Kategorien: Everyday Life, Fotos, Lustiges, Peinliches und Ungewohntes, Nicht so Lustiges, Reiseberichte

14.05.06

Permalink 23:32:21, von admin, 124 Wörter, 2337 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Request for Comments ;)

Hallo!

Nachdem sich schon zwei Leute beschwert haben, daß sie bei mir keine Kommentare hinterlassen können, rufe ich hiermit dazu auf, daß jeder, der das hier liest, mit einem Kommentar auf diesen Beitrag antwortet und mir eine Mail bzw. für die, die mich aus irgendeinem Forum kennen, eine PN schickt, falls es nicht funktioniert... Habe eine Captcha-Funktion eingebaut, um der blöden Blogspammerei Herr zu werden und vielleicht funktioniert damit etwas nicht.
Die e-Mail-Adresse muß beim Kommentieren zwar angegeben werden, wird aber nicht angezeigt. Ihr braucht also keine Angst vor Spam zu haben und könnt Euch auch eine Mailadresse ausdenken.
Außerdem ist es notwendig, die auf dem Bild angezeigte Zahl korrekt in das Feld daneben einzutragen.

Vielen Dank schonmal!

Anja

12.05.06

Permalink 17:21:09, von admin, 461 Wörter, 2203 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Yatta! Mein neues Appartement

Heute morgen sollte es endlich so weit sein - eine Vorlesung ist ausgefallen und ich hatte mir fest vorgenommen, endlich auf Wohnungssuche zu gehen. Nachdem ich mich gruendlich vorbereitet hatte, und fuer den Fall der Faelle, alle wichtigen Informationen in Japanisch auf meinen "Spickzettel" geschrieben hatte, bin ich mit einem leicht mulmigen Gefuehl zum Makler gegangen, weil ich mich trotz aller lieben Hilfsangebote entschieden hatte, es alleine zu versuchen und mich mit meinen eigenen Japanischkenntnissen durchzuschlagen. Ich weiss nicht, in wie weit das fuer jemanden zu verstehen ist, der die Situation nicht selbst kennt, aber ich habe das Gefuehl, mir im Moment ein riesiges Stueck Selbstaendigkeit und "Freiheit" zurueckzuerobern, dadurch, dass ich nicht mehr staendig andere um Hilfe bitten bzw. die mir staendig angebotene Hilfe annehmen und anderen Arbeit machen muss, wenn ich meinen Kram erledigen will...
Letztes Jahr musste ich am Anfang fuer jedes Paket, dass ich bekommen habe, jeden Brief, den ich nicht verstehen konnte, die Alien Registration und eigentlich alles in der Firma um Hilfe fragen und die Hemmschwelle, solche Dinge ueberhaupt alleine zu versuchen, war entsprechend gross...

Naja, wie dem auch sei - nun zum eigentlich Wichtigen: Ich habe eine Super-Wohnung gefunden und es ging voellig reibungslos, ein paar Woerter musste ich halt nachfragen und ein einziges Mal mein Gegenueber daran erinnern, dass sich in den letzten 30 Minuten meine Japanischkenntnisse nicht um 100% verbessert haben, und er doch bitte so langsam reden moege, wie am Anfang, aber sonst war es total unproblematisch. Sogar am Keigo bin ich diesmal nicht verzweifelt, obwohl ich mir vorher fest vorgenommen hatte, darum zu bitten, mir gegenueber darauf zu verzichten, damit ich besser verstehe...

Damit ihr Euch vorstellen koennt, wo ich ab Mitte Juni wohnen werde, hier mal das Haus von aussen:

aussen

... und der Plan von meinem Zimmer:

Zimmerplan

Ich war auf jeden Fall absolut hin und weg... Ich durfte mir das Haus gleich ansehen, es ist alles super neu (Ende 2005 gebaut), sauber, es gibt passwortgeschuetzte Postboxen neben den Briefkaesten, in der der Paketbote einfach ein Paeckchen reinstellen und mir die Geheimnummer dann in den Briefkasten werfen kann, so dass ich das Paeckchen spaeter dort rausnehmen kann. (Sowas fehlt in Deutschland! - obwohl es da so viel noetiger waere, weil man in Deutschland nicht mal eben um 7 Uhr abends die Post anrufen kann, dass sie einem das Paeckchen doch bitte bis 9 noch liefern sollen ;) ), Klimaanlage, Kabelfernsehen, 100 MBit Internet, eine Haussprechanlage mit Monitor, und eine beheizbare Toilette mit "Unterbodenwaesche" etc. Ich hoffe nur, es gibt keinen Haken an der ganzen Sache, denn der Mieter, der vor mir in der Wohnung gewohnt hat, kann da ja maximal ein 3/4 Jahr gewohnt haben und ich frage mich schon, warum man sooo schnell wieder auszieht. Ist allerdings in Tokyo wohl nicht gerade unueblich.

Tja, was soll ich noch sagen... Ciao Sakura House! :)

04.05.06

Permalink 23:44:36, von admin, 293 Wörter, 4351 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos, Reiseberichte

Odaiba

Heute war ich (genauso wie unzählige Japaner) in Odaiba. Odaiba scheint eins der beliebteren innerstädtischen Ausflugsziele zu sein und da Golden Week ist, war es vor allem unglaublich voll. Von Shimbashi aus fahren führerlose Hochbahnen (Yurikamome, für alle, die vielleicht selbst einen Ausflug nach Odaiba planen) alle paar Minuten zur Station Daiba, von der aus alle interessanten Ecken von Odaiba leicht zu erreichen sind.

Odaiba ist eine künstlich aufgeschüttete Insel in der Bucht von Tokyo. Es gibt einen kleinen Strand und ein großes Einkaufszentrum und außerdem das Fuji Television Zentrum, dessen Bild der ein oder andere sicher schon einmal gesehen hat:

Fujitv

Außerdem steht in Odaiba eine Lady herum, die die meisten wohl eher in New York einsortieren würden:

Freiheitsstatue

Ja, Tokyo hat tatsächlich eine eigene Freiheitsstatue - übrigens ein Geschenk aus Frankreich, genau wie das Original in New York.

Wo wir schonmal dabei sind - Im Hintergrund sieht man übrigens den Tokyo Tower, der nach dem Vorbild des Pariser Eiffelturms konstruiert ist, und diesen auch noch um 20 Meter überragt. Über die (aus Luftsicherheitszwecken notwendige) Farbgebung kann man allerdings streiten. Der Tokyo Tower ist nämlich komplett in Rot-Weiß gehalten und sieht daher aus, wie eine Kreuzung zwischen Eiffel- und Leuchtturm.

Die Brücke, die Odaiba mit dem Festland verbindet, ist die Rainbow Bridge. Hier nochmal ein besseres Foto:
Rainbow Bridge

Nachdem ich eine Weile in Odaiba und im dortigen Einkaufskomplex herumgelaufen bin (Das Fuji-TV-Zentrum habe ich mir diesmal gespart, weil ich es mir schon im letzten Jahr angesehen hatte), habe ich mich entschieden, diesmal nicht mit der Yurikamome, sondern mit dem Schiff zurückzufahren:

Rückweg mit dem Schiff

Alles in allem ein wirklich netter Ausflug und so langsam kann man hier in Tokyo im T-Shirt herumlaufen, weil es endlich warm wird.

03.05.06

Permalink 23:41:54, von admin, 299 Wörter, 4043 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos

Golden Week!

Auch dieses Jahr ist in Japan von Ende April bis Anfang Mai natürlich wieder Golden Week, also fast eine Woche frei. Ich war Montag zwar den ganzen Tag in der Firma und Dienstag den ganzen Tag in der Uni, aber ansonsten genieße ich die freie Zeit, komme hoffentlich endlich dazu, allen Leuten Mails zu schreiben, die ich in den letzten Wochen unfreiwilligerweise vernachlässigt habe und abgesehen davon habe ich endlich mal Zeit, dieses Blog hier zu aktualisieren.

