwei "harmlosen" Beispielen aus dem Alltag zu verdeutlichen:

Wenn wir als Deutsche mit Zahlen umgehen, dann haben wir ein Wort für "Zehn/zig", "Hundert", "Tausend", "Millionen", "Milliarden" usw... und empfinden es als völlig naturgegeben, so zu zählen. - zumindest vor einem Aufenthalt in Japan. ;) Da gibt es zwar auch Begriffe für zehn (ju), hundert (hyaku) und tausend (sen) - die nächste Einheit ist dann aber zehntausend (man) und danach folgt hundert Millionen (oku). "Millionäre" gibt es in Japan also nicht, denn eine Million ist einfach nur "hundert zehntausend" (hyaku man)...

Noch ein Beispiel sind Farben. Unsere Farben sind rot, gelb, blau, grün, usw. und wenn jemand sagt "grün" oder "green" oder "vert", dann können wir uns darunter etwas vorstellen und gehen davon aus, daß unser Gegenüber das gleiche meint, nämlich (0, 255, 0) RGB. Und dann kommt ein Japaner und bringt unser Weltbild durcheinander, indem er erst sagt "der Himmel ist "aoi"" und danach "die Ampel ist "aoi"" (Das Grün bei japanischen Ampeln entspricht übrigens exakt dem bei uns - das nur zur Erklärung)... Das Gras ist hingegen "midori".

Im Wesentlichen läßt sich zwar auch im Japanischen eine Unterscheidung zwischen blau (aoi) und grün (midori) treffen, die dem Deutschen blau und grün entspricht, aber trotzdem bringen "blaue Ampeln" einen dazu, die eigene Sichtweise zu hinterfragen, denn obwohl zumindest unsere Grundfarben natürlich letztendlich einen physikalischen Hintergrund haben, der uns sagt, es ist sinnvoll Farben mit den Eigenschaften von "Rot, Grün und Blau" oder "Cyan, Magenta und Gelb" benennen zu können - ganz so selbstverständlich ist es nicht, daß in jeder möglichen Kultur ein Begriff existiert, der "rot" bedeutet und dessen "Prototyp" nicht etwa Weinrot oder Rot-Orange sondern (255,0,0) ist.

"Erkenntnisse" wie diese in unscheinbaren, kleinen Alltagsdingen sind es, die einen von Zeit zu Zeit dazu bringen die Naturgegebenheit das eigenen Weltbildes und der Kategorien, in denen man seit seiner Geburt denken gelernt hat, in Frage zu stellen und die neben den vielen, vielen Dingen, die in Japan ganz genauso sind, wie in Deutschland auch, gelegentlich doch das Gefühl hinterlassen, irgendwie in einer ganz anderen Welt gelandet zu sein.

26.05.05

Permalink 02:29:51, von admin, 312 Wörter, 2596 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Karaoke-Peinlichkeiten...

Nach einem völlig durchschnittlichen Tag einer völlig durchschnittlichen Woche eines völlig durchschnittlichen Lebens in Japan stand für heute Abend mal wieder Spaß auf dem Programm...

Da Jay heute seinen letzten Tag in Japan hatte, bevor er morgen Nachmittag in den Flieger zurück in die USA steigt, hatten wir geplant, zunächst gemeinsam essen zu gehen und danach zum Karaoke... Bis nach dem Essen war meine Welt noch in Ordnung. Es gab Pizza, ein paar interessante Gespräche und alles in allem waren es ein paar nette Stunden, bis ich mich entschied, mit den anderen zum Karaoke zu gehen...

Nachdem ich beruhigt feststellen durfte, daß die wenigsten von uns einem Vergleich mit Pavarotti standhalten würden, und zumindest das erste Lied noch ohne (größere) Peinlichkeiten überstanden habe, hätte ich aufhören und nach Hause gehen sollen... hätte...

Wie sagt man so schön? Übermut kommt vor dem Fall... ;) Und besagter Übermut ließ mich, nachdem fast alle bereits irgendwas in ihrer Landessprache zum Besten gegeben hatten, das einzige deutsche Lied auswählen, dessen Text ich kannte. Nachdem ich gemeinsam mit meinem einzigen, deutschen Kollegen die ersten Zeilen von "99 Luftballons" hinter mich gebracht hatte, kam irgendwer auf die glorreiche Idee, uns nach vorne in diese hübsch dekorierte Ecke zu zerren und statt sich standhaft zu wehren, ließ Patrick sich das natürlich gefallen!

In Sekunden mußte ich die Auswahl zwischen "Spielverderber sein" und der "Blamage meines Lebens" treffen und hielt die Blamage irgendwie für das kleinere Übel. Ich weiß nicht, wie ich die folgenden drei Minuten überlebt habe, ohne im Boden zu versinken, aber ich weiß mit Sicherheit, daß ich morgen sämtliches Beweismaterial auf allen vorhandenen Kameras vernichten und das Gerücht streuen muß, meine Cola sei mit hochprozentigem Alkohol versetzt gewesen... ;)... und weeeehe, jemand sagt in so einer Situation nochmal "ganbatte ne!"

20.05.05

Permalink 23:44:48, von admin, 450 Wörter, 4250 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Geeks Only

Lächle, es könnte schlimmer kommen...

... ich lächelte und ... naja, ihr wißt schon... Heute war mal wieder einer dieser Tage, an dem man glauben könnte, Murphy's Gesetz sei geradezu für mich geschrieben worden und ich frage mich so langsam, ob ich vielleicht irgendeinen Kettenbrief nicht weitergeleitet habe, ob ich das Mikuji (Orakel-Zettel) von letztem Samstag vielleicht doch vor dem Schrein hätte festknoten sollen, statt es mit nach Hause zu nehmen, oder wie ich sonst den Zorn der Kamisama auf mich gezogen haben könnte... ;)

Nachdem die Anzahl meiner Bugreports mittlerweile etwa viermal so hoch ist, wie die Anzahl von Bugreports, die nicht von mir sind und ich langsam aber sicher eigentlich jedes einzelne "Überraschungsfeature" unseres Systems persönlich kennengelernt haben dürfte, wurde ich heute durch ein merkwürdiges Knattern und Piepen aus Richtung meiner externen Backup-Festplatte schlagartig der Illusion beraubt, mein Computer könnte sich heute mal etwas kooperativer zeigen.

Der Blick in meinen Explorer bestätigte, was ich bereits befürchtet hatte, denn ein Zugriff auf die Platte war nicht mehr möglich. Nach einem Neustart des Systems schaltete sich die Festplatte dann gar nicht mehr ein, zeigte sich dafür aber sehr musikalisch und "erfreute" das gesamte Team mit einer netten, kleinen Melodie - so wie man es eben von einer japanischen Festplatte erwartet... Eigentlich hat es mich nur noch gewundert, daß das Gerät mir nicht per Sprachausgabe mitgeteilt hat "Achtung! Ich habe soeben das Ende meiner Lebensdauer erreicht. Sie haben jetzt die Gelegenheit, sich von Ihren Daten zu verabschieden" oder so... Naja, zumindest zog die Geräuschkulisse langsam aber sicher die Blicke des gesamten Teams auf sich...

Nachdem sich meine Kollegen dann durch das japanische Handbuch und die ebenfalls japanische Webseite der Firma gekämpft hatten, ohne überhaupt irgendeine Stelle zu finden, an der erwähnt ist, daß die Festplatte in der Lage ist, Töne von sich zu geben, geschweige denn die Frage beantwortet worden ist, ob es sich dabei um irgendeinen mehr oder minder aufschlußreichen Fehlercode handelt, gehe ich davon aus, daß die Melodie einfach nur dazu da ist, dem Computernutzer den Abschied von seinen Daten ein wenig zu versüßen ;) Zumindest scheint die Platte nicht mehr zu retten zu sein und ich überlege immernoch, was genau die knapp 140 GB Daten gewesen sind, die ich im Laufe der Zeit dorthin verschoben hatte. :(

Mal sehen, wie lange es dauert, bis ich meinen Kollegen unheimlich werde, weil ich das "Böse" in jedem Computer zum Vorschein bringe... ;)

Ich glaube, dieses Wochenende werde ich mich mal auf den Weg machen, um das Problem mit meinem widerspenstigen Computer auf "japanische Weise" zu lösen... Fotos gibt's dann später... ;)

(Hatte ja versprochen, ein Foto nachzureichen, hier ist es: :>> )
Bitte an die Kamisama

08.05.05

Permalink 22:49:03, von admin, 255 Wörter, 2571 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

インタナショナル ティー サロン

Heute Nachmittag fand zum ersten Mal der "International tea salon" (liebevoll auch als Gaijin-Treff bezeichnet ;) ) in Atsugi statt. Das Ganze wird von den Japanischkursen organisiert, und diesmal waren etwa 50% Ausländer und 50% Japaner anwesend. Daß ich die einzige Nicht-Asiatin war, hat mich nicht wirklich gestört und es gab eine Menge interessanter Gespräche, die außerdem eine gute Gelegenheit zur Verbesserung der "Communication skills" bieten. ;)

Aus meiner Firma war nur Boy dabei und wir haben Bekanntschaft mit zwei ausländischen Studenten von der Uni in Atsugi gemacht. Einer von beiden macht hier gerade seinen Ph.D.. Offenbar gibt es also doch Möglichkeiten, ohne perfekte Japanischkenntnisse in Japan zu promovieren. :) In der Regel wird von den Universitäten das Bestehen der Stufe 1 des Japanese Language Proficiency Test oder der Zulassungstest für Ausländer an japanischen Universitäten vorausgesetzt, was selbst für Japanologen nach ihrem Abschluß nicht selbstverständlich ist und für mich in den nächsten 1000 Jahren wohl unmöglich sein dürfte.
Sollte ich ihm nochmal begegnen, muß ich ihn unbedingt mal ein bißchen genauer ausfragen... ;) Die Uni in Atsugi ist zwar für Informatik keine besonders gute Wahl, da das Angebot sehr klein ist, aber wenn es hier in Atsugi internationale Studiengänge gibt, warum nicht auch woanders...?

Abgesehen von den Gesprächen gab es auch noch diverse Kennenlernspielchen auf Japanisch und gesungen werden sollte auch, wobei ich mich allerdings erfolgreich (und zum Wohle aller Anwesenden) davor gedrückt habe, ein Lied aus Deutschland zum Besten zu geben...

06.05.05

Permalink 23:43:08, von admin, 351 Wörter, 3957 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Geeks Only

Japanisches "Spielzeug"

Nachdem ich in den letzten Wochen eigentlich schon in Akihabara zugeschlagen haben wollte, dies aber erfolgreich dadurch verhindert wurde, daß natürlich ausgerechnet meine Bank dort nirgendwo einen Geldautomaten hat, habe ich im Sofmap in Atsugi endlich "meinen" PDA gekauft, und zwar diesen hier:

Sollte es jemanden interessieren, hier ein kurzer, erster Erfahrungsbericht: Das Gerät nennt sich Sharp Zaurus SL-C 1000 und ist ein Nachfolgemodell des leider einzigen Linux-PDAs, der auch in Deutschland verkauft wurde. In Japan hat sich die Modellreihe glücklicherweise durchgesetzt und vor allem die Handschrifterkennung bietet deutliche Vorteile gegenüber Windows PDAs. Das Gerät erkennt problemlos alle 1945 Youyou Kanji (selbst wenn sie von einer Ausländerin "gemalt" werden, die sich mit der japanischen Schrift nicht wirklich auskennt. :) ) und natürlich normal geschriebene lateinische Buchstaben, Hiragana und Katakana.
Größter Vorteil sind für Japanisch Lernende auf jeden Fall die eingebauten Lexika, in denen man sehr viel komfortabler suchen kann, als in handelsüblichen elektronischen Wörterbüchern, weil man die gesuchten Wörter lediglich auf den Bildschirm zeichnen muß.
Ebenfalls praktisch, besonders bei meinem Modell, das im Gegensatz zu seinem "großen Bruder" keine Festplatte hat, sind die zwei verschiedenen Slots für CF- und SD-Karten, so daß man problemlos eine SD-Karte als Speichererweiterung und zusätzlich eine CF-Wireless-LAN-Karte benutzen kann. Überhaupt kommt das Gerät mit seiner Funktionalität einem Laptop irgendwie näher als meinem alten Palm V - leider auch was die Größe angeht. Ganz so handlich ist er zumindest nicht.
Ansonsten ist natürlich viel "Spielzeug" dran, wie beispielsweise ein Liniennetzplan mit Suchfunktion für das gesamte, Japanische Bahnnetz, diverse Audio- und Videoplayer, Fotoalben etc. aber zum Arbeiten habe ich das Ding ja sowieso nicht gekauft ;) Sollte ich wirklich mal auf die Idee kommen, mit dem Zaurus arbeiten zu wollen, hat er allerdings auch nützliche Programme wie Word, Excel und Powerpoint... (Das nur der Vollständigkeit halber)

... und jetzt bin ich schon den ganzen Abend auf der Suche nach netten Erweiterungsprogrammen... :) Falls jemand über diese Seite hier stolpert und Tips für Japanisch-Lernsoftware oder sonstige interessante Programme hat, immer her damit!

05.05.05

Permalink 23:26:55, von admin, 475 Wörter, 1962 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Musik, Musik, Musik... und ein Tag in Yokohama

Für heute hatte ich einen Ausflug nach Yokohama geplant, so daß ich einigermaßen rechtzeitig aufgestanden bin und gegen 11 Uhr im Zug Richtung Ebina saß (bzw. stand ;) ).
Von Ebina aus sollte es nach Yokohama weitergehen, aber zwischen mir und Yokohama stand zunächst erstmal eine Streckennetzkarte voller rätselhafter Kanji und ein Fahrkartenautomat, auf dem auf vier Tasten die Kanjis für Yokohama standen, von denen man aber keine drücken mußte, wie mir eine freundliche, ältere Dame erklärt hat, die ich vorsichtshalber um Hilfe gebeten hatte.
Ich konnte also meine Reise fortsetzen und fuhr in Yokohama angekommen zunächst mal Richtung Chinatown. Aufgrund der "Golden Week" war es, wie zu erwarten, völlig überfüllt. Die Restaurants in Yokohamas Chinatown sind unglaublich teuer (... und ich hatte natürlich nicht gefrühstückt...), aber es wurden an verschiedenen Ständen leckere Kleinigkeiten verkauft, die bezahlbar waren. Außerdem gab es mal wieder Kokosmilch, die mit einem Strohhalm direkt aus der Nuß getrunken werden konnte. Das hatte ich bei dem Treffen mit Christine in Ueno schon probiert und kann es definitiv nur weiterempfehlen... lecker!