Den freien Tag heute habe ich genutzt, um ein wenig in Tokyo unterwegs zu sein. Mittags bin ich nach Shinjuku gefahren, weil die Miete für den nächsten Monat noch bezahlt werden wollte. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, im April noch ein Appartement zu finden, aber irgendwie hat mir absolut die Zeit für die Wohnungssuche gefehlt, also geht noch eine Monatsmiete an Sakura House und ich hoffe, bis zum nächste Monat schaffe ich den Auszug endlich, denn für den Preis, den ich monatlich zahle, bekommt man auf dem freien Wohnungsmarkt einfach was Netteres. :)
Danach war mir irgendwie nach Lärm machen (bei den dünnen Wänden hier in der Wohnung hört man leider jeden Atemzug) und ich bin erstmal für 'ne Stunde in einen von den zahlreichen Karaoke-Läden gegangen. Ist ein relativ preiswertes Vergnügen und wenn keiner zuhört isses auch nicht so peinlich... ;)

Das hier sind übrigens ein paar Fotos von der Gegend, in der ich wohne:
Die Einkaufsstraße, wo ich jeden Tag langlaufe, wenn ich zu meiner Wohnung will:
Kanda

Ein in die Hauswand eines Restaurants eingelassenes Aquarium mit giftigen Kugelfischen.
Fugu

... und der Blick aus meinem Fenster:
Blick aus dem Fenster

Leider habe ich vergessen, das Haus hier mal von außen zu fotografieren, aber das hole ich auf jeden Fall nach.

19.04.06

Permalink 23:33:22, von admin, 597 Wörter, 2290 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Willkommensparty und Polizei im Haus!

Heute war mein erster richtiger Tag bei meinem Nebenjob. Nachdem ich mich am Montag dort vorgestellt hatte und eine kurze Führung durch die Firma und erste Erklärung zu meinem Arbeitsplatz bekommen habe, durfte ich heute anfangen, mich in mein Arbeitsgebiet einzulesen. Ich glaube, die Arbeit wird mir sehr viel Spaß machen...

Mittags mußte ich dann weiter zur Vorlesung, die ich natürlich wieder alleine hören durfte und danach war ich beim Einstufungstest für den Japanischkurs. Netterweise bin ich in den höchsten Kurs einsortiert worden, den die Uni anzubieten hat. (Was allerdings nicht wirklich hoch ist, denn die Kurse sind so konzipiert, daß man diesen im dritten Jahr hört, wenn man im ersten Jahr bei null angefangen hat - aber immerhin 中級, also Mittelstufe)

Außerdem war heute die erste Besprechung in meiner Arbeitsgruppe. Ich war ja schon vorgewarnt worden, daß alles komplett auf Japanisch laufen wird, aber ich muß zugeben, mit den Fachthemen tue ich mich noch ziemlich schwer. Ich denke, von dem Vortrag meines Kollegen habe ich gerade mal etwas mehr als die Hälfte verstanden. Mal sehen, ob es besser wird, wenn ich mir die entsprechenden Vokabeln mal genauer ansehe. In meiner Arbeitsgruppe sind ansonsten hauptsächlich Japaner oder Leute, die schon seit Jahrzehnten in Japan leben und denen es leider zum Teil extrem schwer fällt, Englisch zu sprechen. Außer mir ist noch eine weitere Europäerin dabei - Nadine, eine französische PostDoc-Studentin. Leider bleibt sie nur noch ein Jahr aber sie scheint sehr nett zu sein.

Nach der Besprechung war dann die Willkommensparty für Matsui-san und mich. Ich habe mich viel mit Nadine unterhalten und es war ein wirklich netter Abend, an dem ich außerdem in die Feinheiten der Japanischen Küche eingeführt wurde. Ich weiß jetzt, daß rohe, eingelegte Leber durchaus gut schmeckt, während rohes Pferdefleisch eher zäh und weniger empfehlenswert ist. Auch sonst gab es eine Menge Dinge, die ich noch nie gesehen, geschweige denn gegessen habe, aber es war durchweg lecker. Gegen 23 Uhr haben wir die Versammlung dann offiziell aufgelöst und ich bin nach Hause gelaufen.

Dort erlebte ich dann die nächste Überraschung. Bei dem Polizeiauto und den Polizisten vor der Tür habe ich mir ja noch nichts weiter gedacht - muß wohl ein Unfall gewesen sein, hier in der Nähe. Als mir dann aber Polizisten in der Wohnung begegnet sind, wurde mir schon etwas mulmig, und ich bin zuerst mal in mein Zimmer hochgelaufen und war beruhigt, die Tür verschlossen und meine Sachen noch an ihrem Platz vorzufinden. Geklaut worden war also nichts, aber was wollte dann die Polizei hier? Kurz später kam meine Mitbewohnerin in die Küche, die mir alles erklärt hat. Vor zwei Tagen muß ein Schwarzer im Bahnhof von einem der Verkaufsstände eine teure Handtasche geklaut haben. Heute hat man dann meinen Zimmernachbarn, ebenfalls ein Schwarzer, am Bahnhof gesehen und ihn bis hierhin verfolgt und dann die Polizei angerufen, die mit 13 Leuten hier angerückt ist, um ihn abzuholen...
Glücklicherweise hat sich die ganze Sache schnell aufgeklärt, und zwei Stunden später war mein Mitbewohner schon wieder hier, aber die ganze Geschichte war schon etwas merkwürdig, und ich wüßte gerne, ob die Polizei in Deutschland auf einen so vagen Verdacht hin einfach in eine Wohnung kommen, alle Bewohner ausfragen und jemanden mit auf's Polizeirevier nehmen darf... Nur gut, daß ich den ganzen Abend bei der Party war, und von der ganzen Aktion nur noch das Ende mitbekommen habe. Muß wirklich "spannend" gewesen sein...

12.04.06

Permalink 23:13:24, von admin, 679 Wörter, 2254 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Uni, die erste...

Am Dienstag hat für mich offiziell das Semester angefangen. :) Ich bin schon ein paar Stunden früher in die Uni, weil ich meinen Rechner noch einrichten wollte. Dort habe ich meinen Tutor kennengelernt, und mich gleich mit den Tücken von Windows herumschlagen dürfen, denn Windows wollte sich partout nicht installieren lassen, so lange der eingebaute Cardreader über den internen USB-Anschluß angeschlossen war. Nachdem mein Komillitone schon alles Mögliche probiert hatte, habe ich kurzerhand das komplette USB-System abgeschaltet, worauf sich Windows dann endlich kooperativ zeigte. Seltsamerweise war es überhaupt kein Problem, das Ganze nach der Installation wieder einzuschalten und von Windows erkennen zu lassen... Blödes Betriebssystem!

Meine erste Vorlesung war Computer Vision bei Prof. Sugimoto. Ich stand fünf Minuten vor Beginn der Vorlesung vor dem Hörsaal und wurde gleich von einer freundlichen Japanerin angesprochen, wo ich denn hin wolle. Ich erklärte ihr, daß ich eigentlich schon am richtigen Ort sei, nur außer mir merkwürdigerweise sonst niemand und nachdem wir eine Weile gemeinsam gerätselt hatten, ob die Vorlesung vielleicht eine Woche später anfängt, kam dann der Professor und es stellte sich heraus, daß außer mir wohl niemand diese Vorlesung belegt hatte. ^^ Es ist doch ein wenig gewöhnungsbedürftig, an einer Uni mit so wenigen Studenten zu studieren. Hierzu muß ich vielleicht erklären, daß das NII eigentlich ein Forschungsinstitut ist und daß in der Regel nur sechs bis acht Leute pro Semester aufgenommen werden und daß die Vorlesungen eher dazu dienen, sich Wissen für die eigene Dissertation anzueignen, so daß man, wenn man nicht will, nur sehr wenige Vorlesungen hören muß. Ich höre dieses Semester drei Vorlesungen. Wenn ich nächstes Jahr noch an einer teilnehme, dann habe ich meine Pflichtpunkte bereits abgehakt, wenn ich das richtig verstanden habe...
Naja, auf jeden Fall hatte ich ein echt schlechtes Gewissen, weil ich nicht nur die einzige war, sondern auch noch Ausländerin, so daß der Prof für mich die Vorlesung auf Englisch halten und die Folien ins Englische übersetzen mußte... Ich hoffe, ab dem nächsten Semester fühle ich mich fit genug im Japanischen, um die Vorlesungen auf Japanisch zu hören. Hier an der Uni ist es so, daß die Vorlesungen, an denen Ausländer teilnehmen, die Englisch bevorzugen, auf Englisch gehalten werden, alle anderen auf Japanisch. Es war aber auf jeden Fall sehr interessant, und ich glaube, wenn er erstmal richtig in die Mathematik einsteigt, wird es sicher noch komplizierter und ich wäre vermutlich froh, wenn es um mich herum Leute gäbe, die von mir ablenken würden. Professoren, die von "beautiful equations" reden, sind in der Regel für Nicht-Mathematiker "gefährlich" ;).

Heute dann nochmal das Gleiche. Diesmal "Multimedia Information Systems" und wieder der gleiche Professor. Später kam dann glücklicherweise noch eine Studentin, die hier ihr Forschungssemester macht und wir haben die Vorlesung dann zu zweit gehört... Ist ein bißchen schade, weil ich hier gerne Leute kennenlernen würde. Auf der anderen Seite kann man in diesem Zusammenhang wohl nur von optimaler Betreuung reden. ;) Thematisch scheint auch diese Vorlesung ziemlich interessant zu werden.

Ansonsten habe ich den Tag heute eher ruhig angehen lassen, oder um es anders zu sagen, vor und nach der Uni habe ich hier nur rumgehangen, weil ich mir offensichtlich im Flieger eine Erkältung eingefangen habe... *brummel* Glücklicherweise scheint sich die aber so langsam wieder zu verflüchtigen.

Morgen sind keine Vorlesungen. Von der Firma, wo ich meinen Teilzeitjob mache, habe ich noch keinen Termin bekommen, wann ich da vorbeischauen darf, also werde ich wohl erstmal in die Uni fahren und meinen neuen Mailaccount einrichten und nach Akihabara muß ich auch noch... ich brauche dringend irgendein vernünftiges Japanischbuch, damit ich bis Dezember fit für den 2kyuu bin. Abgesehen davon bringen mich Leute, die Keigo reden, immernoch durcheinander. Das steht also für's erste ganz oben auf meiner Prioritätenliste.

Habe immerhin heute ganz brav 2 Stunden lang Vokabeln gelernt, nachdem ich die letzten Tage gar nix getan habe. Ende des Monats ist der Einstufungstest für den Japanischkurs an der Uni und da lohnt es sich, vorher noch etwas zu tun.

Hier übrigens mal ein paar Fotos vom NII:
Das ganze Gebäude:
NII1
Der Eingangsbereich:
NII2
Ein Blick aus dem Fenster:
NII4
Und nochmal der Eingangsbereich:
NII3

10.04.06

Permalink 23:55:47, von admin, 490 Wörter, 4008 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos

Gestern bin ich also vom Hotel ins Sakura Haus umgezogen, und ich muß sagen, ich gewöhne mich daran. Immerhin habe ich festgestellt, daß es auf den anderen Etagen "normale" Toiletten gibt, und nicht nur so ein provisorisch mit irgendeinem Plastikaufbau "verwestliches" japanisches Modell Marke "Loch im Boden". Zur Erklärung ist dieses Bild vielleicht anschaulich, das ich von einer japanischen Webseite geklaut habe:

toilette

Bettwäsche habe ich auch gefunden, wenn auch zu einem Preis, von dem ich hier lieber nicht reden will, und für die Zukunft habe ich von den netten Leuten bei www.embjapan.de und von meinen Mitbewohnern ein paar Tips bekommen, wo man einkaufen kann.

Um Euch einen Eindruck von dem Haus zu verschaffen, hier ein paar Fotos, die allerdings vorteilhafter aussehen, als die Realität:

sakura1
sakura2
sakura3

Heute war dann mein erster Tag in der Uni. Morgens habe ich mir die wichtigsten Informationen und meine "NII-Eintrittskarte" geholt, nachdem ich zuvor ein klassisches Henne-Ei-Problem zu lösen hatte. ;) Um in das Gebäude reinzukommen und die Karte abzuholen brauchte ich nämlich, wie der Herr am Eingang mir erklärt hat, na was wohl? - Die Karte... (oder einen Termin, die dort unten im Kalender eingetragen ist) Nach einigem Rumdiskutieren habe ich ihm dann erklärt, daß ich ab morgen dort studiere und nachdem er dann noch mit einem Kollegen diskutiert hat, durfte ich endlich rein. Die Dame, die für uns ausländische Studenten zuständig ist, hat mir dann so einiges erklärt und mir hinterher das Büro und den Platz gezeigt, wo ich sitzen werde und alles, was das Leben an der Uni angenehm machen kann. Danach hat sie mich zu meinem Betreuer hochgebracht. Nach einem ausgiebigen Gespräch bin ich dann weiter zum Chioda City Office, um meine Alien Registration Card zu beantragen und mich in die nationale Krankenversicherung aufnehmen zu lassen.

Nachmittags um 4 war dann die "Orientation" und eine kleine Willkommensparty. Ich hatte ja eigentlich vermutet, daß bei einem internationalen Kurs diese Dinge auch auf Englisch durchgeführt werden, aber weit gefehlt. Meine Japanischkenntnisse wurden heute dann doch auf eine ziemlich harte Probe gestellt. ;) Ist aber auch gut so, denn ich bin fest entschlossen, meine Sprachkenntnisse möglichst schnell zu verbessern. Die Vorlesungen werden dann aber tatsächlich auf Englisch sein...

Was die Situation in der Uni angeht, könnten sich deutsche Unis daran wirklich ein gutes Beispiel nehmen. Die Graduate Schools in Deutschland gehen zwar ein bißchen in die gleiche Richtung, aber die Betreuungssituation, die Umgebung und alles, was so an Ressoucen zur Verfügung steht und bei Bedarf zur Verfügung gestellt wird, ist schon optimal und hat mich heute echt in Staunen versetzt.

Ich habe leider nur ein ziemlich unscharfes Foto von der Willkommensparty:

welcomeparty

Nach der Party habe ich mit meinem Betreuer noch die Vorlesungen durchgesprochen, die ich dieses Semester hören werde, die Software für meine PCs bekommen, und ab morgen geht es dann richtig los.

08.04.06

Permalink 23:21:15, von admin, 1153 Wörter, 4288 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos

Zurück in Japan

Ich bin wieder in Japan. Irgendwie ging in den letzten Wochen plötzlich alles ganz schnell. Kaum war das Visum am Freitag ausgestellt, bekam ich Montags schon eine Mail von der Uni mit meinen Flugdaten und Donnerstag abends ging es dann los.

Erstmal bin ich mit meinen Eltern Nachmittags um 1 Richtung Marburg gefahren, von da dann in den Zug nach Frankfurt.

Marburg

Am Flughafen mußte ich erstmal zittern, ob ich den Koffer mit 5 Kilo Übergewicht an den netten Damen vom Checkin vorbei bekomme, aber dort hat man sich für das Gewicht meines Koffers anscheinend gar nicht interessiert. Zumindest konnte ich nicht feststellen, daß die Frau überhaupt in Richtung der Waagen-Anzeige geschaut hätte. Nach dem, was ich sonst so gelesen habe, scheint JAL generell ziemlich kulant zu sein, was Übergepäck angeht...

Flughafen

In der Wartehalle saß ich zunächst alleine mit gut 200 Japanern - im Laufe der Zeit tauchten noch 4 weitere Ausländer auf, aber ansonsten waren fast nur Japaner da. Um halb 9 durften wir dann in den Flieger steigen und waren um viertel nach 9 in der Luft. Nach einem langen, langweiligen Flug (immerhin Non-Stop - der Uni, die mir auch die Flugtickets spendiert hat, sei Dank!) bin ich dann um 15:30 Tokyoter Ortszeit gelandet.

Tokyo1
Tokyo2
Tokyo3
Tokyo4

Hier stellte es sich dann als positiv heraus, daß außer mir kaum Ausländer im Flieger waren, denn so ging es an der Immigration viel schneller, als beim letzten Mal, wo ich mit British Airways geflogen bin.