Trotzdem hielt es mich nicht allzu lange in Chinatown und ich fuhr weiter in Richtung des Landmark-Tower, wo ich nach kurzer Besichtigung der Umgebung letztendlich in einem großen Einkaufszentrum gelandet bin, das gerade sein Jubiläum gefeiert und zur Feier des Tages gerade heute eine wirklich tolle Band eingeladen hat. Ich habe eine ganze Weile der Musik zugehört, bis ich den Entschluß faßte, an der Information nachzufragen, wie die Gruppe denn heißt, weil ich den in Kanji geschriebenen Namen beim besten Willen nicht entziffern konnte und bin danach "rein zufällig" im CD-Laden gelandet, um mit zwei CDs der besagten Gruppe wieder herauszukommen... ;)

Irgendwann machte ich mich auf den Rückweg nach Atsugi, und am Bahnhof erwartete mich eine weitere, musikalische Überraschung. Als ich gerade mein Fahrrad holen und losfahren wollte, hatte die Band "Ikimono Gakari" gerade vor dem Bahnhof ihre Vorbereitungen beendet und begann, zu spielen und ich kann nur sagen, ich war hellauf begeistert. Die Gruppe kommt wohl ursprünglich aus Atsugi (oder zumindest hier aus der Gegend), wenn ich den Text auf ihrer Homepage richtig gedeutet habe, bringt Ende des Monats die dritte CD heraus *habenwill* und hat heute zum letzten Mal in Atsugi vor dem Bahnhof gespielt... (schade!)
Ich habe zumindest noch nie live so eine Wahnsinns-Stimme gehört, wie von deren Frontsängerin. Ein ganzes Stück des Konzerts habe ich auf Video aufgenommen und danach den ganzen Abend im Internet gesucht, um herauszufinden, wie ich an die CDs kommen kann. Leider war ich nicht sehr erfolgreich, denn die großen Internetversender scheinen die beiden bisherigen CDs nicht zu haben. Vielleicht frage ich mal in dem Plattenladen hier in Atsugi nach. Könnte ja sein, dass ich Glück habe...

04.05.05

Permalink 01:45:37, von admin, 181 Wörter, 2003 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Golden Week, für alle!

In Japan brauchen offenbar auch Maschinen Urlaub. Zumindest sind die Geldautomaten meiner Hausbank (Tokyo Mitsubishi) hier in Atsugi genau wie die Automaten der fast aller Banken im Rest von Japan die kommenden drei Tage wegen der Golden Week nicht verfügbar...

Wieso sagt mir das eigentlich keiner?

Jaja, ich weiß - ich habe nicht danach gefragt, aber da hätte ich ja gleich fragen können "wie wahrscheinlich ist es, daß hier im Juni Schnee fällt?", "Stellen die Bahnen und Fluggesellschaften in der Golden Week ihren Dienst ein?" und "wo finde ich leere Züge nach Kamakura?". Nein - ich halte hier zwar mittlerweile fast alles für möglich, aber auf die Idee, daß man hier mitten in der Haupt-Raisesaison kein Geld bekommt, wäre ich im Leben nicht gekommen.

Auf jeden Fall werde ich die größeren Unternehmungen wohl auf nach Donnerstag verschieben müssen, weil man mit 10.000 Yen in der Tasche nicht allzu weit kommt. Macht aber nichts, denn die Gegend um Tokyo und Atsugi hat eh noch so einige interessante Orte zu bieten, die ich noch nicht kenne. :)

03.05.05

Permalink 23:07:10, von admin, 959 Wörter, 4363 Ansichten  
Kategorien: Fotos, Reiseberichte

Überall Japaner!

Auf den heutigen Tag hatte ich mich irgendwie schon die ganze letzte Woche gefreut, denn im Terminkalender stand für heute "Ausflug nach Kamakura mit Yukari" :)
Pünktlich um 10 haben wir uns also am Bahnhof getroffen und bereits auf dem Bahnsteig ahnte ich Böses, denn so viele Leute stehen normalerweise nicht in Atsugi am Bahnhof herum. Von Atsugi ging es dann erstmal Richtung Sagami-Ono und dann nach Enoshima und wir hatten Glück, daß wir so gerade noch einen Sitzplatz ergattern konnten, so daß wir uns während der Fahrt nett und die meiste Zeit sogar ohne Zuhilfenahme des Wörterbuchs unterhalten konnten.

Vor der Weiterfahrt nach Kamakura hatten wir einen kurzen Zwischenstop in Enoshima geplant. Das ist eine kleine Insel, auf der neben wunderschönen Tempeln und Schreinen auch eine ausgedehnte Felsenhöhle gibt, zu der man mit einem Boot hinfahren kann.
Zunächst wollten wir uns die Schreine ansehen, so daß wir - zusammen mit einigen hundert Japanern, die das gleiche Ziel hatten, die Treppen bis zum Schrein hochstiegen.

Was mich im ersten Moment verblüfft hat, ist, daß der Berg nicht nur mit Treppen sondern zusätzlich mit Rolltreppen nach oben versehen war, deren Benutzung man allerdings teuer bezahlen durfte. Ich bekomme eigentlich selten meine "sowas gibt's auch nur in Japan"-Anfälle, aber den Anblick fand ich einfach zu ungewöhnlich. Man muß sich das vorstellen, wie die Rolltreppen in jedem X-beliebigen Departementstore - ein wenig überdacht, aber ansonsten eben normale Rolltreppen, die den Berg hinauffahren.

Oben angekommen konnte man verschiedene Schreine ansehen, sowie die obligatorischen Wunsch-Brettchen, die ich bereits bei meinem Ausflug zum Tokyoter Meiji-Schrein gesehen hatte. Einen großen Unterschied gab es allerdings - Während am Meiji-Schrein jede Menge Brettchen in "ausländisch" beschriftet waren, konnte man hier fast nur japanische Wünsche lesen - überhaupt war ich recht erstaunt, unter so vielen Touristen kaum Ausländer zu finden. Immerhin haben Yukari und ich dann noch ein Brettchen gefunden mit dem Wunsch, zur Fußball-WM nach Deutschland fliegen zu können... ;) So funktioniert das also mit der Religion in Japan! Wollen wir hoffen, daß die japanischen kamisama (Götter) dem Schreiber wohlgesonnen sind.

Nachdem wir eine ganze Weile die verschiedenen Bauwerke betrachtet hatten, wollten wir so langsam weiter in Richtung Kamakura, aber erstens kommt es anders und zweitens... naja, ihr wißt schon..
Am Ende der Brücke angekommen, die uns zurück aufs Festland führen sollte, zog ein Bootsstand unsere Aufmerksamkeit auf sich. Für nur 300 Yen sollte man zur Rückseite der Insel fahren können, um dort die Felsenhöhle zu besichtigen oder zu angeln.
Gesagt getan. Nach einer halben Stunde waren wir auf dem Boot und fünf Minuten später am anderen Ende der Insel. Was wir dort erblickten, sollte uns eine weitere Stunde unseres Kamakura-Aufenthalts kosten: Die Schlange, in der wir auf der anderen Seite bereits eine halbe Stunde gewartet haben, war hier mindestens 5 Mal so lang! Trotzdem entschlossen wir uns, die Höhle zu besichtigen, um dann den Fußweg, einmal quer über die Insel anzutreten. (erwähnte ich schon, daß die Insel aus einem einzigen Berg besteht, und der Fußweg genau einmal mitten drüber geht?) Da wir nicht die einzigen waren, die sich der langen Warteschlange am Bootssteig entziehen wollten, ging es allerdings auch auf dem Fußweg nur im "Warteschlangentempo" weiter. Nach einer guten Stunde hatten wir es dann endlich geschafft und liefen in Richtung "Enoden". Immerhin war die Landschaft und der Ausblick wirklich toll und die Unterhaltung ebenfalls nett, so daß ich die Wanderung trotz allem irgendwie genossen habe. ;)

Es war mittlerweile halb 4 Nachmittags und so langsam war uns beiden nach Mittagessen. Nachdem wir an dem Restaurant, wo wir uns zunächst angestellt hatten, allerdings erfuhren, daß es noch etwa eine Stunde dauern würde, bis wir an die Reihe kommen, zogen wir es vor, mit knurrendem Magen die "Enoden" (Enoshima Densha? = Enoshima-Bahn) zu besteigen.

Spätestens hier überfiel mich dann allerdings ein erster Anflug von "Kulturschock" und der Frage "wie halten die Japaner das aus und nennen das auch noch Urlaub?". Nachdem die erste Bahn bereits weggefahren war, weil es schlichtweg nicht mehr möglich war, noch mehr Leute in einem Abteil zu komprimieren, ohne ernsthafte Schäden an Leib und Leben zu verursachen, konnten wir in die zweite Bahn dann fast als erste einsteigen, aber es war tatsächlich eine "Packungsdichte" erreicht, wo es schlichtweg nicht mehr notwendig war, sich irgendwo festzuhalten, weil es völlig unmöglich war, in irgendeine Richtung umzukippen (oder sich anderweitig zu bewegen). Hiermit nehme ich alles zurück, was ich jemals über volle Züge nach Tokyo gesagt habe!!!

Immerhin kamen wir nach endlosen Minuten in Kamakura bzw. einem Vorort von Kamakura an, wo wir nach einem sehr leckeren Okonomiyaki-Mittagessen (um 5 Uhr) dann zumindest noch den Daibutsu gesehen haben. Der Daibutsu ist eine riesige Buddha-Statue, für die Kamakura sehr bekannt ist und die ich eigentlich von allen Sehenswürdigkeiten, die es in Kamakura so geben soll, am meisten sehen wollte :) .

Der Anblick des Daibutsu hat übrigens nicht nur mich fasziniert, wie das folgende Bild zeigt ;):

Danach ging es dann zurück Richtung Bahnhof - erstmal in die falsche Richtung, so daß wir von der eigentlichen Stadt Kamakura immerhin noch den Bahnhof gesehen haben ;). Dadurch hatten wir aber Glück, noch einen Sitzplatz in der Enoden zu bekommen, die dort eingesetzt wurde, was ich ziemlich praktisch fand, denn der "Zerquetschtwerd-Faktor" war für die Leute, die stehen mußten, sicher nicht deutlich geringer, als bei der Hinfahrt.

Irgendwann kamen wir dann wieder in Atsugi an, und ich kann nur sagen - trotz kleinerer Pannen ein toller Tag mit vielen, vielen "Japan-Erlebnissen", den ich garantiert so schnell nicht vergessen werde und die beste Reiseführerin der Welt.. :)

01.05.05

Permalink 23:35:08, von admin, 420 Wörter, 2083 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Japanisch, Bitte!

Nachdem ich den Vormittag heute eigentlich nur zum Faulenzen und Ausspannen genutzt habe. (muß auch mal sein), war um drei Uhr Japanischkurs angesagt. Ich wußte schon, daß ich mit der Lehrerin alleine sein würde, und sie hatte mir angekündigt, ein paar schwierigere Aufgaben für mich zusammenzustellen, da der Sonntagskurs normalerweise ganz von vorne anfängt und ich dort eigentlich nur hingehe, um mehr Praxis im Sprechen zu bekommen. Da unsere "Amtssprache" in der Firma Englisch ist, ist es abgesehen von den Abenden mit Yukari oder gemeinsamen Unternehmungen mit den japanischen Kollegen, gar nicht so einfach, Sprechpraxis zu gewinnen.

Es waren letztendlich vier Lehrer da, deren Schüler offenbar alle wegen der Golden Week nicht aufgetaucht sind, so daß mein Unterricht recht intensiv und vor allem sehr interessant ausgefallen ist. ;) Offiziell ging es um das Thema Familie und um Begriffe, die in diesem Zusammenhang wichtig sind. Aber da ich das Thema bereits kannte und außerdem alle vier Lehrer bei mir am Tisch saßen, haben wir uns letztendlich in erster Linie über (typisch) Deutsches und (typisch) Japanisches unterhalten. Ich habe erfahren, welches Ramen am besten schmeckt (vorher wußte ich nichtmal, daß es da überhaupt Unterschiede abgesehen von den Nudeln und den "Beilagen" gibt) und was man zu japanischen Feierlichkeiten so ißt und noch so einiges andere, was als Gaijin einfach lebenswichtig ist! ;) Außerdem kenne ich jetzt die Preise für alles, was wichtig ist, von Äpfeln bis Kino und muß feststellen, es gibt doch Dinge, die in Deutschland um einiges billiger sind.

Abgesehen davon habe ich mal wieder erstaunte Blicke geerntet, als ich auf die Frage, ob ich rohen Fisch essen kann, meinte "klar, warum nicht?" und natürlich kam gleich danach die obligatorische Frage nach "Nattou" (vergorene, braune, glibberige, schleimige, eklige Sojabohnen)... Als ich bestätigte, daß ich das WIRKLICH nicht nochmal probieren muß, schienen sie doch ein wenig beruhigt, kein völlig merkwürdiges "Gaijin-Exemplar" vor sich zu haben.

Das sind diese Dinge, die man in allen Büchern liest und irgendwie nicht glaubt und für klischeehaft hält, bis man sie dann selbst ständig erlebt...
Es gibt allerdings auch eine ganze Menge anderer Dinge, die übereinstimmend in allen Büchern zum Thema Japan zu finden waren, und die ich hier bisher kaum erlebt habe bzw. von denen ich gelesen habe, daß sie in Japan absolut tabu sind(öffentlich die Nase putzen, im Gehen essen etc.) und die ich ständig sehe... Fazit: Selbst erleben ist besser, als lesen! :)

28.04.05

Permalink 23:55:31, von admin, 307 Wörter, 2056 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Yatta! :) Golden Week!

Yatta! :) Eine Woche (fast) keine Computer, keine Geschichten über irgendwelche neuen "Babes", kein Mensaessen und keine abstürzenden Trainings meiner Sprachmodelle mehr! Dafür viel Zeit, etwas zu unternehmen! Ab morgen ist Golden Week!

Golden Week, das sind vier Feiertage, die so geschickt liegen, daß man sich mit zwei zusätzlichen Urlaubstagen für ganze zehn Tage vom Arbeitsplatz verabschieden kann. So sehr ich meine Arbeit hier liebe, ich freue mich auf diese Woche, denn ich habe endlich die Möglichkeit, mal die umliegenden Städte hier zu erkunden.

Die zwei Urlaubstage in der Golden Week am 2. und 6. Mai zu nehmen, ist in vielen Firmen verbindlich und auch bei uns wurde zumindest recht eindringlich darum gebeten, nicht zur Arbeit zu erscheinen und sich an beiden Tagen frei zu nehmen, damit sich niemand anderes verpflichtet fühlt, ebenfalls zu kommen. Ja, das ist tatsächlich die offizielle Begründung, und nachdem sich einer meiner japanischen Kollegen ernsthaft entschuldigt hat, daß er nicht da sein wird, als ich meinte, ich würde Montag mal eben für ein paar Minuten vorbeischauen und nachsehen, ob meine Trainings noch laufen und nicht abgestürzt sind, kann ich diese Begründung sogar nachvollziehen.

Auf meinem Plan stehen für diese Woche diverse Studio Ghibli DVDs und Japanisch Vokabeln aber in erster Linie Kamakura, Yokohama, vielleicht Hakone und einige Orte in Tokyo, an denen ich bisher noch nicht war. Ich freue mich schon und überlege noch, ob ich eine Rundmail an meine Kollegen schicke, ob jemand Lust hat, mitzukommen, oder ob ich lieber alleine die Gegend erkunde. Irgendwie hätte ich ja auch mal wieder Lust auf Karaoke, auch wenn ich meinen Gesang eigentlich ja niemandem zumuten möchte. ;)

Am Dienstag werde ich wohl mit Yukari etwas unternehmen! Darauf freue ich mich ganz besonders und ich bin schon gespannt, was wir machen werden... :)

27.04.05

Permalink 16:46:51, von admin, 1361 Wörter, 2143 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Du weißt, dass du zu lange in Japan bist...

Die meisten der folgenden Sprüche sind nicht von mir, sondern ich habe sie auf verschiedenen Seiten im Internet gefunden. Ich habe nur die rausgepickt, die ich passend fand, und kommentiert. Aber jeder, der schonmal hier war, wird die Wahrheit hinter diesen Sprüchen erkennen! ;)

Du weisst, dass du zu lange in Japan bist, wenn ...

... Du denkst, dass richtiger Reis an den Stäbchen kleben muss
(wie...? muß er das nicht?)

... Du Dich schuldig fühlst, während du auf der Strasse an deinem Eis leckst
(Naja, irgendwie muß man ja sein Image als "merkwürdiger Ausländer" aufrecht erhalten)

... Du Deine Eltern zuhause besuchst und fragst, in welchen Abfalleimer der brennbare Müll kommt
(.. mal sehen...)

... Du denkst, dass alle Frauen ihre Stimme um eine Oktave heben, wenn sie höflich sprechen
(... das tun sie doch auch - und gelegentlich verwechselt man sie dann mit Computerstimmen, wie in einem früheren Beitrag beschrieben ;) )

... Du anfängst, Getränkeautomaten mit 10 verschiedenen Kaffee-Sorten zu lieben
(... dann war ich bereits an meinem ersten Tag hier zu lange in Japan - kommt mir aber gar nicht so vor)

... Du im Stäbchen-Wettessen mit Japanern den zweiten Platz belegst
(... ich arbeite dran!)

... Du bemerkst, dass Du Dich am Telefon verbeugst
(...öhm... passiert gelegentlich...)

... Du einen Gaijin im Zug siehst und denkst: "Wow, ein Gaijin!"
(...öhm, auch das passiert mir gelegentlich...)

... Du denkst, das Beste am Fernsehen sind die Werbespots
(... naja, da versteht man das Japanisch wenigstens, auch wenn mir der Sinn wohl ewig verschlossen bleiben wird...)

... Du denkst, es ist cool, in der "Japanese Only"-Warteschlange beim Immigration-Schalter am Flughafen Narita zu stehen
(.... ich würde da ja auch gaaaar nicht auffallen... )

... Du meinst, nasse Regenschirme in Riesenkondome einpacken zu müssen (Hey, von den Dingern nehme ich mir welche mit nach Deutschland!)

... Du kein Foto knipsen kannst, ohne daß nicht mindestens zwei Personen auf dem Bild sind und mit den Fingern das "Victory"-Zeichen bilden
(...hmm... da muß ich meine Fotosammlung mal durchsehen - könnte hinkommen! - viel schlimmer ist, daß es auch kaum Fotos von mir gibt, auf denen ich das nicht tue... )

... Du meinst, daß eine Sorte Reis besser schmeckt als eine andere
(... das ist doch auch so!)

... Du Dich vor einem Geldautomaten verbeugst
(... nicht mehr... zu Computern habe ich schon lange kein so herzliches Verhältnis mehr.)

... Du die "Öffnen"- und "Schließen"-Knöpfe im Fahrstuhl nicht finden kannst, weil sie in Englisch beschriftet sind
(*g*)

... Du ein Erdbeben der Stärke 4 einfach verschläfst
(... hmm... das kann noch dauern. Obwohl, wenn ich mit dem Schlafentzug so weitermache, werde ich bald auch von einem Beben der Stärke 6 nicht mehr wach.)

... Deine Vorstellung einer grösseren Wohnung 10qm mehr ist
(Hey, das wäre ja fast das Doppelte von meiner jetzigen!)

... Du denkst, der Zug ist *leer*, wenn du etwas fallen lässt und es auf dem Boden landet
(... wie? sooooo leere Züge gibt es hier?)

... Du vor automatischen Schiebetüren nicht mehr stehen bleiben musst
(öhm... das dauert noch - die gehen aber auch wirklich "just in time" auf und man hat echt das Gefühl, dagegen zu rennen...)

... Du das Zirpen der Grillen abends gar nicht mehr hörst
(... Ohropax?)

... Du daran denkst, die Klopuschen wieder auszuziehen, bevor du die Toilette verlässt
(... ich arbeite dran...)

...das erste Zusatzgerät für Dein Auto ein Fernseher ist
(öhm... wer hat hier erzählt, daß ich von Tokyo bisher fast nur Akihabara gesehen habe?)

...Du einen deutschsprachigen Freund anrufst und es in den ersten 3 Minuten nicht schaffst, zum Thema zu kommen
(... naja, ist das denn nicht höflich?)

...die Leute aufhören, Dein Japanisch zu loben und Dich fragen, wo Du Deine Nase und Deine Augen hast operieren lassen
(*ggg* Wenn ich da an einen meiner ersten Abend erinnere, als mich jemand für mein Japanisch loben wollte und ich habe ihn erst nach drei Anläufen verstanden... sehr peinlich!)

...Du keine Angst hast, bei Regen zu schnell zu fahren, weil Du weißt, dass die Polizisten nur bei gutem Wetter unterwegs sind
(... naja, bei mir ist das wohl eher "bei Regen mit dem Fahrrad auf der Straße statt auf dem Bürgersteig zu fahren", aber sonst stimmt es )

...Du mit Deiner Mutter telefonierst und sie fragt, was "Genki" eigentlich bedeutet
(*g* ...oder Blog-Einträge schreibst, wo Dich dann Dein Freund fragt, was eigentlich oishii heißt?)

...Du nicht überrascht bist, inmitten von Reisfeldern eine Vending-Machine ohne sichtbare Stromzufuhr zu sehen
(... ich bin definitiv zu lange hier!)

...Du Dir dann nichts dabei denkst, wenn diese einsame Maschine "Thank you" zu Dir sagt, nachdem Du eine Coke gekauft hast
(...definitiv...!!!)

...ein Nichtjapaner sich neben Dich setzt und Du aufstehst und den Platz wechselst. Du hast zwar keine Vorurteile, aber man weiß ja nie
(Ja, diese komischen Gaijins.... was wollen die eigentlich hier? ;) )

...Du mit "man", "oku", "cho" und "kei" rechnen kannst
(... ok, ich bin doch noch nicht lange genug hier - aber man und oku ist kein Problem mehr...)

...Du Dich mindestens dreimal in jedem Gespräch entschuldigst
(...nur dreimal? So unhöflich bin ich nicht!)

...Du in deinen Briefen nach Hause Dinge schreibst wie "In Japan haben wir..."
(...hmmm...oder in Forenbeiträgen? ;) )

...Du mit deinen Eltern sprichst und ihre Sätze dauernd mit einem Brummen unterbrichst
(... aber "unnn" und "hmm" und "eeeeh?" sind doch sooo universell einzusetzen!)

...Du dem Taxifahrer in Deutschland den genauen Betrag zahlst, aussteigst ohne die Tür zu schliessen und dich wunderst, dass der Fahrer dich ausschimpft
(Das werde ich garantiert ausprobieren!)

...Du Probleme hast, die Anzahl der Silben in Wörtern wie "Baumkuchen" herauszufinden
(ba u mu ku he n - sechs Silben - so schwer ist das doch nicht! ;))

...Du deine Eltern lobst, weil sie so gut mit der Gabel umgehen können (totttemo jooozu desu neee!?!)

...Du ins Ausland fährst und Omiyage ganz oben auf deiner Prioritätenliste steht
(... wobei mir einfällt - wo bleibt die Schokolade aus Deutschland?)

...Du dich hinhockst, während du auf den Bus wartest
(Hinhocken vielleicht nicht, aber anstellen...)

...Du bei einem Hausbesuch in Deutschland nicht nur deine Schuhe ausziehst, sondern sie auch so hinstellst, dass die Schuhspitzen zur Tür zeigen
(..dafür bin ich zu chaotisch!)

...Du in einem Fast Food-Restaurant deine Einkaufstasche auf einen Sitz legst, um den Tisch zu reservieren, und davon ausgehst, dass die Tasche noch da ist, wenn du wiederkommst
(...bisher hat es funktioniert!)

...Du anfaengst die Farbe Pink zu lieben
(...oder zu hassen...)

...Du mindestens 5 Anhaenger und 20 Aufkleber an deinem Handy hast.
(Foto gefällig?)

...Du mindestens einen Snoopy, zwei Hello Kittys und drei Winnie Poohs in deinem Schlafzimmer hast.
(...Ja, sowie diverse Anime-Figuren, die an meinen Getränkeflaschen hingen)

...Jedes zweite Wort, das du mit deinen Freundinnen wechselt "Sugoii" oder "Kawaiiiiii" ist.
(...nee, sowas tu ich nicht!)

...Du dich fragst wie man um alles in der Welt eine Suppe ohne Geraeusche essen kann.
(In diesem Stadium bin ich noch nicht angekommen - ich frage mich immernoch, wie man Suppe dermaßen geräuschvoll schlürfen kann! - Da muß ich noch üben.)

Ein paar habe ich da natürlich noch hinzuzufügen.....

...Du nach Deutschland fliegst, und Dich fragst, wie man bloß dermaßen undiszipliniert, ohne in einer Reihe zu stehen, auf Busse oder Züge warten kann.

...Dich niemand mehr fragt "doko kara kimashita...?" (Oder Du Dich daran gewöhnt hast, daß diese Frage (also "wo kommst Du her?")die erste Frage ist, die man Dir stellt, wenn man Dich kennenlernt)

...Du ein ganzes Jahr lang Pläne für die "Golden Week" machst, und ab Januar (oder früher?) jeden danach fragst, was er in dieser Zeit zu tun gedenkt.

...Du Animes hörst, und denkst, daß Kinder eben in dieser Tonlage reden

...Du am Lächeln erkennen kannst, ob jemand Dir wirklich wohlgesonnen oder eher verärgert ist

...Du erkältet bist, und in Panik gerätst, weil Du keinen Mundschutz mehr zu Hause hast, und keinen im Supermarkt kaufen kannst, weil Du auf dem Weg ja bereits jemanden anstecken könntest

...Du Deine Getränke danach auswählst, an welchen Flaschen die besten Gimmicks hängen
(...hey, so bin ich dazu gekommen, FREIWILLIG, kalten, ungezuckerten, grünen Tee zu trinken!)

25.04.05

Permalink 23:36:29, von admin, 460 Wörter, 2306 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Höflich... höflicher... Keigo!

Heute hatte ich mal wieder Japanischkurs und das Thema, mit dem wir uns heute beschäftigt haben, ist für mich sehr interessant.
Es geht um Keigo, japanische Höflichkeitssprache. Japaner verwenden Keigo, wenn sie mit jemandem sprechen, den sie zum ersten Mal treffen, aber auch, wenn sie mit ihrem Vorgesetzten sprechen. Außerdem redet das Servicepersonal in Supermärkten und Restaurants grundsätzlich Keigo, was mir in den ersten Wochen hier etliche Verständnisschwierigkeiten beschert hat. In der Stunde heute sind mir betreffend meiner Supermarkt-Verständnisprobleme zumindest gleich mehrere Kronleuchter aufgegangen.

Keigo besteht aus zwei unterschiedlichen Teilbereichen: Der "ehrerbietenden" und der "bescheidenen" Sprache. Die "ehrerbietende" Sprache verwendet man immer dann, wenn man sich auf sein Gegenüber bezieht. Die "bescheidene" Sprache hingegen, wenn man sich selbst referiert. Höflichkeit zeigt sich in ganz verschiedenen Ausdrücken, von denen ich nur eine kleine Untermenge kenne, aber ich denke, das reicht bereits, um eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, wie anders Keigo verglichen mit standardhöflichem Japanisch klingt.
Nomen (meishi) wird in der Regel ein "o" oder "go" vorgestellt. Die Verben werden zu einem großen Teil regelmäßig verändert, wobei auch hier die Vorsilbe "o" verwendet wird, sowie, je nachdem, ob man nun "ehrerbietend" oder "bescheiden" redet ein unterschiedliches Anhängsel, das an den Stamm des eigentlichen Verbs (doushi) gehängt wird.
Außerdem gibt es spezielle Verben, unter anderem alle, die mit "geben" und "bekommen" und "einen Gefallen tun" zu tun haben, für die die Keigo-Form ein völlig anderes Wort ergibt, als die standardhöfliche Form. - Alles in allem viel zu lernen, und ich befürchte, das ist nur die Spitze des Eisbergs. Abgesehen davon sollte man es tunlichst unterlassen, Begriffe aus den beiden Ebenen "Bescheidenheit" und "Ehrerbietung" zu verwechseln, denn das kann verdammt peinlich werden, selbst für Ausländer, denen man ansonsten fast jeden sprachlichen Fehler verzeiht.. ;) Bevor ich mit meinem Chef Keigo rede, werde ich also lieber noch ein wenig üben!

Ach ja - nur der Vollständigkeit halber - unterhalb von Keigo gibt es zwei weitere Ebenen. Die unterste Höflichkeitsebene wird unter Freunden, Familienmitgliedern und jungen Leuten benutzt. Außerdem kann der Lehrer mit seinen Schülern oder der Chef zu seinen Angestellten auf dieser Ebene sprechen, auch wenn letzteres schon als eher unfreundlich empfunden wird. Diese Einfachform entspricht in etwa dem deutschen "Du".

Die "mittlere" Ebene kann man sich in etwa vorstellen, wie das deutsche "Sie". Sie wird in der Regel als erstes unterrichtet, wenn man Japanisch lernt und auf dieser Ebene kann man mehr oder minder gefahrlos mit jedem kommunizieren. - Wenn man Ausländer ist, auch mit dem Chef. ;)

Keigo wurde in meinem Japanischkurs in Bochum übrigens als Sie^2 beschrieben, was den Kern der Sache ganz gut trifft, denke ich...

20.04.05

Permalink 21:55:56, von admin, 206 Wörter, 1950 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Habemus papam...