Auch alles Weitere lief unproblematisch. Am Flughafen habe ich gleich ein Ticket für den Skyliner nach Nippori gekauft, dort tatsächlich im Chaos meines Handgepäcks meine Suica-Karte vom letzten Mal gefunden, so daß ich einfach mit der Straßenbahn nach Kanda weiterfahren konnte. Lustig waren vor allem die Treppen an der S-Bahn, wo ich meinen Koffer rauf- und runterwuchten durfte - also lustig für die Japaner, die sich das angeguckt haben, und sich ein Grinsen nicht verkneifen konnten... Ob es wohl irgendwo einen Aufzug gab, den ich übersehen habe? Vielleicht irgendwie gleich nebenan, oder so? Vielleicht finden Japaner es aber auch einfach nur lustig, einem merkwürdigen Gaijin dabei zuzusehen, wie er seine Koffer schleppt... ;)

In Kanda war ich dann schier erschlagen von den Menschen und den Geschäften und den Leuchtreklamen. Irgendwie hatte ich beim Buchen gar nicht nachgesehen, was Kanda überhaupt für eine Gegend ist, weil alles von einem auf den anderen Tag gehen mußte, und hatte gedacht, das könnte eine "normale" Wohngegend sein. Das Hotel (Sun Hotel Kanda - wirklich zu empfehlen!) habe ich wider Erwarten aber innerhalb von 10 Minuten gefunden, ohne mich zu verlaufen und bin dann gleich in mein Zimmer. Direkt gegenüber dem Hotel zwischen den Hochhäusern ist übrigens dieses Mini-Schreinchen:

Schreinchen

Den Versuch, es Abends noch zur Uni zu schaffen, mußte ich relativ schnell aufgeben, weil in der JR-Station Kanda, wo ich angekommen war, nur ein rein mit Kanjis geschriebener Liniennetzplan war, Jinbouchou natürlich keine JR-Station ist, und ich keine Ahnung hatte, wo ich in eine der U-Bahnen nach Jinbouchou hätte umsteigen können. (und natürlich auch den Eingang zur Metro-Staton Kanda übersehen habe) Für die, die es nicht wissen, oder die, die diese leidvolle Erfahrung noch nicht selbst machen mußten: Es gibt in Tokyo verschiedene Bahngesellschaften - unter anderem die von JR betriebenen S-Bahnen und die von Tokyo Metro betriebenen U-Bahnen. Die Stationen haben zwar häufig die gleichen Namen, das heißt aber nicht, daß es sich um die gleiche Station handelt. Das heißt genaugenommen nichtmal zwangsläufig, daß die Stationen nah beieinander liegen.

Bin dann zurück zum Hotel, habe meinen Internetanschluß eingerichtet, mich bei allen gemeldet, die auf ein Lebenszeichen von mir gewartet haben, und bin dann irgendwann todmüde eingeschlafen, irgendwann wieder wach geworden, den Computer eingeschaltet, weil ich meinen Schatz so vermißt habe, hoffte, daß er noch im Netz ist, dann irgendwann wieder eingeschlafen und bis 12 gepennt.

Hier für die ganz Neugierigen noch ein paar Blicke in mein Hotelzimmer, das ich leider morgen verlassen muß:

Hotel2
Hotel3
Hotel4
Hotel5

...und in die Automatenecke im Hotel:

Hotel1

Heute habe ich dann zuerst in Shinjuku den Schlüssel für meine Übergangswohnung geholt, mir dann noch einen sündhaft teuren Fön gekauft, weil in der Wohnung keiner drin ist, und bin zurück nach Kanda gefahren, um mir die Wohnung anzusehen. Nach kurzem Suchen hatte ich die Wohnung dann sogar gefunden (vielleicht 100 Meter vom Hotel entfernt), bin todesmutig hineingegangen und bei einem Schritt in die Küche ob des Geruchs beinahe rückwärts wieder aus der Tür gefallen... Letztendlich habe ich mich dann aber doch in mein Zimmer gewagt, und es ist besser, als die Küche es erwarten ließ! Immerhin gibt es eine recht neue Klimaanlage, einen kleinen Schreibtisch und einen Stuhl, der aber höchstens das Gewicht eines Durchschnitts-Japaners vertragen wird, Außerdem gibt es ein schönes, großes Bett und am wichtigsten natürlich das Loch in der Wand, in das ich mein Netzwerkkabel stecken kann, um mit dem Rest der Welt verbunden zu bleiben. Die Tür von meinem Zimmer läßt sich abschließen, so daß sich mein armer, kleiner Aibo auch nicht vor Dieben fürchten muß, wenn ich nicht zu Hause bin. Morgen gibt es auch noch Fotos! Das Einzige, was wirklich unbedingt sein muß, ist eigene Bettwäsche... Es ist zwar welche auf dem Bett aufgezogen, aber obwohl sie angeblich frisch gewaschen ist, und auch so riecht, sieht sie so aus, als hätte sie die Urgroßmutter des Besitzers aus dem Fundus ihrer Kindheitssouvenirs gestiftet, oder so...

Naja, mit dem festen Vorsatz, neue Bettwäsche zu besorgen, bin ich dann zunächst durch Kanda gelaufen, konnte aber beim besten Willen kein passendes Geschäft oder einen Depaato finden. Danach bin ich weiter nach Akihabara, wo ich immerhin meine beiden Lieblings-Grammatik-Bücher gefunden und gleich mitgenommen habe, bei der Suche nach einem Depaato, der nicht nur Elektronikkrams führt, allerdings auch erfolglos geblieben bin. Um auf Nummer sicher zu gehen, bin ich also zurück nach Shinjuku. Immerhin kannte ich da gleich zwei Depaatos, auch wenn ich dort bisher noch nie drin war... Mir schwante schon Böses, als ich im Aufzug feststellte, daß eine nette, uniformierte und behandschuhte, superhöfliches Keigo redende Dame die Aufzugknöpfe für die Besucher bediente und in der Abteilung für Bettwäsche angekommen, wurde meine Vermutung bestätigt. Es gab ausschließlich Markenzeugs von Yves Saint Laurent & Co. und nachdem mir 30 Euro alleine für einen Kopfkissenbezug eindeutig zu teuer waren, habe ich den Laden unverrichteter Dinge wieder verlassen. Immerhin habe ich woanders noch einen Rucksack und einen Schirm gefunden, die ich dringend gesucht hatte, und bin dann nach einem kurzen Abstecher zum Ramen-Essen wieder ins Hotel zurückgegangen. Noch ein bißchen chatten, Koffer wieder einpacken, damit ich morgen umziehen kann, und jetzt bin ich müde genug, um endlich zu schlafen....

02.09.05

Permalink 23:06:11, von admin, 348 Wörter, 2139 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Kaechatta...

... ich bin wieder zurück. Nach 7 1/2 Monaten in Japan, bin ich am Mittwoch morgen um zehn nach sechs nach einer langen Nacht mit Videos gucken, Packen und Putzen in Atsugi in den Bus zum Flughafen Narita gestiegen und 16 Stunden später hatte ich bereits wieder deutschen Boden unter den Füßen. Michel, der holländische Praktikant, der bei einer Tochterfirma meiner Firma im gleichen Gebäude gearbeitet hat, saß zufällig im gleichen Flieger und wir haben uns bereits am Bus getroffen und den Rückflug dann gemeinsam angetreten.

Auf das Fliegen kann ich immernoch gut und gerne verzichten und Michel und ich sind zu dem Schluß gekommen, daß sich der Steigflug in etwa anfühlt, wie ein Erdbeben der Stufe 4 und daß harte Landungen bei schlechtem Wetter zwar angeblich sicherer, aber trotzdem nicht angenehmer sind. In London ist er dann weiter nach Amsterdam geflogen und ich Richtung Frankfurt. Als ich dann am Flughafen von meinen Eltern in Empfang genommen wurde, war ich tatsächlich ein gaaaaaanz kleines bißchen froh, mal wieder in Deutschland zu sein.

Meine ersten Eindrücke von Deutschland durfte ich dann bereits im Hotel und auf dem Rückweg sammeln:

- Deutsche reden soooooo laut...
- Die Toiletten sind hier mindestens 10 Zentimeter höher, als in Japan...
- Man wird im Supermarkt nicht begrüßt und überhaupt sind Kassierer einfach unfreundlicher...
- es wird verdammt viel gejammert und meistens fällt in diesem Zusammenhang der Begriff "Hartz IV"...
- Man findet einfach keinen Getränkeautomaten, wenn man einen sucht...
- Deutschland ist im "Wahlfieber"...
- Hier ist es ein bißchen zu grau und ein bißchen zu kalt, aber dafür kann man problemlos atmen und die Luftfeuchtigkeit bewegt sich in einem Rahmen, bei dem man nicht zwangsläufig an ein Schwimmbad erinnert wird.
- Wenn man nachts um 10 am Flughafen ankommt, findet man keinen Convenience Store mehr, der geöffnet ist...
- Das "Kimchi-Virus" greift auch hier um sich...