Manchmal passieren nachts Dinge, die man am nächsten Morgen lieber gar nicht erfahren will... Eine solche Nacht war heute und was ich nicht erfahren wollte, musste ich wenige Minuten nach dem Aufstehen in "meinem" Lieblingsforum lesen. Der neue Papst kommt aus Deutschland und heißt Joseph Ratzinger. (naja, zumindest hiess er zum Zeitpunkt seiner Wahl noch so.) Da hat es also tatsächlich ein so erzkonservativer und im Bezug auf Frauen (in kirchlichen Ämtern) Ansichten aus dem vorletzten Jahrhundert vertretender Mann geschafft, die Unterstützung von mindestens zwei Dritteln der Kardinäle in Rom zu bekommen, und ich frage mich, ob das nun beeindruckend oder eher beängstigend ist.
Spätestens seit der morgendlichen Lektüre des deutschen Bildungsblattes wissen wir allerdings: Nein, nicht Ratzinger ist der Papst - Ratzinger ist einfach nur Benedict XVI - WIR sind Papst! Wir alle? Oder nur die Leser der Bildzeitung? Oder womöglich nur deren Redakteure? Ist das der Lohn für jahrelange, seriöse Berichterstattung... ? die Überschrift des Artikels zur Papstwahl (mehr habe ich von hier aus leider nicht zu sehen bekommen) läßt zumindest einigen Platz für Spekulationen:

bildzeitung zur Papstwahl

Wirklich amüsant fand ich hingegen das folgende Internet-Fundstück. :) Offensichtlich hat unser neues Kirchenoberhaupt bereits erste Erfolge erzielt:

papa ratzi

19.04.05

Permalink 21:21:35, von admin, 662 Wörter, 4184 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos

Zurück aus Tokyo

Wie bereits am Montag geschrieben, habe ich mich mich heute mit Christine und ihrem Mann in Tokyo, genauer gesagt am Ueno Park getroffen. Es war wirklich nett mit den beiden - tanoshikatta! - und ausserdem habe ich es genossen, mal mit jemand anderem, als dem Telefonhoerer deutsch zu reden, ohne darauf zu achten, "ordentlich" und grammatisch halbwegs korrekt zu sprechen, wie ich es zumindest versuche, wenn ich mich mit Yukari unterhalte. Um es kurz zusammenzufassen - es war ein paar richtig, richtig nette Stunden!

Zunächst sind wir eine Weile in Ueno herumgelaufen, um an den dort aufgebauten Fischstaenden getrocknete Kraken, rote rohe Riesententakel und andere japanische Köstlichkeiten anzusehen. Besonders interessant finde ich ja die ganzen Viecher, die Tentakel und Saugnaepfe haben und die riesigen Oktopusarme, die dort einzeln verkauft wurden. Ich gebe zu, irgendwie hat es mich dann doch nicht sooo gereizt, dort etwas zu kaufen, aber zum Fotografieren bot sich die Szenerie geradezu an:

Kraken

noch mehr kraken

Ansonsten scheint die Ecke dort ziemlich auf Gaijins ausgerichtet zu sein. Es gab T-Shirts bis Groesse XXL mit den Kanjis fuer "Japan" aufgedruckt, und auch sonst vieles, was wohl eher fuer Touristen interessant ist, als fuer Japaner.

Der Ueno Park selbst ist riesig, aber die Kirschbluete war schon so gut wie vorbei und ausserdem war Akihabara sowieso viel spannender, so dass wir nach einem kurzen Zwischenstop bei Starbucks mal wieder an meinem absoluten Lieblingsplatz in Tokyo landeten. Wie mir aufgefallen ist, ist Akihabara ausserdem DER Ort fuer "Engrish"-Fans (www.engrish.com), denn es gibt dort "Engrish" wo auch immer man hinsieht. Mein heutiger Favorit war eine Aufforderung, in einem Geschäft nicht zu fotografieren, die so schräg war, daß ich sie leider jetzt nicht mehr wortwörtlich wiedergeben kann. Aber ich denke "Inside of the shop, taking photos please withhold" trifft es ganz gut... Aber auch die Beschreibung dieser unglaublich "kawaii"en Plastikpueppchen hat es in sich:

Engrish vom feinsten

Gegen drei Uhr nachmittags haben sich die beiden dann wieder auf den Weg zum Hotel gemacht, weil der Jetlag ganz offensichtlich seinen Tribut gefordert hat, und ich bin noch ein Weilchen durch Akihabara gestreift. Ich glaube, so langsam kenne ich dort wirklich jede Ecke und jeden Laden! Als ich mich schon auf den Heimweg machen wollte habe ich ein verdammt gutes Angebot fuer einen PDA gesehen, den ich schon laenger haben wollte, und das meine Plaene von wegen "Frueh nach Hause und vielleicht nochmal in der Firma vorbei, um zu sehen, ob meine Trainings noch laufen" durchkreuzt hat. Ich musste eigentlich "nur" eine Filiale meiner Bank finden, da ich nicht genug Geld mitgenommen hatte, aber das gestaltete sich irgendwie bedeutend schwieriger, als erwartet. Irgenwdann stand ich dann wieder in Ueno, weil ich die ganze Strecke von Akihabara zurueck gelaufen war, aber eine Bank hatte ich immernoch nicht gefunden. Obwohl ich mir 100%ig sicher war, dass ich zumindest in Ueno das Tokyo-Mitsubishi-Bank-Logo gesehen hatte, blieb ich auch dort erfolglos und ertraenkte meinen Frust in einem Macha-Frappuchino bei Starbucks (absolut zu empfehlen, da sehr oishii), bevor ich die Suche aufgab und zurueck nach Atsugi fuhr.

Unglaublich, wie viele Japaner in ein Zugabteil passen! Gluecklicherweise hatte ich den ersten Zug ohne mich abfahren lassen, so dass ich im naechsten einen Sitzplatz bekommen habe.Denn dieses kuschelige "Wie viele Leute lassen sich verlustfrei in einem Zugabteil komprimieren"-Spielchen ist eins der Japan-Erlebnisse, auf die ich gut und gerne verzichten kann!

Gegen 8 kam ich zu Hause an, oeffnete meine Mailbox und war verdammt froh, dort keine Mail vorzufinden. :) Ich hatte einen Kollegen gebeten, mir eine Mail zu schicken, falls meine Modelle mal wieder abstuerzen, weil ich dann noch in die Firma gekommen waere, um nicht zuviel Zeit zu verlieren... Wie sich am nächsten Tag herausstellen sollte, war eins meiner Trainings zwar tatsächlich abgestuerzt, aber er wollte mir meinen freien Tag gönnen und hat netterweise, statt mir zu schreiben, das Problem selbst behoben. :) Auf jeden Fall war ich froh, den Rest des Abends gemuetlich zu Hause zu verbringen, statt vor dem Computer.

18.04.05

Permalink 21:38:20, von admin, 381 Wörter, 2075 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Bandansage?

Morgen treffe ich mich mit Christine und ihrem Mann in Tokyo! :) Gerade habe ich an deren Hotel angerufen und wurde von einer freundlichen, weiblichen, viel zu hohen und total künstlich klingenden japanischen Stimme begrüßt, die mich irgendwie an die weibliche Text-To-Speech-Stimme erinnerte, die bei uns in der Firma entwickelt wird - Bandansage, ganz klarer Fall! ... zumindest dachte ich das und war im ersten Moment ziemlich verwirrt, weil ich nur die Hälfte verstanden hatte und nicht wirklich wußte, was ich denn nun tun soll. Seltsamerweise antwortete die "Bandansage" dann aber ziemlich passend auf die Sätze, die ich gesagt habe, was mich dann doch langsam an meiner Einschätzung zweifeln ließ, daß ich ich es nicht vielleicht doch mit einem "echten" Menschen zu tun haben könnte...
Ganz sicher bin ich mir auch jetzt noch nicht, aber entweder, die Japaner sind in Sachen Spracherkennung und Benutzerführung in Telefondialogsystemen wirklich ein ganzes Stück weiter, als wir, oder ich habe mit einer "echten" Japanerin geredet, die einfach nur schrecklich künstlich gesprochen hat ;)
Irgendwo habe ich mal gehört, diese merkwürdige hohe, schnelle Sprechweise sei besonders höflich - zumindest klingen weibliche Bedienungen im Restaurant manchmal ähnlich, wenn ich es auch so extrem hier noch nie gehört habe...

Vielleicht sollte ich der Sache auf den Grund gehen und einfach noch ein paar Mal anrufen... wenn die Stimme anfängt, ärgerlich zu werden, war es kein Computer! ;) Aber so wie ich japanisches Servicepersonal kenne, brauche ich viel, viel Geduld und Nervpotential, um auch nur ein minimales Abfallen des Höflichkeitslevels zu erreichen! ;)

Ansonsten ist hier heute nicht viel passiert. Bin mal wieder erst um kurz nach 9 von der Arbeit gekommen, so daß der Japanischkurs schon lange vorbei war, aber dafür habe ich ja morgen frei und kann nach Tokyo fahren, während die anderen Progress Meeting haben! :) Das Lustige ist - es zwingt einen niemand, länger zu arbeiten - genau genommen bittet einen auch niemand darum, aber trotzdem bin ich nicht die einzige, die regelmäßig länger bleibt, und der ein oder andere schaut sogar am Wochenende vorbei, um einen abgestürzten Trainingsdurchlauf wieder in Gang zu ubringen oder andere rechenaufwändige Prozesse zu starten... Irgendwie scheint die japanische Arbeitsmoral über kurz oder lang auf uns abzufärben. ;)

17.04.05

Permalink 23:37:59, von admin, 544 Wörter, 2076 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Dies und das...

Heute bin ich nachmittags zu einem neuen Japanischkurs gegangen. Schon der Hinweg verhieß nichts Gutes... Auf dem Zettel, den ich bekommen hatte, stand eine kleine Karte, mit deren Hilfe ich den Kurs hätte finden sollen. Leider hatte diese Karte mit der Wirklichkeit recht wenig gemeinsam. Besonders lustig waren die parallel gezeichneten Straßen, die sich in der Realität nach ein paar Metern gekreuzt haben, aber auch das völlige Fehlen von Straßennamen sowie das Einzeichnen interessanter "Sehenswürdigkeiten" mit Bezeichnungen wie "Hotel" und "Bar" trugen nicht gerade dazu bei, meine Verwirrung zu mindern... irgendwann bin ich mit 15 Minuten Verspätung tatsächlich dort angekommen, wo ich hin wollte, habe mich 1000 Mal entschuldigt (hey, ich bin in Japan! ;) ) und konnte dann mitmachen. Viel gebracht hat mir das Ganze leider nicht, denn der Kurs bzw. meine Gruppe (bestehend aus zwei Leuten) fängt nochmal ganz von vorne an. Das heißt, ich habe heute gelernt, daß es im Japanischen auch Verben gibt, und wie man diese in der höflichen Gegenwartsform und als Verneinung benutzt! *aaaaaaaargh* Und dummerweise fragte mich die Lehrerin dann auch noch, ob ich nächste Woche wiederkomme, und ich habe mich nicht getraut, "nein" zu sagen. Dafür hat sie "versprochen", es werde nächste Woche etwas schwieriger....

Wirklich lustig war an dem Kurs nur, daß sie sämtliche Unterhaltungen außerhalb der eigentlichen Übungen mit mir auf "normalem" Japanisch geführt hat, ohne grammatikmäßig irgendwie "Rücksicht" zu nehmen, um mich dann zu fragen, ob ich die Grammatik, die heute behandelt wurde, (wie gesagt, die allerersten Verben und ihre Verneinungsform!) verstanden habe. Ist das japanische Logik?

Heute Abend waren wir dann mal wieder im CheapCheap (in Wirklichkeit An An, aber die Kanjis für 安安 bedeuten übersetzt eben "billig", so daß dieser Name entstanden ist). Pierre hatte Nachmittags eine Mail rumgeschickt, wer Lust hat, zu kommen, und irgendwie war mir nach auswärts essen... :) Wir waren letztendlich acht Leute, haben uns unter skeptischen Blicken von den Nebentischen, wann immer der Name "Koizumi" fiel, über japanische Politik unterhalten und hatten eine sehr interessante Diskussion. Von einem unserer "Praktikums-Chinesen", haben wir viele interessante und für mich neue Informationen von der "anderen Seite" bekommen, was den aktuellen Schulbuch-Streit angeht, und für mich war der Abend insgesamt recht spannend.

Zwischendurch gab es dann mal wieder ein kleines Erdbeben (nicht, daß ich davon diese Woche nicht langsam genug hätte...) und den netten Hinweis, daß es diese Häufung von Beben in kurzer Zeit zum letzten Mal im Herbst vor bzw. nach dem schweren Erdbeben in Niigata gab. :( Auf diese Information hätte ich gerne verzichtet, auch wenn das Hochhaus, in dem ich arbeite, angeblich recht sicher gebaut sein soll... Naja, einschlägige Internetseiten, wie zum Beispiel die US-Amerikanische Erdbeben-Informationsseite (usgs.org) bestreiten den Zusammenhang zwischen einer Häufung kleinerer Erdbeben (oder auch dem völligen Ausbleiben von Erdbeben über mehrere Wochen, das viele für ebenso "gefährlich" halten) und einem darauf folgenden großen Beben. Ich gehe für's erste mal davon aus, daß diese Information korrekt ist, und daß die andere Beobachtung lediglich "coincidence" war...

Für die, die es interessiert, hier mal wieder die Karte von Yahoo. Unten habe ich Atsugi markiert - diesmal also nur Stärke 2:

erdbeben mal wieder

16.04.05

Permalink 23:07:26, von admin, 238 Wörter, 2550 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Anpassungserscheinungen...

Beim heutigen Besuch im Supermarkt ist mir etwas aufgefallen: Japaner sehen für mich mittlerweile nicht mehr alle einfach nur "asiatisch" aus, sondern mir fallen mittlerweile sehr viel mehr als am Anfang auch kleinere Unterschiede in den Gesichtszügen und in Größe und Statur auf - um es anders zu sagen: ich kann endlich die Kassiererinnen auseinanderhalten! ;)

Wenn ich mich daran erinnere, wie viele Schwierigkeiten ich am Anfang mit dieser scheinbaren Ähnlichkeit hatte - Ich habe bestimmt drei Wochen gebraucht, um herauszufinden, daß wir zwei Putzfrauen haben, und nicht nur eine, nachdem ich mich schon gewundert hatte, warum mich "die Putzfrau" an zwei Tagen kurz hintereinander das gleiche fragt... Überhaupt ist es mir unglaublich schwer gefallen, Leute auseinander zu halten und ich weiß nicht, wie oft ich auf der Straße geglaubt habe, jemandem aus der Firma zu begegnen, der sich bei näherer Betrachtung dann doch als Unbekannter herausgestellt hat. Irgendwann habe ich mich mal ernsthaft gefragt, was Japaner eigentlich machen, wenn sie der Polizei jemanden beschreiben müssen, weil doch alle wichtigen Unterscheidungsmerkmale fehlen... ;)

Außerdem scheint sich auch meine Größenwahrnehmung verändert zu haben. Das weiß ich, seit jemand, den ich für geradezu "riesig" gehalten habe, erzählte, er sei keine 1,90, genaugenommen 1,85m hoch... Ich bin gespannt, wie es ist, wenn ich wieder nach Deutschland komme. Ob ich den Eindruck habe, ich sei von "Riesen" umgeben und nur von wahnsinnig großen, dicken Frauen? ;)

13.04.05

Permalink 22:47:15, von admin, 1038 Wörter, 2056 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Was ich an Japan mag...