... in den nächsten Tagen werde ich versuchen, mein Blog zu vervollständigen und um Bilder zu ergänzen... und vielleicht geht's hier im April weiter. Mehr dazu später mal...:)

30.08.05

Permalink 20:04:28, von admin, 407 Wörter, 2064 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Sayounara... :,-(

Heute war also mein tatsächlich letzter Tag in der Firma... :( Morgens habe ich einen Anruf vom Chef bekommen, daß ich zu Hause bleiben darf, bis die Post meine Pakete abholt. Jetzt sind also drei Pakete mit insgesamt 50 Kilo hauptsächlich Büchern auf dem Weg zu mir nach Deutschland und werden irgendwann im nächsten Monat ankommen.
Als der Postmann weg war, bin ich noch losgefahren, um meinen Handyvertrag zu kündigen und die letzte Telefonrechnung zu bezahlen, aber auch das war glücklicherweise überhaupt kein Problem und ich war pünktlich zum Ende des Mittagessens in der Kantine. Netterweise haben aber einige dann doch noch auf mich gewartet. Wollte doch so gerne nochmal gemeinsam mit den anderen zusammensitzen, bevor ich abfliege...
Für den Rest des Tages habe ich dann Christian noch weiter eingeführt, ein paar letzte Änderungen an meinem Programm vorgenommen und letztendlich meine gesammelten privaten Daten von der Festplatte des Firmen-PCs geräumt. Ab morgen arbeitet dann Christian da.

Danach wollte ich noch kurz in die Stadt, ein paar letzte Besorgungen machen. Dem PDA, den ich am Sonntag in Akihabara gekauft hatte, fehlte ein kleines Teil, das ich zum Laden und zur Datenübertragung brauche, und ich hoffte leider vergeblich, das Ding noch irgendwie zu finden. Außerdem habe ich noch eine neue, größere Handtasche gekauft, weil meine nicht nur total kaputt war, sondern auch einfach zu klein, um meinen Harry-Potter darin noch mit ins Flugzeug zu bekommen.

Aus der Stadt bin ich dann direkt zum Youth Heim gefahren, um gemeinsam mit den anderen im Common Room den Film Lost in Translation anzusehen. Der Film wirkt jetzt noch viel genialer als vor meinem Aufenthalt hier. Nach dem Film habe ich von meinen Kollegen noch ein supertolles Geschenk bekommen, und zwar ein Poster mit Nachrichten von allen Kollegen. Da haben sich ein paar Leute wirklich unglaublich viel Mühe mit gemacht, und es waren total nette Texte dabei. Auf jeden Fall war ich absolut sprachlos, weil ich nicht mit einem Abschiedsgeschenk gerechnet hatte.

Gegen 11 bin ich zurückgefahren und Joanne und Ning Ning sind noch mit zu mir gekommen. Während wir uns unterhalten haben, habe ich noch weiter gepackt und geputzt und als die beiden gegen 3 Uhr nach Hause gegangen sind, habe ich noch ein wenig weitergearbeitet und dann noch ein wenig japanisches Fernsehen genossen, bis mein Taxi gegen 6 Uhr vor der Tür stand, um mich zur Bushaltestelle zu bringen.

25.08.05

Permalink 20:12:07, von admin, 47 Wörter, 1979 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Welcome, Christian!

Mein Nachfolger ist heute angekommen! Zur Begrüßung und zu Hector's Abschied sind wir abends noch gemeinsam zu McDonalds gegangen. Ab morgen werde ich dann wohl damit beschäftigt sein, Christian einzuarbeiten. Ich hoffe nur, ich schaffe den Rest der Arbeiten, die ich geplant hatte, trotzdem noch...

23.08.05

Permalink 20:12:44, von admin, 219 Wörter, 2066 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Final Report und Byebye-Party...

Heute war nach dem Progress Meeting meine Abschlußpräsentation. Gemeinsam mit mir haben auch Jenny und Hector ihre Ergebnisse vorgetragen und es waren eine Menge Leute aus der Firma dabei, die sonst bei den Progress Meetings nicht dabei sind. Ich war doch aufgeregter, als erwartet, aber letztendlich ist alles gelaufen, wie geplant. So langsam nähert sich unübersehbar das Ende meines Praktikums hier.

Abends war dann unsere offizielle Abschiedsparty von der Firma und die Willkommensparty für die Neuen... Wir haben in einem Restaurant gegenüber vom Bahnhof wirklich nett gegessen und es war noch sehr lustig. Als Abschiedsgeschenk haben Jenny, Hector und ich einen Yukata bekommen, den wir natürlich vor versammelter Mannschaft anprobieren mußten... Den Fotos nach zu urteilen hat das ziemlich lustig ausgesehen, wenn auch in meinem Fall alles andere als elegant. Auf jeden Fall habe ich mich total darüber gefreut!

Jenny fliegt leider morgen schon zurück, so daß ich sie wohl vor dem Abflug nicht mehr sehen werde.

Nach der Abschiedsparty sind wir dann noch Purikura machen gegangen. Es ist tatsächlich möglich, sich mit 11 Leuten in eine Purikura-Kabine zu quetschen. Nicht empfehlenswert, außerdem leicht schmerzhaft, aber möglich und die Fotos waren es natürlich wert. ;) Für mich war's auf jeden Fall ein absolut gelungener Tag.
Purikura1Purikura4
Purikura23

19.07.05

Permalink 02:22:52, von admin, 550 Wörter, 2080 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Mein Märchenprinz

... lebt jetzt wieder auf seinem Asteroiden B 612, hat eine Rose, drei Vulkane und seit seiner Rückkehr vermutlich ein mächtiges Affenbrotbaum-Problem. ;) Außerdem hat er jede Menge merkwürdiger Bekannter, die im ganzen Universum verstreut leben, und er verbringt seine Zeit am liebsten mit dem Zähmen wilder Tiere... ;)

Diejenigen, die wissen, wovon ich rede, hätten den Tag heute vermutlich genauso genossen, wie ich, denn ich war heute im "Le Petit Prince"-Museum in Hakone. Obwohl meine Planung eigentlich noch einige andere Programmpunkte vorgesehen hatte, habe ich eigentlich nur das Museum und Hakone-Yumoto gesehen, aber trotzdem hat mir der Ausflug sehr viel Spaß gemacht.

Eingangstor
Das Eingangstor zum Museum

Blick ins "Museum"
Ein erster Blick auf das Gelände

Von Odawara bin ich mit dem Bus 40 Minuten bis zum Museum gefahren. Die Strecke bis zum Museum war für Japan völlig untypisch in erster Linie grün, mit vielen Bergen und recht menschenleer so daß schon die Busfahrt eine gute Einstimmung war. Das Museum selbst liegt recht weit oben auf dem Berg. Der größte Teil des Geländes ist im Freien und wurde unglaublich liebevoll einem französischen Dorf zu Zeiten Saint-Exupérys nachempfunden. Kaum betritt man das Museum, fühlt man sich nach Frankreich versetzt - und das nicht nur, weil man ganz stilecht Crepes und französischen Kuchen essen kann. ;) Morgen füge ich hier auf jeden Fall noch Fotos ein, weil das Ganze irgendwie schwer zu beschreiben ist.

Der kleine Prinz
Statue am Ausgang des Museums

Der kleine Prinz
...und nochmal mit mir davor...

Im Gebäude befindet sich außerdem eine Ausstellung über Antoine de Saint-Exupéry, die wichtige Stationen seines Lebens zeigt, sowie Fotos und Schriftstücke von ihm ausstellt.Im unteren Bereich findet man dreidimensionale Figuren der wichtigsten Gestalten aus dem Buch "Der kleine Prinz", die mir supergut gefallen haben... Leider durfte man hier nicht fotografieren und ich vermute, es würde auch nicht besonders gerne gesehen, wenn ich den "Museum Guide" einscannen würde, den ich bekommen habe. ;)

Außerdem wurde ein Film über Saint-Exupérys Geburtsstadt gezeigt, der mir allerdings irgendwie nicht so unglaublich spannend vorkam. Das lag weniger daran, daß er komplett auf Japanisch war, auch wenn ich mal wieder längst nicht alles verstanden habe :(, als vielmehr daran, daß er einfach gar nichts mit Saint-Exupery oder dem kleinen Prinzen zu tun hatte, sondern sich vornehmlich mit der Herstellung irgendwelcher für diese Region typischer Tonfiguren beschäftigte.