Ich bin jetzt schon ein paar Mal gefragt worden, was mir eigentlich an Japan so gut gefällt und habe mir gedacht, diese Frage beantworte ich gleich hier. Allerdings werde ich mich dabei für's erste nur auf die oberflächlichen "Kleinigkeiten" beschränken, die den Alltag in Japan angenehm machen. Das sind zwar nicht die wichtigsten Punkte, dafür aber die, die sich am leichtesten aufzählen lassen:

Öffnungszeiten
Das erste, was mir hier positiv aufgefallen ist, waren die Öffnungszeiten der Geschäfte. Viele sogenannge Conbinis (von Convenience Store) sind durchgehend den ganzen Tag und die ganze Nacht geöffnet und selbst wenn man nachts um 5 vom Karaoke nach Hause kommt, wird man dort mit einem freundlichen und gar nicht verschlafen klingenden "Irasshaimase" begrüßt. - Das nenne ich Service. Normale Geschäfte haben ebenfalls (fast?) alle bis mindestens 8 Uhr abends, viele auch länger, bis 10 oder 11 auf. Außerdem käme hier keiner auf die Idee, sein Geschäft Samstags oder Sonntags zu schließen? Wieso auch? Am Wochenende müssen die meisten Leute nicht arbeiten und haben Zeit zum Geld ausgeben. "Ausgerechnet am Wochenende zu schließen, wäre ja dumm", wurde mir von einem Japaner erklärt, dem diese Aussage furchtbar peinlich war, als ich ihm erzählte, daß das in Deutschland so üblich sei. Aber recht hat er!

... noch mehr Positives über japanische Geschäfte
Daß japanische Verkäufer unglaublich höflich und freundlich sind, hätte vermutlich jeder erwartet, der dies hier liest. Daß man in Japan im Conbini aber auch seine Bankgeschäfte erledigen und Rechnungen zahlen kann, ist aber längst nicht so bekannt. Zumindest hat es mich positiv überrascht. Im Conbini gibt es außerdem immer eine große Auswahl an frischem Essen (Sushi, Tempura, Onigiri und diverse andere Gerichte... in einigen zusätzlich auch HotDogs, Pommes und frittierte Hähnchenkeulen) zu erträglichen Preisen. :)

Getränkeautomaten
Zusätzlich zu den Conbinis, die man an jeder Ecke findet, stehen in japanischen Städten knapp alle 100 Meter Getränkeautomaten an der Straße, die darauf warten, Kunden mit heißen oder gekühlten Getränken zu versorgen. Die Preise unterscheiden sich nicht wesentlich vom Conbini. Das Angebot an Softdrinks in Japan ist nahezu unerschöpflich und in der Anfangszeit hier habe ich an diesen Automaten kaum vorbeigehen können, ohne etwas zu probieren.

Feiertage
Ein weiterer Punkt, der hier in Japan einfach gut gelöst ist, ist die Sache mit den Feiertagen. Wie oft habe ich mich in Deutschland schon geärgert, wenn ein Feiertag mal wieder auf einen Sonntag gefallen ist! Hier gäbe es keinen Grund zum ärgern, denn solche Feiertage werden am darauf folgenden Montag "nachgeholt" und da an Feiertagen wie an Sonntagen die Geschäfte und auch alle Sehenswürdigkeiten etc. geöffnet sind, kann man mit seinen Feiertagen hier auch wirklich etwas anfangen. Generell scheinen Feiertage hier häufig auf Montage oder Freitage zu fallen. In wie fern das Absicht oder in diesem Jahr einfach Zufall ist, muß ich noch herausfinden.

Freundlichkeit
Was mich hier immer wieder beeindruckt ist die Freundlichkeit, mit der einem hier die Leute begegnen. Gerade beim Servicepersonal in Restaurants und Supermärkten wird auf Höflichkeit ganz intensiv Wert gelegt, was ich als sehr angenehm empfinde, und was es mir besonders am Anfang sehr erleichtert hat, trotz meiner noch rudimentären Japanischkenntnisse das zu bekommen, was ich wollte. (...und das eine Mal, wo das nicht geklappt hat (habe partout nicht erklären können, was ich für eine Telefonkarte brauche), so daß ich den Conbini unverrichteter Dinge verlassen habe, war mein Gegenüber zumindest augenscheinlich untröstlich ;) )

Spieeeeeeeelzeug
Tja... ein Punkt, den sicher nicht jeder nachvollziehen kann, aber ich liebe Japan für sein "Spielzeug"... Handies mit GPS und "richtiger" 2-3 Megapixel Digitalkamera, ähnlich "coole" PDAs mit Linux, Wordtanks mit jeglichem Schnickschnack, USB-Sticks in Sushi-Form, Aibo (der Roboterhund), "Love Memory" (Arbeitsspeicher in rosafarbener Verpackung) zum Valentinstag etc... Abgesehen davon dürfen auch erwachsene Frauen Disneyfiguren toll finden und rosafarbenen Hello-Kitty-Krempel kaufen.. ;) Auch die Game Centers leben vom "Spieltrieb" der Japaner, und wenn ich mir ihre Verbreitung alleine in Atsugi ansehe, würde ich sagen, sie leben gar nicht schlecht. ;) Im Moment findet man im Supermarkt an Getränkeflaschen ebenfalls Spielzeug in Form von kleinen Plastikfiguren etc. und offensichtlich funktioniert diese Marketingstrategie ziemlich gut, denn ich bin nicht die einzige, auf deren Schreibtisch diese Figuren plötzlich zu finden sind. Auch daß es in Tokyo einen ganzen Stadtteil (Akihabara) gibt, wo man eigentlich nichts anderes kaufen kann, als Elektronik finde ich mehr als vorbildlich... Sowas sollte es in Deutschland auch geben - man dürfte mich da auch gerne mit entsprechend gefülltem Portemonnaie für ein paar Tage "aussetzen" ;)

Architektur
Ich mag futuristisch aussehende Gebäude, und da bin ich in Tokyo genau richtig. Muß bei Gelegenheit mal ein paar Fotos einstellen, denn es gibt in Tokyo wirklich einiges an Gebäuden, die ich aufgrund ihrer modernen Architektur ziemlich beeindruckend finde. Und gleich daneben findet man dann wunderschöne, alte Schreine und Tempel... Einige finden das schrecklich, und behaupten, Tokyo sei eine der häßlichsten Städte der Welt, aber ich kann mich dieser Einschätzung gar nicht anschließen und während der Kirschblüte ist Japan sowieso wunderschön.

Essen
Das Japanische Essen wäre eigentlich einen eigenen Beitrag wert. Es ist lecker, es ist gesund und man kann in Japan (verglichen mit dem, was es kosten würde, selbst zu kochen) sehr günstig essen gehen oder fertiges Essen im Supermarkt kaufen.

Freiwillige
Eine weitere Sache finde ich hier extrem positiv, und das sind die freiwiligen Sprachkurse, die in vielen Städten angeboten werden. In Atsugi gibt es solche Kurse viermal die Woche und die Lehrer erhalten keinerlei Vergütung für ihre Arbeit. Trotzdem sind häufig mehr Lehrer da, als überhaupt unterrichten können. Da es sich häufig um ehemalige Mittelschul-Lehrer oder um Studentinnen handelt, ist der Unterricht in der Regel wirklich gut. (ok, es gibt Ausnahmen, aber zumindest in der Regel) Generell stützt sich in Japan vieles auf Freiwilligenarbeit, wie mir erklärt wurde. Natürlich gibt es auch in Deutschland ehrenamtliche Tätigkeiten, aber dort bin ich damit einfach nicht in Berührung gekommen.

12.04.05

Permalink 22:05:05, von admin, 98 Wörter, 3093 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Japanese word(s) of the Day

Lautmalerei..

Heute habe ich mich mit Yukari getroffen und ein Thema, über das wir uns unterhalten haben, war Lautmalerei (Kiseigo) und Wörter, die aus zwei aufeinanderfolgenden gleichen Teilen gebildet werden (Kitaigo). Solche Wörter hört man im Japanischen sehr häufig, weswegen ich hier mal ein paar davon aufzähle (danke, Google! ;) ):

iroiroverschiedene ...
iyoiyoendlich
sorezorejeweils, von jedem
guzuguzutrödeln
gochagochaMischmasch, durcheinander bringen
gorogorofaulenzen, etwas großes rollt
dokidokiherzklopfen
sowasowazappelig
pekopekoHunger haben
peraperafließend (z.B. fließend sprechen)
sorosoroso langsam
dondonmit ganz schnellem Tempo
dandanmit ganz langsamem Tempo
kichikichiim letzten Moment
wazawazaextra
bochibochilangsam, allmählich
nakanakawirklich sehr

11.04.05

Permalink 23:59:47, von admin, 164 Wörter, 3143 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Nicht so Lustiges

Erdbeben...

... sind eine ganz schön nervige Angelegenheit, besonders wenn sie einen morgens um 7:22 aus dem Bett werfen. Eine ganz blöde Zeit, wenn der Wecker auf kurz nach 8 steht, denn wieder einschlafen lohnt sich dann auch nicht mehr wirklich.

In Tokyo muß das Beben wohl ziemlich heftig gewesen sein. Stattgefunden hat es in der Nähe des Flughafens Narita und wurde dort mit einer Stärke von 6,1 gemessen. In Atsugi haben wir glücklicherweise nur noch 4 abbekommen, aber auch das reicht, damit man ziemlich unsanft geweckt wird.
Nachmittags hat es dann gleich nochmal gewackelt, aber so wirklich erschreckt hat das im Büro keinen, auch wenn diesmal zumindest der ein oder andere von seiner Arbeit hochgeguckt hat. ;)

Ansonsten ein ganz und gar durchschnittlicher, verregneter Arbeitstag ohne besondere Höhen und Tiefen... also nicht viel zu erzählen. Da es gerade 1 Uhr 14 nachts ist, und ich morgen wieder um 8 aufstehen muß, ist das aber vielleicht auch ganz gut so...

Hier ein Screenshot von Yahoo's Erdbeben-Informationsseite:
erdbebenscreenshot

10.04.05

Permalink 23:17:09, von admin, 405 Wörter, 4070 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos, Reiseberichte

Blütengucken

Nachdem ich mich letzte Woche schon darauf gefreut habe, und wir dann doch nicht zum Hanami gegangen sind, waren wir heute tatsächlich unterwegs, um Picknick zu machen und Kirschblüten anzusehen.
Treffpunkt war um 12 Uhr, und da ich frisches Baguette besorgen wollte, natürlich verschlafen hatte, und der einzige französische Bäcker ein ganzes Stückchen von meiner Wohnung entfernt ist, wurde es noch recht spannend, bis ich tatsächlich fast pünktlich und mit Proviant den Treffpunkt erreichte, um dort zu erfahren (verdammt, warum gucke ich eigentlich nie auf mein Handy), daß wir uns 50 Minuten später treffen.

Yukari und ich sind dann noch in die Bücherei gegangen und haben für mich einen Büchereiausweis gemacht und waren danach noch kurz im Supermarkt, bevor wir zusammen mit Herrn und Frau Kitayama mit dem Bus zu unserem "Hanami-Platz" aufgebrochen sind. Der Platz liegt auf einem Berg, so daß man erstmal 10 schreeecklich anstrengende Minuten Treppensteigen muß, bevor man dort ankommt. Oben angekommen hatte ich zumindest für ein paar Minuten den festen Vorsatz gefasst, dringend wieder joggen zu gehen... ;)

Das hier sind übrigens die letzten Meter nach oben:
Hanami

Oben auf dem Berg befindet sich ein kleiner Schrein. Dort kann man 5 Yen in so einen Behälter werfen, dann eine Glocke läuten und sich etwas wünschen, wie mir erklärt wurde, und was ich natürlich gleich ausprobieren mußte... mal sehen, ob die japanischen Götter mir wohlgesonnen sind!

Hier sieht man den Schrein...

Schrein1

... und hier sein Innenleben

Schrein 2

Sorry, dass die Fotos ein wenig schief geworden sind:

Das Picknick war toll. Frau Kitayama kann wahnsinnig gut kochen und hat alle möglichen, leckeren, typisch japanischen Häppchen mitgebracht. Sie hat zu allem erklärt, worum es sich handelt und wie man es zubereitet, und ich habe mich total gefreut, daß ich sie fast ganz ohne Wörterbuch und mit nur wenigen hilflosen Blicken zu Yukari verstanden habe... Danach hat sie von ihrer Arbeit erzählt. Sie hat sich als Biologin mit Hydra beschäftigt, einem Meerestier, das so nette Eigenschaften besitzt, wie sich vollständig zu regenerieren, wenn man es zerschneidet, etc... War schon sehr spannend! :) Hydren können also tatsächlich das, was man mir als Kind fälschlicherweise über Regenwürmer erzählt hat...

Nachdem wir noch einige Fotos von den Kirschbäumen gemacht haben, sind wir so gegen 6 Uhr zurückgefahren... Alles in allem ein gelungener Nachmittag. :)

09.04.05

Permalink 23:13:48, von admin, 508 Wörter, 4091 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Reiseberichte

Grüße von Mickey!

Wenn schon, denn schon - nachdem ich am letzten Wochenende mit einigen Kollegen im Disneyland war, sollte heute Disney Sea (disuni shii) folgen. Die Aufstehzeit wurde um eine weitere Stunde nach vorne verlegt, so daß ich mich schon um 5 Uhr aus dem Bett quälen durfte, was an meinem Müdigkeitslevel gegenüber letzter Woche auch nicht mehr viel verändert hat.
Da die Fahrt von der Firma aus organisiert worden ist, sind wir alle gemeinsam direkt von Atsugi mit dem Bus losgefahren. Nach einem kurzen Zwischenstop an einer Art Raststätte bei Yokohama, sind wir schon relativ früh um kurz nach 9 angekommen. Die Schlangen an der Kasse ließen Böses erahnen... Würden wir diesmal statt der vom letzten Wochenende gewohnten zwei Stunden vielleicht drei oder vier Stunden Schlange stehen müssen, um eins der Fahrgeschäfte zu betreten?

Weit gefehlt! Erklären kann ich es mir nicht, denn ich hatte den Eindruck, es sei mindestens so voll, wie am Wochenende vorher im Disneyland, aber die Schlangen waren mit 10 bis 30 Minuten zumindest für die "kampferprobten" Disneylandbesucher geradezu lächerlich kurz... Dies bestätigten auch die Japaner, die sich uns angeschlossen hatten und die sicherlich mit dafür verantwortlich waren, daß wir soviel Spaß hatten.

Ein Wort, das ich nach diesem Tag dringend aus meinem Wortschatz streichen muß, nachdem ich es bestimmt 10.000 Mal gehört habe, ist "kawaii", was soviel heißt, wie "niedlich" oder "süß", denn in Disneyland ist einfach alles "kawaii" - rosa ist "kawaii", Katzen sind "kawaii", Mickey Maus ist sogar "sugoku kawaii". Diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen, denn "kawaii" scheint das Lieblingswort aller Japanerinnen zu sein (während ich es allerdings noch nie aus dem Mund eines männlichen Japaners gehört habe ;) )...

Mittags konnte man sich genau wie am Wochenende vorher im Disneyland zu halbwegs normalen Preisen mit jeglicher Art von Fast Food verpflegen und sich währenddessen eine Disney-Vorführung ansehen. Die Stimmen japanischer Disneyfiguren sind übrigens mindestens doppelt so hoch und piepsig, wie in Deutschland, was es nicht gerade einfacher macht, sie zu verstehen!

Insgesamt haben wir eine ganze Menge Fahrgeschäfte ausprobieren können, die alle unheimlich aufwändig gebaut worden sind. Nicht daß es besonder schnell oder gruselig gewesen wäre, aber alleine die Licht- und sonstigen Effekte waren den Besuch wert! :)

Übrigens war heute der erste RICHTIG sonnige und warme Tag, in diesem Jahr und sollte ich jemals wieder um diese Zeit in Japan sein, so werde ich meine Wohnung nur noch mit einer meterdicken Schicht Sonnencreme verlassen! Es hat schon seinen Grund, warum Japaner schwarze Haare und eine dunklere Haut haben... zumindest hätte ich nach diesem Tag in Punkto Hautfarbe locker einer Tomate Konkurrenz machen können.

Zurückgefahren sind wir dann - nach ausgiebigen Einkäufen in diversen Disney-Fanshops - um 19:20 und um kurz nach 21 Uhr standen wir wieder am Augsgangspunkt unserer Fahrt.

Ich bin dann noch kurz ein paar Dinge einkaufen gegangen, für das Hanami-Picknick morgen und war ansonsten so erledigt, daß ich vom Rest des Abends nicht mehr allzuviel mitbekommen habe.

08.04.05

Permalink 23:43:52, von admin, 497 Wörter, 9293 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Ganbatte ne!

Da heute mal wieder so gar nichts Aufregendes passiert ist, schreibe ich mal wieder über die Kleinigkeiten, die mir hier so auffallen. Zu Anfang eine Sache, die ich besonders schön finde. Es handelt sich um das kleine, einfache Verb "ganbaru", das soviel bedeutet, wie "sich bemühen, sich anstrengen".
Wenn Japaner Dir für irgendetwas viel Erfolg oder viel Glück wünschen, dann sagen sie das nicht so, wie wir es im Deutschen erwarten würden, sondern sie sagen stattdessen "ganbatte ne", oder "ganbatte kudasai" oder auch "ganbare"... Das alles bedeutet (unterschiedlich distanziert bzw. höflich) "Streng Dich an!" Irgendwie eine sehr sympathische Einstellung! Abgesehen davon sind es meiner Meinung nach diese Kleinigkeiten, die eine ganze Menge über "Japanische Denkweise" (man verzeihe mir diese Verallgemeinerung) verraten....

Eine weitere dieser kleinen Beobachtungen macht man, wenn man in Japan Aufzug fährt. Im Aufzug gibt es zwei Knöpfe zum Öffnen und Schließen der Tür. (Gibt es die in Deutschland auch? Irgendwie sind die mir zumindest nie aufgefallen, weil ich noch nie gesehen habe, daß sie jemand benutzt.) Wer am nächsten an der Tür steht, betätigt diese beiden Knöpfe. Das heißt, wenn sich die Tür öffnet, weil jemand aussteigen will, hält er den "öffnen"-Knopf so lange gedrückt, bis alle draußen sind, die raus wollen, und geht dann gegebenenfalls als letzter. Sobald der letzte noch nicht ganz draußen ist, wird der "schließen"-Knopf gedrückt. Was ich vielleicht dazu sagen sollte, ist daß japanische Aufzüge, wenn man nichts macht, genauso funktionieren, wie in Deutschland... Es ist also nicht so, als müsse man ständig die Knöpfe zum Öffnen und Schließen der Türen betätigen, um überhaupt aussteigen zu können. Ob es daran liegt, daß die Aufzüge häufig so vollgestopft sind, daß man ansonsten kaum rechtzeitig aussteigen kann, bevor die Tür schließt? Bevor wir unsere hauseigene Men in Black-Abordnung bekommen haben, hatte ich eigentlich nicht den Eindruck, daß die Aufzüge ständig überfüllt sind, aber vielleicht liegt es trotzdem daran. Vielleicht ist es aber auch ein modernes "die Tür aufhalten"... Werde bei Gelegenheit mal danach fragen.

Zu guter Letzt ist da noch das Schlangen-Bildungs-Phänomen. Egal, wo man warten muß, überall werden Schlangen gebildet. Zum ersten Mal habe ich das an einer Bushaltestelle im strömenden Regen gesehen... Es haben sich nicht etwa alle in das kleine Bushaltestellenhäuschen gequetscht, sondern stattdessen stand eine lange Schlange hintereinander aufgereihter Japaner im Regen und wartete auf den Bus. Möchte man mit dem Zug fahren, gibt es an den Bahnsteigen definierte Warteschlangen-Anfangspunkte, die erstaunlich genau mit den tatsächlichen Stellen übereinstimmen, an denen die Türen des ankommenden Zuges zum Stehen kommen. Ein Warten ohne Anstellen habe ich in den vergangenen Monaten hier noch nicht erlebt und gelegentlich ist es recht interessant anzusehen, gerade an Stellen, wo man in Deutschland einfach "munter durcheinander wartet"... ;)

07.04.05

Permalink 23:16:33, von admin, 339 Wörter, 1957 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Dies und das.....

Abgesehen von der x-ten Wiederholung des Themas Jidoushi und Tadoushi im Japanischkurs ist heute nicht wirklich viel passiert.
Was mir heute mal wieder aufgefallen ist, ist daß man die "Naturgewalten" hier deutlich heftiger zu spüren bekommt, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Mal von den Erdbeben abgesehen, ist auch die Geschwindigkeit, mit der sich das Wetter hier ändern kann und die Intensität von Regen und Wind durchaus bemerkenswert. - Heute war es so windig, daß sämtliche Fahrräder (so geschätzte 300 bis 400 Stück), die vor der Firma standen, umgekippt waren, als ich abends zurückfahren wollte (Es sah aus, als hätte man eine Horde wildgewordener Randalierer auf unsere Fahrradecke losgelassen) und von meinem Arbeitsplatz im 22. Stock konnte man sehen, wie an der Eisenbahnbrücke so heftig Staub aufgewirbelt wurde, daß man den Eindruck hatte, es handelt sich um den Rauch von einem größeren Feuer. Davon abgesehen ist es schon ein merkwürdiges Gefühl, auf dem Fahrrad vom Wind regelrecht zur Seite gekippt zu werden... Über den Regen hier in Japan habe ich mich ja an anderer Stelle bereits ausführlich beschwert, so daß ich mir das heute ausnahmesweise mal spare. ;)

Ach ja, in die leerstehenden Etagen über uns ist eine neue Firma eingezogen. Spekulationen zufolge handelt es sich hierbei um das "Men in Black"-Hauptquartier - zumindest laufen uns in den letzten Tagen ständig größere Gruppen schwarz gekleideter, schwarzhaariger und irgendwie gleich aussehender Japaner über den Weg. Egal, wann man mit dem Aufzug fahren will, ob man in die Cafeteria oder in den Supermarkt nebenann geht - die "Men in Black" sind schon da.. ;) Ich wüßte ja gerne mal, wie viele Leute das wirklich sind, und was genau sich da in der 24. Etage tut, aber bis wir das erfahren müssen wir, also die anderen Praktikanten und ich, wohl weiterhin unsere eigenen Vermutungen anstellen. ;) Takako meinte, das seien neue Mitarbeiter von Nissan, die gerade von der Uni kommen, aber mit so trivialen Erklärungen geben wir uns natürlich nicht zufrieden.

06.04.05

Permalink 23:33:22, von admin, 169 Wörter, 1952 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

... progress Meeting Nr. 6

Heute war mal wieder Progress Meeting angesagt. Das bedeutet viel Arbeit am Tag vorher und früh aufstehen, damit man die Resultate von morgens noch schnell irgendwie in seine Präsentation quetscht, aber es hat mal wieder alles auf die letzte Minute geklappt! Yokatta! :) Ich habe meine Deadlines für das aktuelle Projekt bekommen, und bin gespannt, ob die kommenden Wochen so stressig werden, wie ich sie mir nach einem ersten Blick auf die Zeitplanung vorstelle.

Außerdem habe ich ein lustiges, kleines Programm geschrieben, das zu einem Wort "errät", um welche Sprache es sich handelt, und dabei gar keine schlechte Trefferquote hat... Da ich immernoch so meine Schwierigkeiten mit den Anglizismen im Deutschen habe, wenn ich meine Sprachmodelle trainiere, bin ich gespannt, ob mir das weiterhilft. :)

Ansonsten war heute Seko-san's welcome party. Seko-san ist seit gestern mein "Schreibtischnachbar" und arbeitet an den japanischen Sprachmodellen. War ein lustiger Abend und ich habe jede Menge völlig überflüssige, japanische Vokabeln gelernt, die ich hier allerdings lieber nicht wiedergebe...;)

05.04.05

Permalink 23:51:08, von admin, 388 Wörter, 1977 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Makudonarudo...

Makudonarudo ist die japanische Bezeichnung für eine amerikanische Fastfood-Kette, die wohl jedem ein Begriff sein dürfte... Dort bin ich heute mit Yukari gelandet, weil wir ein Restaurant gesucht haben, wo garantiert nicht geraucht werden darf. (das vertrage ich gerade mal wieder gar nicht...) Was mir dort aufgefallen ist, hätte ich nicht für möglich gehalten: Mc-Donalds-Futter ist doch nicht überall gleich!
"Meinen" McChicken konnte ich auf der Karte nicht finden, ebensowenig wie die tollen, neuen Salate und auch einiges andere habe ich vergeblich gesucht. Dafür gab es Teriyaki-Burger und Teritamago-Burger. Letzteren habe ich probiert - ein Burger mit Spiegelei und Teriyaki-Sauce, und muß sagen, er war besser als ich erwartet hatte, aber nichts gegen Sushi, Tempura oder sonstige japanische Küche... McDonalds steht also weiterhin nicht auf meiner Liste der empfehlenswerten Restaurants in Japan ;)

Dafür konnte man dort aber stundenlang rumsitzen und gemeinsam lernen, ohne daß jemand was gesagt hätte - ganz im Gegenteil - es waren eine Menge Schüler da, die dort gemeinsam Hausaufgaben gemacht haben... Generell scheint es in Japan durchaus üblich zu sein, sich "außerhalb" zu verabreden, um dort gemeinsam zu lernen oder einfach entferntere Bekannte zu treffen. Daß man andere zu sich nach Hause einlädt ist offenbar sehr selten.

Das gemeinsame Lernen macht mir unheimlich viel Spaß und auch Yukari ist heute aufgefallen, daß ich sie mittlerweile verstehe, ohne ständig im Lexikon nachzuschlagen oder mir alles mehrfach erklären zu lassen! Normalerweise weiß ich ja, daß Japaner gerade über die Sprachkenntnisse schnell Komplimente machen, ohne sie wirklich ernst zu meinen, aber in diesem Fall klang es so, als wäre sie über meine Fortschritte ehrlich überrascht... Mit dem Sprechen dauert es leider etwas länger, aber ich bin immerhin wieder optimistisch, daß das Japanischlernen doch keine so aussichtslose Angelegenheit ist, wie es sich zu Anfang meiner Zeit hier dargestellt hat...

Und der Language Exchange mit Yukari war auch ein echter Glücksfall, wie er besser gar nicht hätte kommen können... Jemanden zu finden, dere nicht nur im gleichen Ort wohnt, sondern der auch noch wirklich nett und eine gute Lehrerin ist, hatte ich echt nicht erwartet. Bin wirklich gespannt, wo sie hinzieht, wenn sie im Herbst für ein Jahr nach Deutschland kommt. Würde mich freuen, wenn das nicht allzu weit weg ist. ;)

04.04.05

Permalink 23:57:04, von admin, 23 Wörter, 1849 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Meine Erkenntnis für heute

... if the amount of work left is ever increasing while the time left for it is decreasing, there is definitely something going wrong! ;)

Permalink 23:26:21, von admin, 62 Wörter, 2947 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Mein Restaurant-Wort des Tages:

べつべつ(別々)[betsubetsu]: einzeln, besonders, für sich, getrennt, im Einzelnen, in einzelnen Teilen, einer nach dem anderen, Stück für Stück

Gut gebrauchen kann man dieses Wort, wenn man mit anderen gemeinsam essen geht (in unserem Fall waren es Sushi (*mjam*), und gefragt wird, wie man bezahlen möchte. Das geht entweder "betsubetsu ni", also getrennt, oder "issho ni", also zusammen.

03.04.05

Permalink 23:10:31, von admin, 135 Wörter, 1935 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Keine Kirschblüten für mich...

... dafür ausschlafen!

Der Wetterbericht hatte Regen vorhergesagt und die Kirschblüte verspätet sich um vier Tage.... Außerdem hatte Yukari's Freundin, die mit uns zum Hanami gehen wollte, sich eine Erkältung eingefangen, so daß wir das Ganze auf nächstes Wochenende verschoben haben.

Daß es keinen Regen gab, obwohl die ganze Woche davon geredet wurde, sondern strahlendesten Sonnenschein und das schönste Wetter, das ich dieses Jahr bisher hier erlebt habe, brauche ich wahrscheinlich nicht zu erwähnen, oder? ;) Ich hoffe, nächstes Wochenende regnet es dann nicht wirklich...

Naja, nach dem Disneylandbesuch gestern war ich sowieso so platt, daß mir ein ruhiger Tag mit Fernsehen, Schlaaaaaaaaaaaafen, Lesen und "vergeblich den neuen Japanischkurs suchen, um dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu fahren" eigentlich sogar ganz gut in den Kram paßte...

02.04.05

Permalink 23:40:51, von admin, 268 Wörter, 4706 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos, Reiseberichte

disuniirando no koto

Wie geplant war ich heute im Tokyo Disneyland. Der Tag fing ziemlich gruselig mit "Aufstehen um 6 Uhr" an, konnte also nur noch besser werden... Aber das wurde er dann auch!

Wir sind mit 7 Leuten zuerst mit dem Zug nach Shinjuku und dann mit dem Bus weiter zum Disneyland (oder Disuniirando, wie die Japaner es nennen) gefahren. Der Aufenthalt dort war alles in allem total klasse und läßt sich in einigen Stichpunkten zusammenfassen:

- Japaner sind unglaublich geduldig und/oder lieben Warteschlangen (Ich bin keine Japanerin und fand weder die 2 1/2 Stunden Warten auf eine Achterbahnfahrt noch die Warteschlangen vor Toilette und Imbisstand besonders erbaulich, aber das gehört eben dazu, wenn man in Japan einen Freizeitpark besucht ;) )

- Wer wie ein Gaijin aussieht, bekommt überall Extra-Erklärungen in Englisch...;) (Die übrigen ebenfalls größtenteils nicht Japanisch sprechenden, dafür aber asiatisch aussehenden Praktikanten mußten mit den japanischen Erklärungen vorlieb nehmen ;) )

- Fotos kann man einfach überall machen!