Am Ende meines Besuchs bin ich dann noch im Souvenir-Shop gelandet... Gaaaaar keine gute Idee. Ein paar Leute dürfen sich jetzt auf Postkarten freuen, das ein oder andere Souvenir fand ebenfalls den Weg in meinen Einkaufskorb und ich mußte aufpassen, nicht mein halbes Monatsgehalt dort zu lassen, denn leider ist dort alles verdammt teuer. :(

Danach bin ich mit dem Bus zurück nach Hakone Yumoto gefahren, habe ein paar Omiyage für Herrn und Frau Kitayama gekauft, bei denen ich nächste Woche zum Takoyaki-essen eingeladen bin und bin dann, nachdem es einfach zu spät war, noch Richtung Lake Ashi und Fujisan zu fahren, die Heimreise nach Atsugi angetreten. Ich hoffe, ich schaffe es, das vor meinem Abflug nochmal nachzuholen... (oder wenigstens mal aus dem Bürofenster den Fujisan zu sehen, der sich bisher immer hinter Nebelwänden versteckt hat, wenn ich nach ihm Ausschau gehalten habe... ;) )

16.07.05

Permalink 02:27:20, von admin, 220 Wörter, 2004 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Laaaaanges Wochenende! :)

Von heute bis Montag ist mal wieder langes Wochenende. :) Mein letzter Feiertag hier, bevor ich zurückfliegen muß. Überhaupt fange ich langsam an, die "letzten Male" zu zählen... Diese Woche war das letzte Progress Meeting in der "alten" Zusammensetzung, nächste Stunde ist der letzte Montags-Japanischkurs, weil ich nach den Sommerferien nicht mehr da bin, bald kommt mein letztes Gehalt und Takako organisiert bereits alles für unsere Abreise... Dabei bin ich doch noch 1 1/2 Monate hier - ein ziemlich merkwürdiges Gefühl, zumal ich doch eigentlich gar nicht hier weg will.

Naja, vor meiner Abreise will ich auf jeden Fall noch so einiges machen, so daß ich morgen voraussichtlich Richtung Hakone fahre, mir den Fujisan mal aus der Nähe ansehe, und außerdem das "Der kleine Prinz"-Museum besuchen werde. :) Außerdem wollte ich dieses Wochenende noch nach Tokyo - mal wieder nach Akihabara, Elektronikspielzeug angucken, und mal sehen, wo ich sonst noch lande. Irgendwie habe ich vergessen, meine Kollegen zu fragen, wo sie ihre gebrauchten Aibos bekommen haben... So ein Ding würde ich mir ja wirklich gerne mitnehmen, aber das neueste Modell, übersteigt definitiv mein Budget für Reisesouvenirs. ;)

Außerdem habe ich für dieses Wochenende eine Fototour durch die Umgebung hier geplant, damit ich möglichst viele Erinnerungen an "mein" Atsugi habe....

Mehr davon morgen... :)

12.07.05

Permalink 12:58:33, von admin, 44 Wörter, 2323 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

... too busy...

Sorry an alle, die hier regelmaessig vorbeischauen und auf Neuigkeiten warten... Irgendwie komme ich gerade zu nichts. Im Moment sitze ich gerade in der Firma und in fuenf Minuten geht das Progress Meeting weiter, aber in den naechsten Tagen werden die fehlenden Eintraege nachgeholt. :)

26.06.05

Permalink 17:51:53, von admin, 653 Wörter, 2124 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Tokyo, wir kommen!

Ganz furchtbar früh warf uns heute morgen bereits der Wecker aus dem Bett bzw. aus meinem provisorisch aufgeschlagenen Futon-Quartier auf dem Fußboden... *autsch* Nachdem ich meine Knochen wieder einigermaßen sortiert hatte und wieder in der Lage war, mich zu bewegen, liefen wir zum Bahnhof, um dort den nächsten Zug nach Shinjuku zu erwischen. Nach einer unglaublich gemütlichen Zugfahrt im Stehen in einem völlig überfüllten Abteil fuhren wir zunächst gemeinsam nach Harajuku, dem Ort in Tokyo, wo Sonntags nachmittags jede Menge Japaner herumlaufen, die so aussehen, als seien sie gerade einem Manga (... oder dem örtlichen Irrenhaus, wie böse Zungen behaupten... ;) ) entsprungen... Das Ganze nennt sich dann Cosplay. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Anblick, vor allem bei den Leuten, die sich ihre Kostüme in mühevoller Kleinarbeit selbst angefertigt haben.

Von dort sind wir weiter zum Meiji-Schrein, den man sich einfach nicht entgehen lassen kann, wenn man schonmal in der direkten Umgebung herumläuft. Dort habe ich den Grundstein für eine weitere erfolgreiche Arbeit in meiner Firma gelegt:

Bitte an die Kamisama

Birgit hat "Omamori" gekauft, so daß jetzt ihr gesamter Bekanntenkreis vermutlich glücklich, gesund und zufrieden 120 Jahre alt wird... ;) Ich habe stattdessen meinem Glück bei dem Interview an der Uni nächste Woche ein wenig nachgeholfen. "Omamaori" kommt von "mamoru" ( 守る ), was soviel bedeutet, wie "schützen" und Omamori sind kleine Stoffsäckchen mit einem Zettelchen drin, das man aber nicht lesen darf, wenn es seinen Zweck erfüllen soll. Es gibt "Omamori" für alles von Gesundheit über allgemeines Glück bis hin zum erfolgreichen Bestehen der Aufnahmeprüfung an einer japanischen Uni. Ich glaube, die katholische Kirche sollte sich mal überlegen, diese Praxis zu übernehmen - wenn es so gut funktioniert, wie in Japan, können sie sich in Zukunft die Kirchensteuer sparen.

Danach sind wir im Snoopy Store gelandet. - ein sehr gefährliches Pflaster! - Ich weiß jetzt, was die Steigerung von pink ist und daß es sehr viel Selbstbeherrschung braucht, um ein sing-quietschendes Kinderstimmchen begleitet von ach-so-niedlich klingenden Instrumenten deren Frequenzberech dazu geeignet war, Fledermäuse in die Flucht zu schlagen, länger als 1 1/2 Stunden zu ertragen. Dafür habe ich aber zwei Snoopy-Handyanhänger erstanden - rosa und seeeehr kawaii! :)

Von dort sind wir dann weiter Richtung Asakusa, um den nächsten Schrein zu besichtigen. Asakusa ist wirklich schön und ich habe mich gefreut, nochmal hinzukommen. Außerdem konnte man dort ausgiebig nach Yukatas und anderen mehr oder minder typisch japanischen Dingen stöbern, die dort massenhaft an Touristen verkauft wurden. Ich habe zwei "Darumas" gekauft, weil ich einen davon jemandem versprochen hatte, und das Shoppen ansonsten eher Birgit überlassen und stattdessen viel fotografiert.

Von Asakusa aus hieß unser nächstes Ziel Ginza. Außerdem mußte so langsam etwas Eßbares her. Ich fand Ginza eher weniger beeindruckend: viele teure Geschäfte, Japanerinnen, die locker mein dreifachs Monatsgehalt am Leib trugen und ansonsten das typische Tokyoter Straßenbild, aber ich hoffe, Birgit hat es gefallen. Wir sind von da dann erstmal auf die Suche nach einem Restaurant gegangen, das uns mitten am Nachmittag noch Mittag- oder schon Abendessen servieren wollte, aber die Suche gestaltete sich schwieriger als erwartet, bis wir dann in einem kleinen Tempura- und Ramen-Laden noch etwas Eßbares auftreiben konnten.