- Wenn man jemandem folgt, sollte man vorab sicherstellen, daß es sich auch um diejenige Person handelt, der man folgen will. (Das weiß ich, seit ich zur letzten Fahrt abends jemandem hinterhergelaufen bin, der von hinten einem aus unserer Gruppe sehr ähnelte - was ich leider erst festgestellt habe, als ich den Rest der Gruppe bereits verloren hatte. Glücklicherweise wollten wir eh eine halbe Stunde später im Bus sitzen, so daß wir uns da wiedertreffen konnten)

- Nächste Woche kaufe ich mir Mickeymausohren!

- Wenn man von so einem Trip um halb 2 Nachts zurückkommt, ist man sogar zum Telefonieren zu müde...

Soooo jaa..
Das war's für's erste... Fotos werden nachgereicht...

01.04.05

Permalink 23:13:39, von admin, 265 Wörter, 2032 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Mickey Maus und Kirschblüten

Hallo!

Falls ich nicht verschlafe, fahre ich morgen ins Disneyland! *freu* Das Ganze hat sich total spontan ergeben, aber ich freue mich total darauf. Mehr dazu und hoffentlich ein paar schöne Fotos vom Mickey Maus morgen abend! :)

Am Sonntag ist, sollte es nicht regnen, Hanami mit Yukari und den beiden Kitayama-sans angesagt. :)
Hanami kommt von "hana" = Blüte und "miru" = sehen, was schon recht deutlich macht, worum es beim Hanami vordergründig geht. Ein zweites Wort, das in diesem Zusammenhang wichtig ist, ist "sakura" - die Kirschblüte...

...Schon erraten, was Hanami ist?

Im Prinzip funktioniert das Ganze so: Schon Monate im Voraus kann man auf einigen Webseiten nachlesen, für welche Zeit die Kirschblüte in welchem Teil Japans zu erwarten ist. Zur Haupt-Blütezeit Ende März bis Anfang April werden diese Informationen sogar im Fernsehen ausgestrahlt. Wenn es dann soweit ist, suchen tausende Japaner die naheliegenden Parks auf, um unter den Kirschbäumen ein Picknick zu veranstalten und die Kirschblüten zu betrachten und zu fotografieren. Außerdem gibt es diverse Festivals (matsuri) in einigen der Parks, mit denen die Kirschblüte gefeiert wird.

Die Kirschblütenverliebtheit der Japaner geht so weit, daß im Depato meines Vertrauens der normalerweise recht kleine Fotoladen eine Sonderfläche eingeräumt bekommen hat, die etwa das dreifache seiner normalen Größe umfaßt. (Glück für mich, denn so habe ich noch einen Akku für meine Digitalkamera bekommen, nach dem ich im Laox nebenan vergeblich gefragt hatte (alle ausverkauft in den letzten Tagen.. )).

Ich bin gespannt, wie das Wochenende so wird. :)

Tschüssi,
Anja

31.03.05

Permalink 23:14:53, von admin, 323 Wörter, 2440 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Sunday mornings are a myth....

...because nobody has ever seen them... Diesen Spruch habe ich heute von einem meiner anderen Praktikanten gehört, und der Wahrheitsgehalt ist unbestreitbar. Naja, vielleicht fehlt mir auch einfach eine eigene Kaffeemaschine, um auch dem Samstag- und Sonntagmorgen gelassen entgegenblicken zu können, aber das nur am Rande, da heute ansonsten einfach nichts Erzählenswertes passiert ist. Außer, man möchte die vierte oder fünfte Wiederholung des Themas "Jidoushi" und "Tadoushi" (transitive und intransitive Verben) im Japanischkurs unbedingt als "erzählenswert" bezeichnen...

Naja, früher oder später kann ich alle Verben auswendig, die wir als Beispiele benutzen. Hat auch was für sich, denn eigentlich muß ich sowieso eher am Wortschatz arbeiten und daran, daß ich Grammatik, die ich kenne, im Gespräch auch benutze, statt nur "Einfachst-Sätze" zu reden... Trotzdem wäre ein bißchen neue Grammatik irgendwie nett... ;)Der Kurs ist für mich als Noch-nicht-lange-in-Japan-lebende in sofern manchmal komisch, daß die vermittelte Grammatik ziemlich simpel ist, so daß ich da bisher eigentlich nichts Neues gelernt habe, aber daß das Niveau der verwendeten Vokabeln und die Tatsache, daß die Leherer in der Regel (fast) komplett einsprachig unterrichten, absolut nicht dazu passt... Für die Leute, die schon länger hier sind, scheint es aber so genau richtig zu sein.

Als ich heute Abend das Fernsehen eingeschaltet habe, wurde mir dort gerade eine unglaublich nützliche Erfindung vorgestellt. Ich würde so weit gehen, zu sagen, daß sie die asiatische Esskultur revolutionieren wird! - Eine Sonnenbrille deren Bügel man abnehmen und als Eßstäbchen verwenden kann, während die Gläser als Schälchen für Soyasauce und Wasabi zu benutzen sind... Näheres dazu hier: http://www.ananova.com/news/story/sm_1085298.html?menu=news.scienceanddiscovery.inventions

Ach ja, wer jetzt sagt, "immer diese verrückten Japaner", der sollte sich den Artikel mal ganz genau durchlesen. - Erfunden wurde die "Stäbchen-Brille" nämlich von einem Deutschen!

29.03.05

Permalink 23:29:18, von admin, 199 Wörter, 3529 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes, Japanese word(s) of the Day

Japanische Sprichwörter

Heute habe ich mich mal wieder mit meiner Language Exchange Partnerin getroffen und es war wieder sehr lustig und interessant. Irgendwie sind wir auf das Thema "japanische und deutsche Sprichwörter" gekommen - speziell auf Ausdrücke, die mit Tieren zu tun haben.

Besonders interessant war für uns beide die Ähnlichkeit zwischen dem Japanischen und dem Deutschen bei diesem Begriff:

猫に小判[neko ni koban] Neko heißt "Katze" und "koban" muß eine alte, japanische Münze sein... aber zusammengesetzt heißt es so ziemlich das Gleiche, wie "für die Katz'" ;) (Sollte ich das mißverstanden haben, bitte ich um Berichtigungen ;) )

Lustig fand ich auch 蛇足 [dasoku], wobei das erste Kanji das Zeichen für Schlange ist, und das zweite Kanji das Zeichen für Fuß... Naja, und sind Füße für eine Schlange? Genau - überflüssig! Und das ist auch die Bedeutung dieses Wortes...

Außerdem weiß ich jetzt, daß man das Kopfende des Bettes niemals nach Norden ausrichten sollte, weil Tote so beerdigt werden und daß "Nordosten" Unglück bedeutet, weswegen die Eingangstüren von japanischen Häusern nicht nach Nordosten gerichtet sind. Keine Ahnung, ob das heute noch so ist, aber es war mal wieder seeehr spannend!

28.03.05

Permalink 23:55:03, von admin, 2 Wörter, 4467 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

nichts auf Japanisch

なにも(何も)[nanimo]: nichts

Permalink 23:17:22, von admin, 4 Wörter, 6204 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

nix

...nix zu bloggen, heute...

27.03.05

Permalink 23:55:35, von admin, 10 Wörter, 2862 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Japanese Word of the day

おもしろい(面白い)[omoshiroi]: lustig, amüsant, spaßig, interessant, drollig, ulkig, unterhaltend

Permalink 23:37:34, von admin, 497 Wörter, 3910 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos, Reiseberichte

... Harajuku und Umgebung

Heute bin ich gegen Mittag mal wieder Richtung Tokyo gefahren. Diesmal hatte ich mir Harajuku als Ziel vorgenommen, weil ich mir den Meiji-Schrein ansehen wollte. In Harajuku sind mir zunächst aber erstmal ganz andere "Sehenswürdigkeiten" über den Weg gelaufen:
Cosplay
Bei den "wildesten" Kostümen hatte ich leider gerade die Kamera nicht griffbereit. :(

Naja, abgesehen davon, daß der Meiji-Schrein irgendwo in der Nähe des Bahnhofs sein sollte, wußte ich beim besten Willen nicht, wo ich nun hinlaufen sollte und entschied mich für das Naheliegendste - ich folgte einfach den Menschenmassen... Natürlich landete ich NICHT am Meji-Schrein sondern stattdessen im Yoyogi Koen (Yoyogi Park), der aber nicht minder sehenswert war. Es ist schon interessant, daß sich offenbar halb Tokyo auf diesem kleinen Fleckchen Grün versammelt, sobald die ersten Sonnenstrahlen zu sehen sind... auf jeden Fall war es bunt, laut und irgendwie cool! ;) Leider geben die Fotos das alle nicht so ganz wieder.

Yoyogi

Der Park wird allerdings nicht nur von kleinen Japanern sondern auch von riesigen Krähen bevölkert, deren Rufe überall zu hören sind. Scheu sind die "Vögelchen" auch nicht, so daß ich einem von ihnen nah genug auf die Pelle rücken konnte, um ihn zu fotografieren.

Rabe

Nachdem ich länger als geplant im Yoyogi Koen geblieben bin, da ich den Ausgang nicht auf Anhieb wiedergefunden habe, bin ich dann endlich doch zum Meiji-Schrein gekommen. Ziemlich beeindruckendes Gebäude, und ich hatte das Glück, quasi direkt in eine traditionelle, japanische Hochzeitsfeier zu geraten. (glaube ich zumindest ;) ) Besonders interessant fand ich die Kleidung, die zu diesem Anlass getragen wurde, auch wenn mittlerweile offenbar viele Japaner in der gleichen Kleidung heiraten, wie Deutsche oder Amerikaner auch... Bräutigam

Interessant fand ich auch die kleinen "Gebets"täfelchen, die gekauft und vor dem Schrein aufgehängt werden konnten und auf denen mal mehr mal weniger ernsthafte Bitten und Wünsche in allen möglichen Sprachen standen.
Bitt-Tafeln
Außerdem konnte man kleine Stoffsäckchen mit "charms" (hab das Japanische Wort schon wieder vergessen) kaufen, die Glück bringen sollten, eine glückliche Partnerschaft oder Karriere bringen sollten, sowie spezielle Stifte für das Nyugaku shiken, die Aufnahmeprüfung an Japanischen Unis... auch die bringen sicher unglaublich viel Glück.. ;) Naja, da Glück nie schaden kann und die Teile irgendwie auch eine hübsche Deko abgeben, habe ich mir so ein kleines, gelbes Beutelchen gekauft.

Später bin ich dann auch noch in einem Souvenirladen gelandet - japanischer Kitsch ohne Ende... ;) Und mein Handy ist jetzt endlich "richtig" japanisch, nachdem es mit zwei quietschrosanen, "Hello Kitty"-Anhängern verziert wurde. (Naja, hier kennt mich ja keiner ;) )

War auf jeden Fall mal wieder richtig interessant... und auf der Rückfahrt habe ich diesmal einfach einen Zug wegfahren lassen, um für den nächsten ganz vorne in der Reihe zu stehen (ach ja, in Japan stellt man sich auf dem Bahnsteig an!!), so daß ich diesmal auch sitzen konnte und nicht zerquetscht wurde... Man lernt dazu!

26.03.05

Permalink 23:33:19, von admin, 39 Wörter, 2914 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Ein nettes Wort für heute

怠ける(なまける)[namakeru] : faulenzen, auf der faulen Haut liegen

Naja, da ich nicht weiß, ob das Wort negativ belegt ist, passt dieses hier vielleicht besser:

休む (やすむ)[yasumu]: Ruhen, rasten, eine Rast machen, sich ausruhen, sich erholen, ausspannen, eine Pause machen, Urlaub nehmen

Permalink 23:22:42, von admin, 68 Wörter, 1964 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Garfield läßt grüßen!

Kennt hier noch jemand Garfield? So in etwa kam ich mir gestern vor... Viel gefaulenzt, rumgedöst (ok, ein bißchen Hausarbeit...), geschlafen und ferngesehen... nur Lasagne gab es keine. Dafür Tempura, was ein durchaus adäquater Ersatz ist... (Leider nicht nur was den Geschmack sondern auch was den Kaloriengehalt betrifft - aber lecker war's trotzdem!)
Für morgen sollte ich mir ein besseres Vorbild suchen! Roadrunner vielleicht?

25.03.05

Permalink 23:59:59, von admin, 27 Wörter, 3020 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

My Japanese word for today:

Da mein Schatz mir mitgeteilt hat, daß sich in meinen letzten Beitrag tatsächlich ein japanisches Wort eingeschlichen hat, ist mein Wort für heute:

おいしい [oishii] lecker

Permalink 23:59:28, von admin, 118 Wörter, 2002 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

YakiNiku!

YakiNiku bedeutet "gegrilltes Fleisch" und das gab es heute Abend. Einer der beiden holländischen Praktikanten hatte Geburtstag, so daß wir alle gemeinsam essen gegangen sind.
YakiNiku ist eigentlich ziemlich nett, man bekommt eine Art "Grill" auf den Tisch sowie Schälchen mit rohem, dünn geschnittenen Fleisch und kann dieses dann am Tisch grillen. So lange das Fleisch gut ist, ist YakiNiku wirklich oishii und das traf auf die meisten Sorten zu. Manche waren offenbar ganz besonders gut: Lecker!
Darm und Zunge (beides vom Schwein, wenn ich das richtig mitbekommen habe) haben allerdings irgendwie die Konsistenz von einer Mischung aus Kaugummi und Schuhsohle so daß ich sie nicht wirklich weiterempfehlen kann...
Auf jeden Fall ein echt lustiger Abend!

24.03.05

Permalink 23:08:34, von admin, 9 Wörter, 1916 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Ein echt fieses, japanisches Wort!

Mein heutiges, japanisches Hasswort ist das Folgende:

あめ( 雨 )[ame]: Regen

Permalink 22:14:57, von admin, 242 Wörter, 6639 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Schonmal eiskalt in Klamotten geduscht?

... nein? Ich auch nicht, aber seit heute weiß ich, wie sich das anfühlt. Das Wetter hier im Moment ist wirklich gemein. Morgens sieht es noch so aus, als hätte man einen wunderschönen, sonnigen Tag vor sich (wozu also einen Schirm mitnehmen? *grrr*) und abends kommt man zu Hause an, und sieht aus, als hätte man vergessen, vor dem Duschen die Klamotten auszuziehen und fühlt sich, als hätte man zusätzlich vergessen, das warme Wasser einzuschalten... Morgen gehe ich ein Regencape kaufen. Ich hoffe, sowas gibt es hier in meiner Größe und nicht nur für Leute bis 1,50 und 50 Kilo ;)

Naja, dafür war der Japanischkurs ganz interessant. Hätte ich darauf verzichtet, wäre ich zwar noch ohne Regen nach Hause gekommen, aber hätte dafür das wunderbare Beispiel von unserem Sensei verpasst: Gokiburi ga sarada wo hairimasu / watashi ha sarada ni kuruton wo iremasu. (Die Kakerlake betritt (öhm - mir fehlt das passende, deutsche Wort) den Salatteller / Ich tue Croutons in den Salat...) Eigentlich ging es um den Unterschied zwischen tadoushi (transitiven Verben) und jidoushi (intransitiven Verben), und an diesem Beispiel ist das Ganze definitiv bei mir hängengeblieben. ;) Naja, Kakerlaken sind hier offenbar gerade im Sommer ziemlich verbreitet. Das hat zumindest der Sensei erklärt, als ich bei dem Beispiel ein wenig grinsen mußte... Trotzdem nicht gerade die liebenswertesten Kreaturen (Edit: also die Kakerlaken - Lehrer sind normalerweise schon ganz ok ;) ). *würgs*

23.03.05

Permalink 23:45:02, von admin, 2 Wörter, 2973 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Mein Wort des Tages.....