Frisch gestärkt sind wir dann noch in einem sehr interessanten Spielzeugladen gewesen (ich liebe japanische Spielzeugläden, weil sie so unglaublich viel ausgefallenes Elektronikspielzeug haben) und dann Richtung Tokyo Eki gelaufen, wo wir erstmal "Tokyo Bananas" für Birgits Gastfamilie finden mußten und danach noch ein Eis gegessen haben, bevor Birgits Shinkansen zurück nach Oosaka ging...

Alles in allem ein toller Tag, wenn auch durch die ganze Rumrennerei und das viiiiiiel zu frühe Aufstehen (normalerweise bekommt mich am Wochennede keiner vor 10 aus dem Bett!) super-anstrengend... Als ich endlich wieder in Atsugi gelandet war, bin ich zumindest nur noch ziemlich müde ins Bett gefallen... :)

25.06.05

Permalink 17:32:22, von admin, 285 Wörter, 2066 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life

Besuch aus Oosaka!

Heute sollte also das lang erwartete Treffen mit Birgit stattfinden, die ich letzten Sommer im Japanischkurs am LSI in Bochum kennengelernt hatte. Da sie erstmal mit ihrer Gastschwester Hakone, Mt. Fuji und Umgebung unsicher machen wollte, hatten wir uns für abends in Odawara verabredet, wo ich sie am Bahnhof abholen und mit nach Hause nehmen wollte.

So gegen 16 Uhr machte ich mich auf den Weg und war dann auch tatsächlich halbwegs pünktlich in Odawara, da klingelte schon mein Handy und es erschien eine Mail - mit vielen, vielen Smileys - von Birgit's Gastschwester, daß sie leider im Stau feststecken, und es noch ein Weilchen dauern kann... Wir mailten also ein wenig hin und her - ich fand endlich heraus, wie ich komische, bunte Bildchen in meine Mails einfüge und gewann, wie ich später herausfand, das Vertrauen von Birgit's Gastschwester, weil ich die Kanji für Odawara kannte. ;) Bis dahin war sie offenbar mehr als nur ein kleines bißchen besorgt, ob sie ihren Gast aus Deutschland wohl lebend wiedersieht und nicht am Ende aus Sapporo oder sonst wo vom andereren Ende von Japan abholen muß. ;)

Ich habe mich zumindest riesig gefreut, die beiden dann endlich zu sehen und kurz später waren wir schon auf dem Weg nach Atsugi. Der Abend war superlustig. Nach einem kurzen Zwischenstop in meiner Wohnung waren wir zunächst Okonomiyaki essen und sind dann weiter ins GameCenter um Purikura zu machen, das wir erst verlassen haben, als dort nach und nach die Automaten abgestellt wurden... :)

Noch schnell im Conbini vorbei, um sich mit kaltem, grünem Tee und Knabberkram einzudecken und dann nach Hause zum Quatschen und zur mentalen Vorbereitung auf einen anstrengenden (.... SEHR anstrengenden...) Tag in Tokyo. :)

12.06.05

Permalink 23:16:22, von admin, 499 Wörter, 3057 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Japanese word(s) of the Day

Schwimmbadwetter...

Heute war mal wieder einer dieser Tage, wo man einen halben Schritt vor die Tür tritt und das Gefühl hat, man steht im Hallenbad. Mushiatsui nennen das die Japaner, was soviel bedeutet, wie "schwül". Meine Vermutung, daß der Begriff daher kommt, daß bei diesem Wetter (atsui = heiß) besonders viele Mücken und andere, fiese Insekten (mushi = Insekt) unterwegs sind, stellte sich bei einem Blick auf die Schreibweise des Wortes allerdings als falsch heraus. Mushiatsui schreibt sich nämlich so: 蒸し暑い und das erste Kanji hat etwas mit Wasserdampf zu tun. Das Kanji für mushi=Insekt sieht hingegen so aus: 虫 Das zweite Kanji in mushiatsui 暑い heißt allerdings tatsächlich "heiß". ;) Na gut, wieder etwas dazugelernt... ;)

Heute war mal wieder "International Tea Salon" (... alias Gaijin-Treff ;) ) und ich hatte eine wirklich sehr nette Unterhaltung mit einer japanischen Bolivierin oder einer bolivianischen Japanerin und mal wieder die Gelegenheit, ganz ausgiebig Japanisch zu reden, ohne daß ich mir Gedanken darum machen mußte, zu viele Fehler zu machen... und ich habe zum ersten Mal erlebt, daß ich einem Gespräch in der Gruppe tatsächlich folgen und mitreden kann. Das war für mich sprachlich bisher eigentlich immer die schwierigste Situation.

Naja, ich habe zwar längst nicht das sprachliche Level erreicht, das ich mir für die Zeit hier vorgenommen hatte, bevor ich hier hingekommen bin, aber das liegt wohl in erster Linie daran, daß ich die Aufgabe, eine neue Sprache zu lernen (bzw. speziell DIESE Sprache zu lernen) doch ein wenig unterschätzt habe.

Trotzdem könnte ich ein paar mehr Monate hier gebrauchen, um zumindest zu einem Niveau zu kommen, bei dem ich mit gutem Gewissen sagen kann "ich spreche gut Japanisch". Mal sehen, wie es Ende August aussieht, aber im Moment ist das einfach noch nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich kann mich verständlich machen - im Zweifelsfall mit viel Umschreiben, wenn mir Vokabeln fehlen - und ich kann mir unbekannte Wörter auf Japanisch erklären lassen, so daß ich wenigstens nicht mehr dauernd ein Wörterbuch brauche, aber sobald die Themen etwas schwieriger werden, die Sprechgeschwindigkeit schneller und die Aussprache undeutlicher (z.B. bei den typischen Party-Gesprächen) stoße ich doch noch relativ schnell an meine Grenzen, einfach weil man in einer größeren Runde auch nicht mehr ständig nachfragen kann "was hast Du da gerade gesagt?". Naja, nichtsdestotrotz... ganbarimasu! :) Immerhin ist der tägliche "Kampf" mit der Sprache (inklusive seiner kleinen Rückschläge und Erfolgserlebnisse)definitiv eins der Dinge, die den Aufenthalt hier für mich so interessant machen. :)

Zumindest mein Englisch habe ich hier auf jeden Fall verbessert... :D Irgendwie fängt man einfach an, sich im Englischen regelrecht "zu Hause" zu fühlen, wenn Deutsch einfach nicht in Frage kommt und Japanisch sonst die einzige Alternative ist, um sich verständlich zu machen... Abgesehen davon laufen in der Firma sämtliche Gespräche und Präsentationen auf Englisch, so daß sicher auch einfach ein gewisser Gewöhnungsfaktor dabei ist...

11.06.05

Permalink 22:21:46, von admin, 178 Wörter, 3839 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Fotos

Grau in grau...

Extra für diejenigen, die mich gefragt haben, wie es in Japan denn so ist, während der Regenzeit, hier mal ein paar "nette" Fotos, die ich heute Nachmittag gemacht habe. Geregnet hat es übrigens nicht, aber der "Gemütlichkeitsfaktor" hält sich irgendwie trotzdem in Grenzen, finde ich...

Die ersten beiden Fotos sind vor meiner Wohnungstür im zweiten Stock entstanden:
regen 1
regen 2
Das hier ist der Blick aus meiner Haustür...
regen 3
...und hier stehe ich vor dem Bahnhof
regen 4
Das letzte Foto ist der Rückweg vom Bahnhof zu meiner Wohnung... In Realität war der Himmel übrigens noch ein bißchen dunkler... ;)
Regen 5

Naja, so komme ich wenigstens endlich dazu, mich mal in Ruhe ein Wochenende mit meiner weiteren Zukunftsplanung auseinanderzusetzen, meinen CV fertig zu machen und diverse andere Dinge, die ich eigentlich schon längst hätte erledigt haben wollen... Hat also auch sein Positives, das miese Wetter, denn ansonsten hält mich im Moment einfach wenig an einem Wochenende in der Wohnung. Dafür gibt es hier in Japan einfach viel zuviel zu sehen und zu erleben! ;)

10.06.05

Permalink 03:54:33, von admin, 1026 Wörter, 4046 Ansichten  
Kategorien: Everyday Life, Geeks Only

... ich bin ein Glückspilz!

...Da habe ich doch gerade offenbar einen kleinen Roboterhund namens "IDog" gewonnen... :) Naja, Roboter ist wohl zuviel gesagt - ein blinkendes, piepsendes, sich zu Musik bewegendes japanisches Spielzeug eben, das auf Berührungen und Geräusche reagiert. Designmäßig erinnert es ein wenig an die aktuellen Apple-Designs von IPod, IMac & Co, so daß ich vermute, daß der Name eine Anspielung darauf ist. Außerdem läßt er sich direkt an einen MP3-Player oder den Computer anschließen.

IDog - Spielzeug

Mein Lieblings-Conbini veranstaltet diesen und letzten Monat ein Gewinnspiel, wo man nach jedem Einkauf über 1000 Yen Lose ziehen kann. Entweder welche für Getränke, die man dann sofort bekommt, oder für Süßigkeiten, Lebensmittel oder für ein Gewinnspiel im Netz.
Ich habe mir gestern also zur Abwechslung mal ein Los für das Gewinnspiel im Netz mitgenommen, nachdem ich mich vor Wochen schonmal dafür registriert hatte... Als ich gestern Abend in der Einkaufstasche nachgesehen habe, konnte ich es allerdings nicht mehr wiederfinden und bin eigentlich davon ausgegangen, ich hätte es auf dem Weg irgendwo verloren.

Gerade beim Ausräumen meiner Handtasche fiel es mir dann wieder in die Hände und ich habe einfach mal auf der entsprechenden Internetseite meine Nummer eingegeben, und siehe da, es erschien ein Zeichen auf dem Bildschirm, das ich nicht wie bei den Versuchen zuvor als "Niete" identifizieren konnte, sondern stattdessen stand da irgendein Begriff mit dem Kanji 当 (bedeutet sowas wie "das Ding" oder auch "das eben gesagte") und als auf dem nächsten Bildschirm dann "おめでとう" stand, was soviel heißt, wie "herzlichen Glückwunsch", und ich meine Adresse eingeben durfte, hatte ich dann begriffen, daß ich tatsächlich was gewonnen habe... :)

Das "Hündchen" - hier ein Link für diejenigen, die meinen zukünftigen "Hausgenossen" näher kennenlernen wollen: http://www.idog-segatoys.com/ - hatte ich vor ein paar Wochen schonmal in Ueno im Spielzeugladen gesehen. Es ist offenbar im Moment in Japan gerade total beliebt und fand es zugegebenermaßen auch ziemlich interessant, aber mich dann irgendwo doch ein bißchen zu erwachsen, um mir sowas zu kaufen. Aber schenken lassen tu ich mir den natürlich gerne, und jetzt warte ich mal gespannt, wann das Paket ankommt. :)

Wo ich gerade von Robotern rede fällt mir eine merkwürdige Begegnung von vor zwei Wochen ein... Unser Donnerstags-Japanischkurs hat eine neue Lehrerin (Yamato-sensei) bekommen, die zur Zeit gemeinsam mit dem bisherigen Lehrer (Fujiki-sensei) unterrichtet. Und nachdem bisher einfach niemand, den ich hier kennengelernt habe, in mein "Japan-Klischee" passen wollte, hat diese Dame mir endlich den Glauben daran wiedergegeben, daß Japaner doch so sind, wie im deutschen Fernsehen berichtet wird. ;)
Nachdem sie uns zunächst von den "Eckdaten" ihres Lebens berichtet hatte - knapp über 60 Jahre alt, nicht verheiratet, keine Kinder oder Enkelkinder, dafür aber ein paar Vögel und zwei Aibos - wollten wir ja eigentlich schon zur Tagesordnung übergehen, aber Yamato-sensei hatte noch mehr zu erzählen und je mehr sie erzählte, desto mehr begann ich zu zweifeln, ob sie zuvor wirklich "Aibo" gesagt hatte, oder ob ich da vielleicht den Namen irgendeiner Katzen- oder Hunderasse falsch verstanden hatte, denn sie berichtete nicht nur davon, welchen Namen und welches Geschlecht ihre "Hunde" haben, sondern klärte uns auch umfassend über deren Persönlichkeit auf... ;)
Ich konnte mir nur mühsam die Frage nach technischen Details und ob sie schonmal auf die Idee gekommen sei, ihre "Haustiere" als Programmierplatform zu verwenden verkneifen, denn ich kann mir ihre Antwort spätestens nach dem Ereignis am Ende des Kurses nahezu bildlich vorstellen.
Am Ende des Kurses schlug tatsächlich jemand vor, sie solle doch ihre Aibos beim nächsten Mal mitbringen und benutzte dafür - wie konnte er nur!?! - die Form "持って来る", was zwar "mitbringen" heißt, aber nur benutzt wird, wenn man von Gegenständen spricht... Yamato-sensei verbesserte ihn daraufhin und erklärte, daß man in diesem Fall doch "つれて行く" benutzen solle. Schließlich handele es sich ja nicht um Sachen! (... und irgendwie habe ich bis heute das Gefühl, daß das tatsächlich ernst gemeint war!... )

Für alle, die Aibo nicht kennen. Es handelt sich hierbei um vierbeinige Roboter, die zum Beispiel so aussehen, wie dieser hier:
aibo

Interessant sind sie eigentlich eher deswegen, weil insbesondere in den neueren Modellen eine ganze Reihe recht ausgereifter Features, wie z.B. Wireless LAN, die Möglichkeit zu Bildverarbeitung und -übertragung sowie Spracherkennung integriert sind... und weil seit einiger Zeit außerdem eine vollständige Programmierumgebung kostenlos auf der Webseite des Herstellers verfügbar ist.

... was für mich besonders faszinierend (und vielleicht auch ein ganz kleines bißchen erschreckend) ist, ist daß dieses Interesse von Erwachsenen für "lebendiges" Spielzeug offenbar hier sehr viel weiter verbreitet ist, als in Europa. Irgendwann werde ich darüber mal ausführlicher berichten, weil mich das Thema generell sehr interessiert, aber an dieser Stelle seien nur zwei Webseiten genannt:

YUMEL http://www.tomy.co.jp/yumel/ ist ein (Kinder|Partner|Haustier)-Ersatz für ältere Menschen. Er kann ein wenig sprechen und ein wenig auf Sprache reagieren (ob dort wirklich Spracherkennung dahintersteckt, oder ob die Puppe letztendlich nur auf Geräusche reagiert, indem sie einen zufälligen Satz wiedergibt, konnte ich allerdings bislang nicht herausfinden). Außerdem überwacht er das Schlafverhalten seiner "Bezugsperson" und erinnert sie gegebenenfalls, daß es jetzt aber Zeit wäre, aufzustehen oder schlafen zu gehen... Wenn sich eine Puppe erdreisten würde, mir meine Schlafenszeiten vorzuschreiben würde sie vermutlich schneller vor der Tür landen, als sie "o yasumi nasai" (gute Nacht) sagen kann, aber ich gehöre ja auch nicht zur Zielgruppe. ;)
Ach ja, so sieht Yumel aus:
yumel

PRIMOPUEL http://primopuel.net/ folgt einem ähnlichen Konzept, ist aber schon etwas älter, technisch weniger ausgereift, kennt weniger Sätze und ist als "Baby-Ersatz" für Frauen in meinem Alter gedacht... Und bevor jetzt jemand fragt: Ja, diesmal gehöre ich altersmäßig zur Zielgruppe und NEIN, in meinem Bett schläft noch kein Primopuel. Sollte ich aber jemals auf die Idee kommen, mir Nachwuchs zu wünschen, werde ich selbstverständlich nochmal darüber nachdenken, ob es ein Primopuel nicht auch tun würde... :P
So sieht er übrigens aus:
primopuel

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Genetix' Japan-Blog

Ich habe von Anfang Januar 2005 - August 2005 ein Praktikum in Atsugi, Kanagawa, Japan gemacht und absolviere nun mein Promotionsstudium am National Institute of Informatics in Tokyo. Ich werde hier in Zukunft alle, die es lesen wollen (oder die zufällig hier landen) mit mehr oder minder wissenswerten Informationen über das Land der aufgehenden Sonne versorgen. :)

My English short blog can be found at http://genetix.tumblr.com

For anyone interested in robots and AI-related stuff, please have a look at http://www.robotopia.de

Recently, I have also started Twittering...

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