しょうらい ( 将来 )[shourai] Zukunft

Permalink 23:29:14, von admin, 44 Wörter, 2840 Ansichten  
Kategorien: Nicht so Lustiges

Nix Interessantes zu bloggen, heute...

Arbeit war wie immer und danach bin ich sofort nach Hause gefahren, also gibt es nicht wirklich was zu erzählen. Gedanken mache ich mir im Moment nur darüber, was auf mich zukommt, wenn ich im September wieder nach Deutschland zurückfliegen muß :(...

22.03.05

Permalink 23:37:51, von admin, 338 Wörter, 2740 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Japanischkurs - wo war der noch gleich?

Hallo!

Zum heutigen Progress Meeting kann ich nur sagen: "Präsentiere niemals Ideen, die Dir am Vorabend im Halbschlaf gekommen sind!" Diesen Satz werde ich mir irgendwo in rot und groß über meinen Schreibtisch hängen.. ;) Aber abgesehen von diesem Anhängsel von gestern Nacht auf der letzten Folie, dessen Grundidee ich dann doch nicht so ganz rüberbringen konnte, war es ganz ok, denke ich.

Tja... auch wenn ich es gestern nicht geschrieben hatte - gestern war hier Feiertag... also war für mich heute Montag und somit Japanischkurs. Egal, daß es in Strömen geregnet hat und daß ich eh schon spät dran war und einige Fußgänger nur knapp meinem Vorderreifen entkommen sind, ich wollte was lernen... An dem Gebäude angekommen, wo normalerweise der Kurs stattfindet, wunderte ich mich schon beim Ankommen über die wenigen Fahrräder vor der Tür. Unbeirrt bin ich mit dem Aufzug in die 5. Etage gefahren... aber in unserem Kursraum war niemand. Also erstmal in die 6. Etage hochgelaufen - auch niemand... dann alle Etagen bis zum Erdgeschoss durchsucht, ob ich die anderen irgendwo finde. - nichts! Glücklicherweise ist mir dann eingefallen, daß vor der Tür ein Schild steht, auf dem für jeden Kurs der aktuelle Raum eingetragen ist. Als ich auf dem Schild dann den Japanischkurs auch nicht gefunden habe, wurde mir schlagartig bewußt: "VERDAMMT, ES IST DIENSTAG!".
Ok, nachdem mir dies endlich klargeworden war, wollte ich mich genervt und nassgeregnet auf den Weg nach Hause machen, als sich ein weiterer Gedanke in mein Bewußtsein drängte: "VERDAMMT, DIENSTAGS TREFFE ICH MICH DOCH UM 7 MIT YUKARI!" *aufdieuhrguck* "Es ist ja schon fast 7 Uhr!"...

Ich glaube, die Strecke vom Japanischkurs bis zum Bahnhof habe ich in Rekordzeit zurückgelegt, um dort mit immerhin nur 5 Minuten Verspätung anzukommen... Der Rest des Abends war dafür wie erwartet nett.. :) Mit dem Japanischen klappt es immer besser und mittlerweile bin ich auch nicht mehr soo schrecklich "hazukashii", wenn ich Japanisch reden soll.

Tschüssi und gute Nacht,
Anja :)

Permalink 23:23:45, von admin, 17 Wörter, 2967 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Today's Japanese Word

Mein "Japanese word for today" ist heute ganz eindeutig das folgende:

とりちがえる ( 取り違える ) [torichigaeru]: verwechseln, vertauschen, sich irren, missverstehen

21.03.05

Permalink 22:08:15, von admin, 286 Wörter, 4060 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos, Reiseberichte

Tokyo :)

Nachdem ich mal wieder viel länger als geplant geschlafen hatte, konnte ich mich doch noch aufraffen, heute nach Tokyo zu fahren. Auf gut Glück bin ich diesmal von Shinjuku zur Haltestelle "Tokyo" gefahren, von wo man zum Kaiserpalast gehen kann. Sehr spannend war es zugegebenermaßen nicht. Schuld daran war unter anderem DIESER nette Mensch in Uniform: Torwächter
Er hat den Eingang zum Gelände bewacht, so daß man leider nicht wirklich etwas sehen konnte. Ein paar Fotos habe ich dann aber von dem Außengelände dann doch noch gemacht.

.SpringbrunnenPalast

Bin dann noch ein wenig in dem Park vor dem Kaiserpalast herumgelaufen, bevor ich mich auf den Weg Richtung Ginza gemacht habe. Dort hat mich dieses Gebäude geradezu magisch angezogen... ;) Der Laden heißt übrigens Bic Camera (Ja, das "c" stimmt so, aber fragt mich nicht, was das bedeuten soll ;) ).

BicCamera1BicCamera2

Die Außenfassade ist mit Bildschirmen ausgestattet, die ständig die Farben wechseln, wie man auf den Fotos sehen kann. Das Innenleben hielt übrigens, was die Fassade versprach und es gab auf 7(?) Etagen Unmengen Elektronik und Computerkram zu kaufen... In der untersten Etage habe ich dann tatsächlich die Kamera gefunden, nach der ich seit meiner Ankunft schon Ausschau gehalten habe, die mir aber immer zu teuer war. Dafür gab es sie heute als echtes Schnäppchen! *freuhüpf* Also - DIE ist jetzt meine:
MjuMini

Naja, ansonsten ist nicht viel passiert. Nachdem ich mich wieder bis Shinjuku durchgeschlagen hatte, durfte ich noch eine Runde im Zug "kuscheln" (klingt irgendwie netter, als "mich zerquetschen lassen"), weil es so überfüllt war, aber daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen, falls ich nicht den Rest meiner Zeit hier in der Wohnung verbringen will

Permalink 21:36:26, von admin, 20 Wörter, 2710 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Mein japanisches Wort des Tages

Nachdem ich heute mal wieder ausgiebig zugfahren durfte, lautet mein heutiges Wort des Tages:

まんいん ( 満員 ) [man in] übervoll, überfüllt, vollgestopft

20.03.05

Permalink 23:56:00, von admin, 244 Wörter, 3192 Ansichten  
Kategorien: Nicht so Lustiges

Erdbeben in Südjapan

Ein Blick in die Nachrichten hat mir mal wieder bewußt gemacht, auf was ich mich mit der Entscheidung für Japan auch eingelassen habe... So sehr es mir hier gefällt und so sehr ich manchmal Träumereien nachhänge,irgendwann nochmal "für länger" hier hinzukommen. Ob ich mit dem Gedanken, daß jederzeit auch Tokyo und Umgebung von einem starken Erdbeben betroffen sein können, auf Dauer leben könnte?

Ich finde es interessant, wie man hier damit umgeht. Bei meinem ersten Erdbeben hier, das ich schon als relativ ungemütlich empfunden habe, saß ich gerade in der Firma und nicht ein einziger hat überhaupt von seinem Bildschirm hochgesehen... Überhaupt wird über das Thema extrem wenig geredet. (Oder nur nicht in meiner Gegenwart, um die arme Ausländerin nicht zu verschrecken?) Auf der anderen Seite gab es bei meiner Alien Registration drei Heftchen über das Leben in Japan und in allen dreien stand etwas über das richtige Verhalten bei Erdbeben und auch sonst wird man ständig (im Japanischkurs, in der Firma, von Leuten, die man neu irgendwo kennenlernt) darauf hingewiesen, welche Vorbereitungen man treffen sollte etc.

Die Bilder des Erdbebens in Fukuoka wirken irgedwie erschreckender, wenn man weiß, daß das Ganze nur ein paar hundert Kilometer von hier entfernt passiert ist. :(

Glücklicherweise ist offensichtlich den Menschen in Fukuoka und Umgebung weniger passiert, als man in anderen Ländern bei einem Erdbeben dieser Stärke hätte erwarten müssen.

Permalink 23:37:55, von admin, 8 Wörter, 2923 Ansichten  
Kategorien: Japanese word(s) of the Day

Today's Japanese word

てれる ( 照れる ) [tereru] : In Verlegneheit geraten, sich genieren, sich schaemen

Permalink 23:00:00, von admin, 276 Wörter, 2601 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Ja und Nein

Hallo! :)

Japanisch ist kompliziert! Und noch komplizierter ist es, wenn eine Japanisch lernende Deutsche und drei Deutsch lernende Japaner zusammentreffen.

Der ein oder andere weiß vielleicht, daß auf eine verneinte Frage wie "Du hast keinen Hunger mehr, oder"? Japaner mit "Hai" (=Ja) und Deutsche mit "Nein" antworten, aber das Gleiche meinen, nämlich daß sie KEINEN Hunger mehr haben...

So lange man nur in einer Sprache redet, ist das auch gar kein Problem, aber seit gestern Abend weiß ich, wenn Leute zusammentreffen, die die jeweils andere Sprache lernen, so ist die Frage, ob 'ja' jetzt gerade nun wirklich 'ja' heißt, oder vielmehr 'nein' eine nahezu unerschöpfliche Quelle für Mißverständnisse. ;)

Trotzdem hatte ich einen sehr netten Abend mit Yukari und zwei Kitayama-sans (Herrn und Frau Kitayama) und habe schrecklich viele neue Vokabeln gelernt, die ich hoffentlich nicht gleich alle wieder vergesse... Außerdem habe ich gelernt, daß ich nicht die einzige bin, der es furchtbar peinlich ist, in einer Fremdsprache zu reden, die sie noch nicht wirklich beherrscht. (Offiziell wollten wir uns nämlich treffen, um gemeinsam Deutsch zu reden. Sehr viele deutsche Sätze sind aber an dem Abend nicht gefallen, dafür gab eine Menge verlegenes Lächeln auf beiden Seiten) Sehr beruhigend, auch wenn es für mich schon arg anstrengend war, den Gesprächen zu folgen!

Immerhin - vor zwei Monaten hätte ich vermutlich noch keine Chance gehabt, auch nur annähernd zu verstehen, worum es ging und gestern konnte ich sogar mitreden... Und auch wenn ich sicher in jedem Satz mindestens 10 Fehler gemacht habe, haben sich die anderen zumindest nicht anmerken lassen, daß sie mich nicht verstehen.. ;)

19.03.05

Permalink 17:37:01, von admin, 77 Wörter, 2001 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Neu hier! :)

Hallo!

Das hier wird mein erster Eintrag in meinem neuen Blog! Ich bin zwar jetzt schon zwei Monate hier, aber bislang dann doch meistens zu faul oder zu beschäftigt, zu schreiben. Das soll sich jetzt ändern!
Nach und nach werde ich hoffentlich die letzten zwei Monate hier nachtragen. :)

... wo es mir gerade auffällt.. es sind wirklich exakt zwei Monate! Heute vor zwei Monaten bin ich in Tokyo Narita aus dem Flugzeug gestiegen...

Tschüssi,
Anja

13.02.05

Permalink 15:44:03, von admin, 408 Wörter, 2450 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes

Wunderwerk der Technik!

Seit heute bin ich wieder mobil erreichbar! *freu* Nachdem ich mich wochenlang nicht so recht getraut habe, bin ich heute im Handyladen gewesen und habe mich dazu entschlossen, dieses wunderschöne Gerät hier zu kaufen:
Handy

Das Handy hat nicht nur eine 2 Megapixel Kamera (es gibt hier auch welche mit 3 Megapixel) sondern außerdem ein kleines GPS-Navigationssystem und einen Slot für Mini SD-Karten sowie alle möglichen anderen Spielereien... Vielleicht brauche ich jetzt gar keine richtige Kamera mehr. Ich habe ja meine "Große" aber die mag ich nicht dauernd mit mir rumschleppen, so daß es bisher noch ziemlich wenige Fotos von meinem Aufenthalt hier gibt.

Das hier ist übrigens ein Foto (von dem Gebäude, wo meine Firma sitzt), das ich mit dem Handy gemacht habe:
Axt Tower

Es war allerdings ein laaaaaaaaanger, steiniger Weg zum Handy. Ich bin relativ guten Mutes in den Handyladen gegangen, nachdem Alvaro, einer der anderen Praktikanten hier, mir versichert hatte, daß das alles nicht so schwer sei und daß die anderen Praktikanten das auch ohne Hilfe geschafft haben. - selbst die, die fast kein Japanisch konnten. (Stimmt gar nicht, abgesehen von dem einen, der das Gerät in Akihabara bei einem englischsprechenden Verkäufer gekauft hat, aber ich hab es ihm natürlich geglaubt). Auf jeden Fall stand ich nun in dem Handyladen und habe noch relativ problemlos erklärt, daß ich ein Handy kaufen wollte, und welches... Dann allerdings ging es ans Fertigmachen des Vertrages, was mich und den Verkäufer mindestens eine halbe Stunde und jede Menge Nerven gekostet hat, weil er mir einfach jedes Vertragsdetail erklären mußte und ich natürlich Begriffe wie Grundgebühr etc. noch nie gehört habe! (dafür hatte ich mir alles schon im Internet angesehen aber "aufklären" mußte mich der gute Mensch wohl trotzdem - scheint Vorschrift zu sein!) Ich glaube, der verkauft freiwillig nie wieder etwas an Ausländer... ;) Außerdem mußte der arme Kerl den Vertrag auch noch für mich ausfüllen, weil ich mit den Schriftzeichen doch arge Probleme hatte.... Alles in allem gaaaaaaaanz schön peinlich, aber als ich das Handy dann in der Hand hatte und mit nach Hause nehmen konnte, hätte ich Luftsprünge machen können!

Was echt cool ist, und was ich beinahe vergessen hätte zu schreiben - mein Handy hat eine eigene Mailadresse und es kostet mich fast nix, Mails abzurufen und senden! Sowas will ich in Deutschland auch...

18.01.05

Permalink 11:10:37, von admin, 25 Wörter, 2399 Ansichten  
Kategorien: Fotos

Vor dem Abflug

Dieses Foto entstand kurz vor meinem Abflug in Frankfurt. Der Flug nach London ist meiner ;) Nach drei Stunden Zwischenstopp ging es dann endlich Richtung Japan.

Vor dem Abflug in Frankfurt

Genetix' Japan-Blog

Ich habe von Anfang Januar 2005 - August 2005 ein Praktikum in Atsugi, Kanagawa, Japan gemacht und absolviere nun mein Promotionsstudium am National Institute of Informatics in Tokyo. Ich werde hier in Zukunft alle, die es lesen wollen (oder die zufällig hier landen) mit mehr oder minder wissenswerten Informationen über das Land der aufgehenden Sonne versorgen. :)

My English short blog can be found at http://genetix.tumblr.com

For anyone interested in robots and AI-related stuff, please have a look at http://www.robotopia.de

Recently, I have also started Twittering...

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